Gemütszuständen, ist ein wahrscheinlich an die älteste Gestalt des indischen
Dramas anknüpfendes lyrisches
Drama, das Liebesidyll
des
GottesKrischna mit der Hirtin Râdhâ behandelnd. Spätere
Auslegung hat das Gedicht, wie das Hohelied, zu einer mystisch-theologischen
Allegorie umgedeutet und darin die
Darstellung der durch die
Sinnlichkeit zu Verirrungen verführten
Seele, ihrer
Reue und ihrer Rückkehr zur Einsicht gefunden. Eine
Ausgabe mit lateinischer Übersetzung besorgte
Lassen
(Bonn
[* 2] 1836); eine
deutsche
ÜbertragungFr.
Rückert (in der
»Zeitschrift für
Kunde des
Morgenlandes«, Bd. 1). - Von einem andern Dschayadewa ist
das durch
Aufrechts »Catalogus cod. sanscr.«, S. 141, bekannt gewordene und von
Gowindadewacâstrin im
»Pândit« (»A monthly journal of the
BenaresCollege«),
Nr. 18-25, herausgegebene
Drama »Prasannarâghawam« in 7
Akten.
GroßmogulIndiens, geb. wurde 1605
Kaiser, lebte in
Agra. Die Hauptfigur in seiner Regierungszeit
ist seine
Gattin NurDschehan
(»Licht
[* 3] der
Welt«).
IhrerSchönheit willen begehrte sie Dschehangir zur Gemahlin, als
sie
Gattin eines andern war, und ließ diesen töten, als er die
Scheidung verweigerte. Es dauerte Jahre, bis sich Nur dem
Kaiser hingab; sie übte anfangs einen günstigen Einfluß aus, führte hierdurch aber zur
Gründung einer Gegenpartei und
geriet mit ihrem Gemahl vorübergehend in Gefangenschaft. Dschehangir war ein Wüstling und starb 1627, bedrängt
von seinem sich gegen ihn auflehnenden Sohn
SchahDschehan.
wurde berühmt durch die
Verteidigung einer kleinen
Schar Briten unter
Sir R.Sale gegen das zahlreiche Afghanenheer 1841-42, infolge deren die Festungswerke von den Engländern
bei ihrem Abzug zerstört wurden. Im englisch-afghanischen
Krieg wurde Dschelalabad eingenommen und bis
Oktober 1880 gehalten,
dann geräumt und
Afghanistan zurückgegeben.
eddinRumi, mit seinem eigentlichen
Namen Dschelâl eddin Muhammad, der größte mystische Dichter
der
Perser, geb. zu
Balch, war von 1233 an
Lehrer der
Philosophie und des
Rechts zu
Konia in
Kleinasien und wurde der
Stifter der
Mewlewi, des angesehensten
Ordens der
Derwische. Er starb Seine in einem
»Diwan« gesammelten lyrischen
Gedichte (in
Indien gewöhnlich unter dem
Namen seines spirituellen
Lehrers Shams
Tebrîz aufgeführt) gehören
zu den schwungvollsten und ideenreichsten der orientalischen
Poesie.
Eine Auswahl im Urtext mit gelungener metrischer Übersetzung gab Rosenzweig
(Wien
[* 8] 1838)
heraus; zahlreiche seiner schönsten
Lieder hat
Rückert in meisterhafter
Weise nachgedichtet. Nicht minder berühmt ist sein »Mesnewi« (»Gedicht
in Reimpaaren«),
ein Werk von mehr als 40,000 Distichen in 6
Büchern, moralischen und asketischen, allegorischen
und mystischen
Inhalts, das von den Persern dem
Koran gleich geachtet wird.
Drei vollständige lithographierte
Ausgaben erschienen
zu
Bombay
[* 9] 1847, 1850 und 1851; eine mit türkischer Übersetzung und
Kommentar in 6
Bänden zu
Bulak 1835, eine andre in 7
Bänden
zu
Konstantinopel
[* 10] 1872. Proben daraus in deutscher Übersetzung gab G.
Rosen (»Mesnewi oder Doppelverse«, Leipz.
1849),
in englischer Redhouse (»The Mesnewi«, Lond.
1881).
Vgl. Ethé, Der
Sûfismus und seine drei Hauptvertreter in der persischen
Poesie, vorzugsweise Dschelâl (in »Morgenländische
Studien«, Leipz. 1870).
(Dschilam,Ihelam, auch Behut, die Vitastâ der alten
Inder, woraus die Griechen
Hydaspes,
Ptolemäos Bidaspes machten), der westlichste der fünf großen
Ströme, welche dem Nordwesten des britisch-indischen
Reichs,
dem
Pandschab, seinen
Namen geben. Der Dschelam ist der Hauptfluß
Kaschmirs; er entspringt unter 33° 30' nördl.
Br. und 75° 25'
östl. L. v. Gr., fließt 210 km (wovon 110 schiffbar)
in nordwestlicher
Richtung, biegt nach
Aufnahme seines Hauptzuflusses, der wasserreichen Krischnaganga, nach S. um, tritt nach
Einmündung des Panatsch (Puntsch) in die
Ebene ein und vereinigt sich nach einem
Laufe von 623 km, wovon 320 im englischen
Gebiet liegen, mit dem
Tschenab. Der Dschelam ist schiffbar in seinem
Ober- und Unterlauf, nicht aber in seinem
Mittellauf. Von der
Eisenbahn von
Lahor nach
Rawalpindi und
Peschawar wird der Dschelam bei der Stadt gleichen
Namens überschritten;
sonst überspannen ihn drei
Schiffbrücken.
Alexander d. Gr. überschritt den Dschelam mit seinem
Heer bei
Dschalalpur (s. d.).
Dort befand er sich seitdem im ehrenvollen, doch strengen Gewahrsam des
Johanniterordens, wofür dieser
wichtige Zugeständnisse vom
Sultan erlangte. 1489 wurde er dem
Papst zur Bewachung übergeben, der ihn für den
Fall eines
Türkenkriegs benutzen wollte. Der
PapstAlexander VI. sollte vertragsmäßig Dschem dem König von
Frankreich ausliefern, ließ
ihm aber auf
WunschBajesids, der ihm eine ansehnliche Geldsumme bezahlte, vorher ein schleichendes
Gift
beibringen, so daß Dschem, nachdem er
Karl VIII. nach
Neapel
[* 11] begleitet hatte, daselbst starb. Dschem übersetzte ein persisch-romantisches
Gedicht und dichtete selbst
Ghaselen, die in einem
Diwan gesammelt wurden.