besuchte die
Normalschule in
Paris
[* 2] 1859-62, war dann
Lehrer der Geschichte in
Besançon,
[* 3] am
LycéeNapoléon und am
LycéeCharlemagne
in
Paris und nahm 1870-71 an dem öffentlichen
Leben während der Belagerung von
Paris und des Kommuneaufstandes lebhaften
Anteil,
indem er mehrere wichtige
Broschüren schrieb und den »Électeur libre« redigierte.
Von seinen
Schriften sind bemerkenswert: »L'empereur Héraclius et l'empire byzantin« (1869);
»Les origines de la
France et
de l'Allemagne« (1868-69);
»L'aristocratie romaine et le Concile« (1870);
»Organisation de l'Austrasie et la création de l'Allemagne« (1869);
»Séparation de la
France et de l'Allemagne au IX. et X.
siècles«;
»Caractère de la lutte de l'Aquitaine et de l'Austrasie sous
les Mérovingiens et les Carolingiens« (1878).
Daß er selbst nicht untadelhaft orthodox war, bewies 1845 seine Beteiligung am
Protest der
JüngerSchleiermachers
gegen die
»Evangelische Kirchenzeitung«. Als Kanzelredner stand ihm ein imponierendes
Pathos bei vollkommener Beherrschung
der
Sprache
[* 24] und hoher Meisterschaft in der Form in seltenem
Grad zu
Gebote. Von seinen zahlreichen Predigtsammlungen hatten
die
»Predigten über
Deutschlands
[* 25]
Wiedergeburt« (2. Aufl., Lüneb. 1818, 2 Bde.)
einen
Protest des
Bundestags beim
BremerSenat zur
Folge. Die wichtigsten übrigen Sammlungen sind: »Predigten
für denkende Verehrer Jesu« (5. Aufl., Lüneb. 1836, 2 Bde.);
ein »Adventlied« für gemischten
Chor, die
Opern:
»Gudrun« und »Herrat« (erstere 1884 mit
großem Beifall in
Hannover
[* 32] aufgeführt) und ein
»Requiem«.
DaherDrastica
(sc. medicamenta), heftig wirkende, scharfe Abführmittel
(s. d.), z. B.
Aloe,
Koloquinten,
Elaterium, Skammonium, Gummigutti,
Krotonöl etc. Drastische Prinzipien, s. v. w. wirkende
Ursachen.
See im preuß. Regierungsbezirk
Köslin,
[* 33] von der
Drage gebildet, 12 km lang, bis gegen 8 km breit und 21 qkm
groß. An seinem Südende liegt die Stadt
Tempelburg.
(Drave, Drava, im
Altertum Dravus), Nebenfluß der
Donau, entspringt am Rohrwaldberg, südlich vom
Pusterthal, in
Tirol
[* 34] in 1670 m
Höhe und durchfließt in östlicher
Richtung ein bedeutendes Längenthal der Ostalpen. Bei
Innichen (1104 m ü. M.)
bildet sie zuerst ein Thalbecken, fließt dann reißend durch eine lange Thalenge und bildet bei
Lienz,
bis wohin sie auf 1 km
Länge 1,2 m
Fall hat, ein zweites, das sich bei Oberdrauburg wieder schließt. Durch
¶
Bei Völkermarkt (458 m) enden die flachen Ufer. Bei Unterdrauburg, wo sie nach Steiermark
[* 36] übergeht, durchbricht
sie zum zweitenmal das Urgebirge, fließt zwischen dem Posruck und Bachergebirge hin und tritt bei Marburg
[* 37] (269 m ü. M.), sich
nach SO. wendend, in das offene PettauerFeld. Nach der letzten Thalenge bei Friedau (224 m) an der GrenzeUngarns öffnet sich
die Ebene von Warasdin. Die Grenze von Ungarn im N., von Kroatien und Slawonien im S. bildend, zieht die Drau trägen
Laufs und mit mannigfachen Krümmungen 163 km weit nach SO., zwischen flachen, sandigen Ufern, die sie oft überschwemmt, und
mündet östlich von Essek, wo sie 325 m Breite
[* 38] und 6½ m Tiefe hat, in die Donau (75 m ü. M.). Ihre gesamte
Länge beträgt 720 km. Schiffbar ist sie von Villach an, zusammen 610 km, wovon 152 von Barcs an mit Dampfschiffen befahren
werden. Nebenflüsse sind links: Isel (bei Lienz), Möll (bei Möllbruck), Lieser (bei Spittal), Gurk (bei Stein), Lavant (bei Lavamünd),
Mur (bei Legrád), Rinya (bei Babodosa);