Deutschen Reich. Kaiser Heinrich III. gab 1046 die Grafschaft Drenthe dem Bistum Utrecht. Im 14. Jahrh. erhielt Drenthe ein eignes Rechtsbuch
(Drenthesches Landrecht). 1522 riß Herzog Karl von Geldern an sich; doch sein Nachfolger, der Herzog von Jülich, mußte es 1538 an
Kaiser Karl V. abtreten, der es mit den Niederlanden vereinigte. Zur Zeit der Republik der Vereinigten Niederlande
hatte Drenthe keine Stimme in der Versammlung der Generalstaaten. Während der Revolution bildete die Landschaft Drenthe einen Teil des
Departements Overyssel, seit 1806 ein eignes Departement und seit 1815 eine Provinz des Königreichs der Niederlande.
G. Mey. (Flügelfrucht), Gattung aus der Familie der Papilionaceen.
Drepanocarpus senegalensis Nees
(Pterocarpus erinaceus Lam.), ein Baum mit gefiederten Blättern und in eine fast kreisrunde Scheibe schneckenförmig zusammengekrümmten,
stachligen, ungeflügelten Hülsen, wächst auf den Gebirgen am Senegal.
Aus Einschnitten in die Rinde fließt ein blaßroter
Saft, der allmählich dunkler wird, erhärtet und das afrikanische Kino liefert, welches jetzt aus dem
Handel verschwunden ist.
(griech., »Sichel«),
bei den Alten Name mehrerer Vorgebirge und Ortschaften. Davon bemerkenswert:
1) Stadt auf einer Landzunge der Nordwestspitze Siziliens, befestigt und aus dem nahen Eryx, als dessen Hafen es anfangs diente,
durch den Karthager Hamilkar 261 v. Chr. bevölkert; seitdem ein wichtiger Seeplatz Karthagos, welches hier 249 eine
römische Flotte unter dem Konsul P. Claudius Pulcher gänzlich besiegte; auch unter den Römern, die es mit ganz Sizilien 241 Karthago
abnahmen, blühend. Jetzt Trapani. - 2) Bithynischer Flecken an der Südseite des Meerbusens von Astakos, Geburtsort der Helena,
der Mutter Konstantins d. Gr., deshalb von diesem unter dem Namen Helenopolis zur Stadt erhoben; hatte warme
Bäder, worin Kaiser Konstantin d. Gr. kurz vor seinem Ende badete und sich taufen ließ. Jetzt Hersek.
das Entkörnen der Getreidearten, Hülsenfrüchte, Ölgewächse etc., wurde in den ältesten Zeiten wohl durch
Auspeitschen mit Ruten ausgeführt, später ließ man das Getreide etc. durch Haustiere austreten, wie dies
heute noch bei Hülsen- und Ölfrüchten mancherorten üblich ist; mehrere Kulturvölker, wie die Ägypter, Römer, Karthager,
bedienten sich geringelter Walzen oder durch Einschlagen von Zapfen und Steinen rauh gemachter Bohlen und Schleifen.
Diese Methode hat sich hier und da bis heute erhalten; am gebräuchlichsten war aber bis in die neueste
Zeit und ist in kleinern Wirtschaften noch heute der Dreschflegel, mit welchem das Getreide auf der Tenne bearbeitet wird. Der
Dreschflegel besteht aus dem Klöppel, welcher durch einen Lederriemen, seltener durch einen Drahtbügel, mit dem Stiel, der
Rute, verbunden ist. Im Durchschnitt drischt ein Arbeiter mittels des Dreschflegels stündlich 20-40 kg
Getreidegarben mit einem Körnererträgnis von 7-14 kg. Diese Leistung wird um etwa ein Fünftel
vermindert, wenn der Arbeiter gleichzeitig die Reinigung besorgt.
Beim Dreschen auf dem Acker wird zwar ein größerer Körnerverlust verhütet; aber gewöhnlich
leiden Stroh und Spreu sehr,
und beim Eintritt von Regenwetter ist die ganze Frucht gefährdet. Nur wenn die Felder weit von dem Wirtschaftshof gelegen sind,
kann das Dreschen mancher Früchte auf dem Acker vorteilhaft sein. Solche Früchte sind alle die, welche ungleich reifen oder leicht
ausfallen, also Hirse, Buchweizen, Hülsenfrüchte, besonders aber die Ölgewächse. Das Dreschen geschieht bei
diesen auf einem festgestampften Platz oder auf groben Tüchern, die man ausbreitet, oder auch auf transportabeln Tennen.
Gegenwärtig finden die Dreschmaschinen immer mehr Eingang, besonders seitdem gute Apparate gegeben sind, die Dampfkraft die
teure Handarbeit ersetzt und besondere Unternehmer das Dreschen akkord- oder lohnweise übernehmen.
(hierzu Tafel »Dreschmaschinen«),
Maschine zum Gewinnen der Körner aus den Cerealien, Klee, Luzerne, Gras,
Erbsen, Bohnen, Buchweizen, Raps, Rübsen, Lupinen etc. Man unterscheidet je nach der Betriebskraft Hand-, Göpel- und Dampfdreschmaschinen;
nach der allgemeinen Anordnung einfache und kombinierte, von denen erstere nur den Dreschapparat, letztere auch noch Strohschüttler
zum Abführen des Strohs sowie Reinigungs- und Separationsvorrichtungen besitzen. Ferner unterscheidet man
Lang- und Breitdreschmaschinen; erstere sind derart angeordnet, daß das Getreide rechtwinkelig zur Trommelachse, mit den Ähren
voran, letztere derart, daß das Getreide nahezu parallel der Trommel eingelegt wird.
Diese Einteilung ist übrigens in neuester Zeit wenig üblich, besonders da sie sich vielfach mit der
Einteilung nach der Konstruktion des wichtigsten arbeitenden Teils, der Dreschtrommel, deckt. Danach kann man die sämtlichen
Dreschmaschinen in Stiftendreschmaschinen und Schlagleistendreschmaschinen einteilen. Hinsichtlich der letzterwähnten Gruppierung
ist zu bemerken, daß diese Konstruktionen die einzigen sind, welche sich für den Dreschprozeß geeignet erwiesen haben;
alle Versuche, anstatt dieser Arbeitsorgane der Dreschmaschine andre Konstruktionen einzuführen, z. B. Walzen oder
alternierend nach Art des Dreschflegels bewegte Schläger, sind (bis jetzt wenigstens) gescheitert. Bei der Stiftendreschmaschine
(Textfig. 1) ist eine hölzerne oder eiserne cylindrische Walze a, die Trommel, mit einer Anzahl schräg oder spiralförmig
gestellter Stifte armiert, welche bei der Umdrehung durch ähnliche, an einer festen Platte, dem Dreschkorb
b, angebrachte Stifte hindurchgreifen.
Das zu dreschende Getreide wird von den Stiften erfaßt, durch den Zwischenraum derselben mit denjenigen des Korbes hindurchgeführt
und hier ausgestreift. Der Korb kann beliebig nahe zu der Trommel eingestellt werden, so daß hierdurch die Einwirkung des
arbeitenden Teils auf die zu dreschende Frucht nach Bedürfnis verstärkt werden kann. Bei d wird das Getreide
in den Dreschapparat eingegeben, während dasselbe bei g austritt. Die Schlagleistendreschmaschine (Textfig.
2) besitzt als arbeitenden Teil ebenfalls eine cylindrische Trommel d, welche sich mit hoher Umfangsgeschwindigkeit (800-1100
Touren in der Minute) dreht. Dieselbe ist mit einer Anzahl von Stäben,
den sogen. Schlagleisten e, bekleidet, die parallel der Achse am Umfang der Trommel angebracht sind. Der Dreschkorb, welcher
dieselbe zum Teil umgibt, besteht ebenfalls aus einer Anzahl von Leisten, welche rostartig zusammengefügt und an ihrer innern
Fläche mit eisernen Schienen bekleidet sind. Derselbe kann mittels einer Stellvorrichtung fg in angemessener
Entfernung von der Trommel eingestellt werden, um für die verschiedensten Fruchtarten in gleicher Weise wirksam zu sein. a
ist die Antriebswelle der Dreschmaschine, welche mittels eines Vorgeleges die Trommelwelle betreibt; das ausgedroschene Stroh
tritt bei m aus der Maschine, während die Körner durch den gitterartigen Korb hindurchtreten. Der Einleger steht
auf dem Brett l.
Während bei der Stiftendreschmaschine die Körner aus den Ähren ausgestreift werden, findet bei den Maschinen mit Schlagleisten
ein Ausreiben und Ausschlagen statt. Die Schlagleisten sind an dem Umfang gerippt, so daß sie eine erhebliche Reibung verursachen;
überdies erfolgt bei der hohen Geschwindigkeit eine kräftige Schlagwirkung. Die Leistung stellt sich
nach neuern Erfahrungen bei dem Stiftensystem höher als bei dem Schlagleistensystem pro Arbeitseinheit, und dies ist die
Ursache, daß erstere immer mehr an Verbreitung gewinnen. Nur für sehr hohe Leistungen, wie sie von den kombinierten Dampfdreschmaschinen
verlangt werden, ist das Schlagleistensystem das empfehlenswertere, da man die Trommeln in erheblicher
Breite herstellen kann, was bei dem Stiftensystem nicht zweckmäßig ist.
Die einfache Dreschmaschine enthält nur die Trommel mit dem Korb sowie das aus zwei Zahnrädern von verschiedener Größe bestehende
Vorgelege, mittels dessen der erstern die erforderliche hohe Umdrehungsgeschwindigkeit erteilt wird. Die Konstruktion des Vorgeleges
richtet sich nach der Betriebskraft; bei Hand- und Göpeldreschmaschinen werden zumeist Zahnräder, in
seltenen Fällen Friktionsscheiben, d. h. glatte Scheiben, welche sich lediglich durch die Reibung an der Berührungsstelle
in Bewegung setzen, angewendet, bei der Dampfdreschmaschine gewöhnlich eine Riementransmission.
Sehr empfehlenswert ist eine Kombination des Dreschapparats mit Strohschüttlern, d. h. Apparaten, welche zur selbstthätigen
Abführung des ausgedroschenen Strohs aus der Maschine dienen, auch bei Göpelbetrieb, weil man hierdurch
die Garantie erhält, daß die bei dem Dreschprozeß noch lose in den Ähren bleibenden Körner oder die durch die Dreschtrommel
mit dem Stroh weggeschleuderten für den Erdrusch gewonnen werden. Der Apparat wird bei allen kombinierten Dreschmaschinen angewendet
und gibt die Garantie für Vermeidung aller Verluste, die sonst eintreten würden.
Die Konstruktion der Strohschüttler ist eine mannigfaltige; jedoch wendet man in neuerer Zeit fast allgemein schwingende Laden
an, während eine früher sehr beliebte Anordnung, bestehend aus einem System aufeinander folgender Walzen, welche, mit gekrümmten
Zähnen besetzt, sich langsam umdrehen und das Stroh aus der Maschine führen, neuerdings nur noch selten
angewendet wird. Unter den Strohschüttlern befindet
sich stets ein siebartiger Boden, welcher die abgetrennten Körner hindurchfallen
läßt, so daß sich dieselben mit dem Dreschgut vereinigen können.
Die beliebteste Einteilung der Dreschmaschinen ist die oben erwähnte nach der Betriebskraft; danach hätten
wir 1) die Handdreschmaschinen, zu deren Betrieb in der Regel zwei Arbeiter verwendet werden; außerdem sind noch 3-5 Arbeiter
zum Herbeischaffen des Getreides und Abführen des Strohs erforderlich. Die Leistung beträgt pro Tag etwa 2500-3000 kg Weizengarben,
ist also keine sehr erhebliche. Obwohl vom theoretischen Standpunkt der Handbetrieb für die Dreschmaschine
zweifellos zu verwerfen ist, so hat derselbe doch in neuerer Zeit bei dem Kleingrundbesitz viele Anerkennung in der Praxis
gefunden.
Eine weit größere Bedeutung besitzen 2) die Göpeldreschmaschinen, welche, durch animalische Betriebskraft in Bewegung gesetzt,
in Bezug auf gute Leistung im Verhältnis zu der vorhandenen Betriebskraft und auf Billigkeit der Arbeit
den Anforderungen der Praxis entsprechen. Die Göpeldreschmaschine ist entweder eine einfache Dreschmaschine, oder sie wird,
was in jedem Fall zweckmäßig erscheint, mit Strohschüttlern kombiniert oder endlich auch mit Reinigungsapparaten versehen.
Letztere Kombination ist in neuester Zeit bei kräftigern Göpeldreschmaschinen sehr üblich; die betreffenden Maschinen, sogen.
Putzdreschmaschinen, werden auf Rädern montiert und mit dem Göpel transportiert. In der Regel erfolgt
die Bewegungsübertragung von diesem auf die Dreschmaschine durch eine Kuppelungsstange, welche dicht am Boden geht und von
den Tieren bei ihrem Rundgang überschritten werden muß. Diesem System (s. Tafel,
Fig. 1), welches in England und Deutschland
sehr viele Verbreitung gefunden hat, steht das französische System (s. Tafel,
Fig. 3) gegenüber, bei
welchem die Bewegungsübertragung vom Göpel auf die Dreschmaschine durch einen über zwei Scheiben laufenden endlosen Riemen
bewirkt wird.
Letzterer muß selbstverständlich so hoch geführt werden, daß die Zugtiere unter ihm hinwegschreiten können. Hierdurch
erhält diese Konstruktion nicht die Stabilität und Sicherheit wie die erstere, gewährt aber den Vorzug,
daß bei etwanigen plötzlichen Widerständen keine Brüche, sondern nur ein Gleiten, bez. Herunterfallen des Riemens stattfindet.
Tafelfig. 2 zeigt eine in neuerer Zeit sehr übliche Methode der Transmission bei Göpeldreschmaschinen, welche gewissermaßen
die Vorzüge der beiden ersterwähnten Übertragungen vereinigt, ohne deren Nachteile zu besitzen.
Die Göpeldreschmaschinen werden in außerordentlich mannigfaltiger Konstruktion hergestellt. Ihre Leistung richtet sich wesentlich
nach der Geschicklichkeit des Einlegers; im allgemeinen läßt sich behaupten, daß bei gehöriger Stärke der Betriebskraft
und richtiger Einstellung des Korbes eine Dreschmaschine so viel leistet, wie eingelegt werden kann. Als ungefähr
richtig mögen folgende Angaben gelten: Zweipferdige Göpeldreschmaschine: tägliche Leistung 25-32 hl Getreide, 10-15 Schock;
zur Bedienung erforderlich 6-8 Arbeiter;