man Dampfdraisinen konstruiert. Eine solche hat vier
Räder, deren vorderes
PaarTriebräder von 1,5m und mehr
Durchmesser sind,
während die hintern, zum
Bremsen
[* 2] eingerichteten
Laufräder etwa 1 m im
Durchmesser haben. Der ganze
Bau ruht, ähnlich wie bei
einer
Lokomotive,
[* 3] auf zwei aus starkem
Eisenblech gefertigten Langträgern, die durch
Federn auf die beiden
Achsen gestützt sind. Der
Dampfkessel,
[* 4] der Raumersparnis wegen ein stehender Röhrenkessel, befindet sich zwischen beiden
Achsen, zunächst der Triebachse; rechts und links von ihm liegen, an die Langträger angeschraubt, die beiden Dampfcylinder,
deren
Kolbenstangen durch Lenkerstangen an den unter 90° gegeneinander stehenden
Krummzapfen der Triebachse angreifen
und somit die Draisine in
Bewegung setzen.
Der
Führer und der
Heizer stehen zwischen dem
Kessel und dem über der Laufachse befindlichen Personenkoupee; der als
Tender
dienende, aus
Blech gefertigte Wasserkasten ist am vordern Ende zwischen den Langträgern befestigt und ruht zum Teil auf
der Pufferbohle. Ohne die Sicherheit der
Fahrt zu gefährden, kann man mit einer gut gebauten Dampfdraisine
leicht 50-70 km in einer
Stunde zurücklegen. In dieser Hinsicht gebührt der Dampfdraisine ein großer Vorzug. Indessen ist
wegen der sehr bedeutenden Beschaffungskosten und wegen des teuern Betriebs die Dampfdraisine doch mehr als ein bei den höhern
Verwaltungsbeamten allerdings sehr beliebter Luxusgegenstand, in den seltensten
Fällen als ein wirkliches
Bedürfnis für das leichte
Befahren der
Strecke zu betrachten.
Infolge der grausamen Behandlung der englischen Gefangenen durch die
Spanier gegen diese mit grimmigem
Haß erfüllt, unternahm
er an der
Spitze einer Anzahl von Abenteurern 1570 einen Zug
nach
Westindien.
[* 6] Der Erfolg war so günstig, daß man ihm 1572 zu einem
Angriff auf die spanisch-amerikanischen Handelsplätze zwei
Schiffe
[* 7] anvertraute. Von den
Indianern unterstützt,
nahm er die Stadt
Nombre de Dios mit
Sturm, segelte aber, da er sich hier nicht behaupten konnte, nach
Cartagena, brachte hier
viele spanische
Schiffe auf, verbrannte zu
Veracruz ein großes Warenmagazin und langte im
Hafen zu
Plymouth
[* 8] wieder an.
Seinen Beuteanteil verwandte er zur
Ausrüstung dreier großer
Fregatten, mit denen er als Freiwilliger in
Irland unter dem
Grafen von
Essex diente.
Von da segelte er nach
Westindien, nahm
Santo Domingo,
[* 14]
Cartagena, zerstörte die
Forts der
Spanier in Ostflorida
und kam mit reicher
Beute wieder in
Plymouth an. Im J. 1587 fuhr er mit einer
Flotte von 30
Schiffen nach
Cadiz
[* 15] und
verbrannte eine Abteilung der
Armada. Im J. 1588 wurde er Vizeadmiral unter
Lord Effingham, dem Großadmiral von
England, und
half mit zur Vernichtung der spanischen
Armada. 1589 kommandierte er die
Flotte, welche
DonAntonio wieder
auf den
Thron
[* 16] von
Portugal setzen sollte; aber Uneinigkeiten zwischen ihm und dem
General der Landtruppen ließen das Unternehmen
scheitern.
Volz (»Beiträge zur
Kulturgeschichte«, Leipz. 1852) u. a. nachgewiesen, daß
dies nicht das
Verdienst Drakes gewesen. Ihm gebührt höchstens der
Ruhm, die
Kartoffel bekannter gemacht
zu haben.
Vgl.
Barrow, Life of Drake (2. Aufl., Lond. 1861).
Friedrich, Bildhauer, geb. zu
Pyrmont, war ursprünglich Kunstdrechsler und später
Mechaniker in
Kassel
[* 24] und trat 1827 in das
AtelierRauchs ein. Hier und durch eine Studienreise nach
Italien,
[* 25] wo
Thorwaldsen Einfluß auf ihn gewann,
entfaltete sich sein
Talent nach der klassisch-idealistischen
Richtung. Zu seinen ersten Werken gehören:
eine
Madonna mit dem
Kinde, der sterbende
Krieger, ein
Relief nach einem
Motiv aus
Goethes fünfter römischer
Elegie: »Oftmals
hab' ich schon in ihren
Armen gedichtet«, die Winzerin, die Statuetten
¶
Ebendaselbst wurde 1858 seine Erzstatue JohannFriedrichs des Großmütigen enthüllt. Für Jena schuf er außerdem die Kolossalbüste
des Hofrats F. G. Schulze, für Bretten in Baden die StatueMelanchthons. Im J. 1867 vollendete er das in Bronze
[* 34] gegossene kolossale Reiterstandbild des KönigsWilhelm I. von Preußen
[* 35] für die Kölner
[* 36] Rheinbrücke. Dieses Werk galt auf der
PariserWeltausstellung von 1867 als das vorzüglichste Reiterbild, welches die moderne Kunst geschaffen, und Drake erhielt die
große goldene Medaille. Eine Bronzestatue Schinkels von Drake ist auf dem Platz vor derBauakademie in Berlin
aufgestellt worden. Für das Siegesdenkmal in Berlin schuf er eine 8,3 m hohe Viktoria in stark vergoldeter Bronze, bei welcher
es ihm aber nicht gelungen ist, das feine Formengefühl, welches ihm sonst eigen war, auch in dem gewaltigen Maßstab
[* 37] zu bewähren.
Er starb in Berlin.