bei Anwendung schlechter
Maschinen, unter Umständen allerdings auch durch die im allgemeinen verspätete
Reife. Unanwendbar
ist sie, abgesehen von einzelnen
Pflanzen, auf zu ungleichem
Boden, wo der Säemann ab- und zuthun kann, auf zu feuchtem, zu
steinigem, zu trocknem
Grund, bei Düngermangel, bei zu starker Verunkrautung, bei Anwendung von strohigem,
frischem
Mist sowie da, wo nur ungeübte Leute zur Handhabung der
Maschinen verwendet werden können. Die Kostenersparnis,
welche viele hervorheben, kommt nicht sehr in Betracht, weil gute
Maschinen nicht gerade billig zu beschaffen sind und sich
rasch abnutzen; immerhin aber wiegt die Saatgutersparnis die Mehrkosten gegen Handsaat in derRegel schon
auf und erscheint das Mehrerträgnis als Reingewinn; dazu kommt noch der Vorteil für die Nachfrucht.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Breitsaat zwar nicht ganz verschwinden wird, aber von Jahr zu Jahr der Drillkultur
mehr
Terrain überlassen muß, zumal die
Maschinen immer besser und billiger geliefert werden und die Mitteilungen
über gemachte
Erfahrungen sich stetig mehren. Von dem gleichzeitigen Ausstreuen von pulverigem
Dünger mit dem Saatgut ist
man größtenteils zurückgekommen. Man zieht dazu besondere
Maschinen vor.
Vgl. Schneitler, Die Dibbelkultur (Berl. 1860);
Derselbe,Erfahrungen über Drillkultur (das. 1865 bis 1867, 3
Tle.);
Eisbein, Die Drillkultur (2. Aufl.,
Bonn
[* 2] 1880);
Sack, Die Tiefkultur und die Drillkultur (das. 1858 u. 1864).
Drimys WinteriForst.
(WintersGewürzrindenbaum, Wintersrindenbaum),
ein 3-12 m hoher
Baum mit länglichen, stumpfen, lederartigen, unterseits blaugrünen Blättern und weißen
Blüten, wächst
auf sonnigen
Hügeln von
Mexiko
[* 6] bis
KapHorn und liefert die
Wintersrinde (magellanischer
Zimt), welche gewürzhaft scharf, brennend,
pfefferartig schmeckt und angenehm gewürzhaft, zimt- oder pfefferartig riecht. Sie wurde als Ersatzmittel
der
Chinarinde vorgeschlagen und auch gegen
Skorbut benutzt, ist aber gegenwärtig nicht mehr im
Gebrauch.
(der alte Drilon),
Fluß in
Albanien, entsteht am Westfuß des
ScharDagh aus dem
Schwarzen Drin, welcher aus dem Ochridasee
(692 m ü. M.) nach N. fließt, und aus dem
Weißen Drin, der vom südlichen Abhang des 2180 m hohen Shljeb,
nördlich von
Ipek, kommt und in einem
Bogen
[* 7] die
Landschaft Metoja durchfließt. Der geeinte
Strom fließt in einem großen nördlichen
Bogen erst nach
NW., dann nach
S., W. und wieder nach S., um unterhalb
Alessio, wo er über 60 m breit ist,
ins
Adriatische Meer zu fallen. Bei Schkodra steht er durch einen
Arm (Neuer Drin) mit der
Bojana in
Verbindung. Seine Mündung
ist versandet.
nennt man die
Deckung eines festen Bruchteils (gewöhnlich ein Drittel) der von einer
Bank ausgegebenen
Noten durch Barvorrat, während der Rest durch die sogen. Bankdeckung
(sichere
Wertpapiere) sichergestellt wird.
Stadt im norweg.
AmtAkershus, in schöner Gegend an der Ostseite des
Christianiafjords, etwa 35 km von
Christiania,
[* 18] mit vortrefflichem
Hafen, der im
Frühling schon eisfrei ist, wenn der von
Christiania noch mit
Eis
[* 19] bedeckt ist.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1876) 2096, welche sich hauptsächlich von
Schiffahrt und
Handel nähren; sie besaßen 1878: 31 Fahrzeuge
von 6047
Ton. Es kamen vom
Ausland an 89 Fahrzeuge von 31,122 T. und gingen dorthin ab 116 Fahrzeuge von 39,904 T. Der
Wert derEinfuhr betrug 128,700
Kronen,
[* 20] der der Ausfuhr
(Holz
[* 21] und
Eis) 350,400 Kr.
1)
MoritzWilhelm,
Philosoph und
Mathematiker, geb. zu
Leipzig,
[* 22] wo er seit 1820 studierte, habilitierte
sich 1824 an der
Universität daselbst und erhielt 1826 eine außerordentliche, 1842 die ordentliche Professur der
Philosophie,
welche er noch jetzt bekleidet. 1826-68 war er zugleich ordentlicher
Professor der
Mathematik, Drobisch widmete
sich in philosophischer Hinsicht vorzugsweise der Verbreitung und Fortbildung der von
Herbart eingeschlagenen
Richtung, welcher
er seit 1832 auf der
LeipzigerUniversität dauernde Geltung verschaffte.
Hierher gehören seine »Beiträge zur Orientierung über
HerbartsSystem der
Philosophie« (Leipz. 1834);
»Empirische
Psychologie, nach naturwissenschaftlicher
Methode« (das.
1842);
»Erste Grundlehren der mathematischen
Psychologie« (das. 1850);
seine allgemeinen
Ansichten über die
Philosophie hat
Drobisch in einem
»Blick auf die philosopischen ^[richtig: philosophischen] Zustände der Gegenwart« betitelten
Aufsatz(»Monatsblätter
zur Ergänzung der Allgemeinen
Zeitung«,
Januar 1845) dargelegt.