Sprachen sind jedoch mit dem Fortschreiten der
Zivilisation in raschem Zurückweichen begriffen. Auch die
Sprache
[* 2] der
Brahui
in
Belutschistan scheint zu den Drawidasprachen zu gehören; dagegen ist die
Annahme einer
Verwandtschaft dieser
Sprachen mit
den turanischen
SprachenNord- und
Zentralasiens (Caldwell,
MaxMüller) durch die neuern Forschungen nicht bestätigt worden.
Nur darin stimmen sie mit letztern
Sprachen überein, daß sie zum
Ausdruck grammatischer Beziehungen eine unbeschränkte Anzahl
von
Suffixen an die
Wurzel
[* 3] anhängen können. Sie können aber auch zum gleichen
Zweck den Wurzelvokal verändern (so heißt
im
Tulu mâlpuvé »ich thue«, mâlpêvé »ich
thue oft«, mâlpâvé »ich lasse thun«).
Vgl. Caldwell, Comparative grammar of the Dravidian family of
languages (2. Aufl., Lond. 1876);
(engl., spr. drah-ing ruhm,Abkürzung von withdrawing-room,
Zimmer, in welches man sich zurückzieht),
in
England das Gemach, in welchem die
Familie sich versammelt und
Gäste empfängt. Drawing-room der
Königin, der
Empfang der hoffähigen
Personen.
denen sich die spätern Sammlungen:
»Freud und
Leid« (Hannov. 1858) und
»Momente«
(Frankf. 1866), anschlossen, einen eigentümlichen und tiefern Wert, während er sich in seinen zahlreichen, in verschiedenen
Sammlungen erschienenen
Novellen und
Erzählungen nur selten über das
Niveau der landläufigen
Belletristik erhebt.
(spr. drehtn),Michael, engl. Dichter, geb. 1563 zu Harthill
in
Warwickshire, begann 1591 seine poetische Laufbahn mit einer religiösen Gedichtsammlung: »The harmonie of the
Church« (hrsg.
von
Dyce, Lond. 1855);
später folgten verschiedene Schäferdichtungen (»The shepherd's garland«,
1593, u. a.);
zuletzt verwandte er seine
Muse, um die Geschichte seines
Landes, besonders die der
Bürgerkriege, poetisch
zu verarbeiten.
Drayton starb 1631. Gesammelt erschienen seine Werke 1619 u. öfter,
neuerdings herausgegeben von Hooper (Lond. 1876, 3 Bde.);
die »Poems« gab
Collier (das. 1856) heraus.
Von der römischen
Natur ausgehend, kultivierte er anfangs die stilistische
Landschaft, deren großartige
Formen er mehr und
mehr mit poetischer
Empfindung zu durchdringen suchte. Im
Lauf seines
Schaffens strebte er auch nach reicherer koloristischer
Wirkung, ohne jedoch dem Farbenrealismus allzu großeKonzessionen zu machen. Er belebte seine
Landschaften
gern mit
Figuren antiken
Charakters. Gegen Ende seiner Thätigkeit suchte er mehr durch die
Stimmung zu wirken, weshalb er die
früher beobachtete Formenstrenge aufgab. Ein Herbstmorgen im
Sabinergebirge und eine
Landschaft mit der
Jagd der
Diana befinden
sich in der
Berliner
[* 18] Nationalgalerie, eineLandschaft mit dem barmherzigen
Samariter in der
DresdenerGalerie.
Krimderode. 1866 ging er zu weiterm Studium nach Halle,
[* 32] und 1867 habilitierte er sich in Göttingen
[* 33] für Landwirtschaft. Hier
begründete er nach dem Vorbild von Halle ein 1867 vollendetes landwirtschaftliches Institut und wurde 1871 zum ordentlichen
Professor und Direktor desselben ernannt. Drechsler war besonders auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Betriebslehre
und der Ackerbaulehre thätig. Er schrieb: »Statik des Landbaues« (Götting. 1869);