Die Volksschullehrer werden in der Anstalt für Volkserziehung
(National Education)
Irlands ausgebildet. An öffentlichen Vergnügungsorten
besitzt die Stadt 3
Theater,
[* 4] mehrere Konzertsäle und Musikhallen und einen aus dem Ausstellungsgebäude
[* 5] vom Jahr 1873 hergestellten
Wintergarten mit
Park, ähnlich dem
KristallpalastLondons. Dublin
[* 6] ist Sitz des
Statthalters
(Lord-Lieutenants)
von
Irland, eines katholischen und eines protestantischen
Erzbischofs, eines deutschen
Konsuls und der höchsten
Gerichtshöfe
des
Landes, welche ihre
Sitzungen in den sogen. FourCourts, einem imposanten, 1766-1800 errichteten Gebäude,
halten, dessen Hauptfassade (138 m lang) dem
Liffey zugewendet ist.
Außerdem gibt es einen Assisengerichtshof
(SessionHouse), ein Stadtgericht, 4 Gefängnisse, 2 Anstalten für jugendliche
Verbrecher und 8
Kasernen. Die städtische
Verwaltung ruht in den
Händen von 15 Aldermen und 45 Councillors
(Stadtverordneten),
an deren
Spitze der jährlich aus den Aldermen hervorgehende
Lord-Mayor steht. Das
Mansion House
(Wohnung
des
Lord-Mayors) und das mit
Bildsäulen gezierte
Rathaus
(CityHall)
[* 7] sind, nebst den bereits erwähnten Gefängnissen und den
zwei öffentlichen
Armenhäusern, die wichtigsten städtischen Gebäude. Eine vorzüglich organisierte, militärisch ausgerüstete
Polizei von 1500 Mann sorgt für Aufrechthaltung der öffentlichen
Ruhe.
Dublin wird von einigen für das Eblana des
Ptolemäos gehalten, und sowohl dieser
Name als die später gebrauchten
Namen Dyvelin,
Dyflin und Dublin werden von dem keltischen Dubh-linn (»schwarzer Pfuhl«)
abgeleitet.
Schon früh ließen sich
Normannen hier nieder, bauten ein
Fort und bekriegten die Eingebornen, bis sie
ihrerseits den 845 angekommenen
Dänen weichen mußten. Das
Bistum daselbst wurde 1038 gegründet und 1152 zum Erzbistum erhoben.
Im J. 1170 eroberte der englische
Graf Strongbow die Stadt, die darauf dem König
Heinrich II. huldigte und bis
ins 15. Jahrh. die Hauptstadt einer besondern
Grafschaft war. 1205 wurde das
Schloß gebaut und die Stadt
erweitert, 1215 die erste steinerne
Brücke
[* 8] errichtet. 1409 erhielt der
Ort einen
Mayor, seit 1665 mit dem Lordstitel, und 1541 ward
er Sitz des
Vizekönigs. Bis auf die neueste Zeit herab hatte die politische und kirchliche
OppositionIrlands gegen die englische
Regierung ihren Hauptsitz in Dublin ist der Geburtsort der Dichter
JohnDenham,
JohnSwift,
RichardSteele, des
Redners Prinsley
Sheridan und andrer berühmter
Männer.
Vgl.
Gilbert, History of the city of Dublin (Dubl. 1859, 3 Bde.).
frühere Goldmünze in
Spanien
[* 9] und im ehemals spanischen
Amerika,
[* 10] noch jetzt in
Mexiko
[* 11] gebräuchlich, ist hier und
war inSpanien vor 1848 = 66,07 Mk. Der
Wert der übrigen neuern amerikanischen
Dublonen ist meist etwas geringer, aber abweichend. In
Spanien prägte man noch 1848 den
Doblon de Isabel oder Isabelino, der
bis 1850 = 20,935, bis 1853 = 20,63, bis 1868 = 21,06
Mk. war.
Friedrich, Philolog, geb. zu Hörselgau im Gothaischen, vorgebildet zu Gotha,
[* 12] studierte
1821-27 in
Göttingen
[* 13]
Philologie und
Philosophie, war dann bis 1831 Inspector coenobii am
Gymnasium zu Gotha, folgte 1832 einer
Einladung
Didots nach
Paris,
[* 14] wo er 34 Jahre lang die
Citate für die neue
Ausgabe von
Stephanus'
»Thesaurus«
revidierte und die
Korrekturen las, leitete bald auch die Didotsche »Bibliotheca graeca«
und starb in
Montreuil sous
Bois bei
Paris. Seine ersten litterarischen Leistungen waren
Ausgaben des
Justin (Leipz.
1831) und des
Persius (das. 1833). Von den zahlreichen Bearbeitungen und Zusätzen
für
Didots »Bibliotheca graeca« nennen wir die
Ausgaben von Plutarchs »Moralia« (1841, 2 Bde.)
und »Fragmenta et spuria« (1855),
der
»Prolegomena
et scholia graeca in Platonem« (1873). Auf Betrieb
Napoleons III. besorgte er eine kritische
AusgabeCäsars (Par. 1867, 2 Bde.).
Außerdem suchte er durch eine Anzahl Schulausgaben mit französischen Anmerkungen, eine »Grammaire
élémentaire et pratique de la langue grecque« (Par. 1855),
ein »Lexique français-grec« (das. 1860) u. a.,
zum Teil unter heftiger
Polemik, die griechischen
Studien in den französischen
Schulen zu fördern.
Kreisstadt im russ.
GouvernementWolhynien, an der Ikwa und der Südwestbahn, hat ein sehr altes
Schloß, 6 griechische
und kathol.
Kirchen, ein großes griech.
Kloster und (1879) 7174 Einw. (meist
Juden), welche Tabaksfabrikation,
Gerberei, Ziegelbrennerei und
Handel mit Landesprodukten treiben.
(spr. dübock), 1)
CharlesEdouard (pseudonym
RobertWaldmüller), Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Hamburg,
[* 15] von väterlicher Seite französischen, von mütterlicher deutschen Ursprungs, widmete sich anfänglich dem
Handel,
schon damals poetisch thätig, und verweilte 1854-56 inItalien
[* 16] und
Griechenland.
[* 17] Seit 1857 widmete er
sich ganz der Litteratur und ließ sich 1859 in
Dresden
[* 18] nieder. Er veröffentlichte: »Unterm Schindeldach«,
Idylle (Hamb. 1851);
u. a. Duboc gab auch die dramatischen Werke sowie eine Auswahl aus den Memoiren der Prinzessin Amalie von Sachsen
[* 22] (s. d.) und eine ansprechende Übersetzung von Tennysons »Enoch Arden« (Hamb. 1867, 25. Aufl. 1884) und »In
memoriam« (»Freundesklage«, 4. Aufl.,
das. 1879) heraus.
Seine poetischen Produktionen sind nicht ohne Gestaltungskraft und lebendige Farben;
da ihm aber alle Lebenserscheinungen, auch die schlechthin nichtigen, mit den besten als gleichwertig gelten, so entbehrt
die Mehrzahl derselben der Fähigkeit, tiefere und bleibende Eindrücke zu bewirken. Als die besten müssen die »Dorfidyllen«
und die Novellen »Leid und Lust« bezeichnet werden.
»Der Optimismus als Weltanschauung« (Bonn
[* 28] 1881) und »Die
Tragik vom Standpunkt des Optimismus mit Bezugnahme auf die moderne Tragödie« (Hamb. 1885).