J.
^[Jacob] A., holländ.
Maler, war um 1630-50 in
Haarlem
[* 2] thätig und malte im
Geschmack des
DirkHals und A.
Palamedes.
Die meisten seiner
Bilder stellen
Szenen aus dem Soldatenleben oder einfache
Gesellschaftsstücke dar, sind von gewissenhafter,
etwas steifer Behandlung und nicht sonderlich geistreich im
Ausdruck, aber von feiner Färbung und namentlich
virtuos in der Wiedergabe glänzender
Stoffe. Seine
Bilder kommen in den öffentlichen und Privatsammlungen häufig vor. Die
Galerie zu Gotha
[* 3] besitzt deren fünf, die Sammlung
Liechtenstein
[* 4] in
Wien
[* 5] vier. Man hat ihn früher oft mit dem Tiermaler Jan
le Ducq (s. d.) verwechselt.
kleine unterirdische hölzerne, thönerne, eiserne oder steinerne
Kanäle, welche quer durch
Teiche,
Straßen
etc. gehen, um das
Wasser aus tiefer liegenden
Strichen abzuführen.
Eugen,
Maler, geb. zu Arensberg ^[richtig:
Arensburg] auf der
InselÖsel in
Livland,
[* 6] besuchte die
Kunstakademie
von St.
Petersburg
[* 7] und erhielt dort das große sechsjährige Reisestipendium, welches ihn 1863 ins
Ausland
führte. Er bereiste verschiedene Gegenden und ließ sich schließlich in
Düsseldorf
[* 8] nieder. Im
Oktober 1874 wurde er
Lehrer
der
Landschaftsmalerei an der
DüsseldorferAkademie und erhielt gleichzeitig den Professortitel. Dücker wählt in ganz realistischer
Weise einfacheMotive, meist Strandpartien von der
Ost- und
Nordsee
(Rügen,
Sylt), die er breit, anspruchslos
und mit außerordentlicher Naturwahrheit darstellt, wobei er jedoch stets eine poetische, aus tiefster
Empfindung erwachsene
Stimmung erreicht.
Seine Färbung ist überaus leuchtend und hell, seine malerische Behandlung flüssig und summarisch, aber doch zu plastischer
Gesamtwirkung gelangend. Eine besonders große Meisterschaft entfaltet er in der
Spiegelung
[* 9] des
Lichts
auf ruhigen Wasserflächen. Er ist von großem Einfluß auf die
Entwickelung der
DüsseldorferLandschaftsmalerei gewesen und
hat auch als
Lehrer erfolgreich gewirkt. Die meisten seiner Gemälde befinden sich in Rußland, im
Besitz der Kaiserfamilie
oder der
Galerien, eine Abenddämmerung in der
Berliner
[* 10] Nationalgalerie.
Arnold, ehemaliger deutscher Reichsminister, geb. zu
Bremen,
[* 11] widmete sich dem Kaufmannsstand, brachte
mehrere Jahre in
England und den
Niederlanden zu und ließ sich 1829 in seiner Vaterstadt nieder, um die
er sich namentlich durch die Verbesserung der Weserschiffahrt und Einführung der
DampfschiffahrtVerdienste erwarb. Der
Idee
einer deutschen Zolleinheit suchte er Eingang zu verschaffen durch die
Schrift Ȇber das
Verhältnis der freien Hansestadt
Bremen zum
DeutschenZollverein«
(Brem. 1837). Seit 1841 Mitglied desBremerSenats, brachte er 1845 mit
Hannover
[* 12] Verträge über Anlegung einer
Eisenbahn zwischen
Hannover und
Bremen und über die Schiffbarmachung der
Weser unterhalb
Bremen
für Seeschiffe zu stande, während gleichzeitig die
Verhandlungen über eine
Verbindung zwischen dem
Zollverein und den Nordseestaaten
begannen, die Anfang April 1847 zum
Abschluß eines
Handels- und Schiffahrtsbundes führten, der aber nicht
zur Ausführung kam. In betreff des letztern veröffentlichte Duckwitz die
Schrift »Der deutsche
Handels- undSchiffahrtsbund«
(Brem.
1847). Auf Duckwitz' Anregung erfolgte
auch die Herstellung einer deutsch-amerikanischen Dampfschiffahrtslinie, wie
er denn auch im Frühjahr 1847 mit der amerikanischen Postverwaltung einen günstigen
Vertrag abschloß. Im März 1848 wurde
Duckwitz zum
Vorparlament und hier in den
Fünfzigerausschuß gewählt.
Als
KommissarBremens bei der Beratung über die deutschen Handelsverhältnisse schrieb er ein
»Memorandum, die
Zoll- und Handelsverfassung
Deutschlands
[* 13] betreffend«
(Brem. 1848), erhielt hierauf die
Berufung zum Reichsminister des
Handels und übernahm auch die Leitung
der deutschen Marineangelegenheiten. Seinem
Eifer gelang die Errichtung einer deutschen
Kriegsmarine, über
die er die
Schrift Ȇber die
Gründung der deutschen
Kriegsmarine«
(Brem. 1849) herausgab. Im Mai 1849 kehrte er in seine Vaterstadt
zurück; ward hier wiederum
Senator und fungierte 1857-64 und 1866-70 als
Bürgermeister von
Bremen. Der 1856 zwischen
Bremen
und demZollverein abgeschlossene Handelsvertrag war vornehmlich sein Werk. Er starb
(spr. dükloh),CharlesPineau, franz.
Historiker, geb. zu
Dinant in der
Bretagne, begann seine Laufbahn
in
Paris bei einem
Advokaten, wandte sich dann der Litteratur zu und machte sich bekannt durch seine »Considération
sur les mœurs« (deutsch,
Jena
[* 16] 1758),
die
»Histoire de
Louis XI« (1745) und die
»Mémoires sur les mœurs du XVIII. siècle« (1749). Seit 1739 Mitglied der
Akademie der
Inschriften,
wurde er 1747 in dieAkademie der
Wissenschaften aufgenommen, deren ständiger
Sekretär
[* 17] er 1755 ward; 1766 fiel
er in
Ungnade und machte eine
Reise nach
Italien,
[* 18] deren
Frucht die »Considérations sur l'Italie« (1791) waren; er starb in
Paris,
Sein Hauptwerk sind seine wohlunterrichteten
»Mémoires secrets sur les règnes de
Louis XIV et XV«
(Par. 1791, 2 Bde.; neue Ausg.
1864; deutsch von
Huber, Berl. 1791-93, 3 Bde.).
Seine
»Œuvres complètes« gaben Desessarts (Par. 1806, 10 Bde.;
darin die
Memoiren vollständiger und authentischer)
¶
mehr
und Bélin (das. 1821, 3 Bde.) heraus;
eine Auswahl besorgte Clément de Ris (1855).