einer einfachen cylindrischen
Seiltrommel denselben
Effekt erzielt, zu dessen Erreichung man bei Anwendung der Rundseile die
ungleich teurern, schweren, konischen und paraboloidischen Seilkörbe braucht. Zum
Schutz gegen
Rost wird der Eisendraht für
Drahtseile verzinnt, verzinkt, verkupfert oder das Drahtseile mit einem
Anstrich versehen. Man benutzt Drahtseile bis zu 10,5cmStärke
[* 2] sehr allgemein zum Grubenbetrieb, bei der
Schiffahrt als stehendes
Tauwerk, bei
Eisenbahnen zum Betrieb geneigter
Ebenen,
zu den
Seilbahnen,
[* 3] Telegraphenkabeln, bei Hebevorrichtungen und
Kränen, zum Betrieb von
Schleppdampfern und
Fähren, statt der
Ketten bei der Kettenschiffahrt, als Tragseile bei
Hängebrücken und besonders auch zur
Kraftübertragung auf weite
Entfernung beim Maschinenbetrieb.
Diese letztere Verwendung wurde 1854 von
Hirn erfunden und gewährt große Vorteile. Man benutzt dazu
Seile von 6,5-19,5mm,
wobei auf je 100 m
Entfernung ein Kraftverlust von etwa 1 Proz. stattfindet. Man hat mit
Hilfe der Drahtseile großartige
Transmissionen
gebaut. In Schaffhausen
[* 4] werden von der durch dreiTurbinen hervorgebrachten effektiven Leistung von 600
Pferdekräften 480 durch
Drahtseilbetrieb
übertragen. Drahtseile aus
Messing- und Kupferdraht sind zu
Blitzableitern empfohlen worden.
[* 1] eine kleine
Maschine
[* 5] in
Verbindung mit dem Eisendraht des
Spaliers (s. d.) im Zwergobstgarten, mittels
deren dieser straff angespannt und vor
Winter locker gelassen wird, um ihn den
Gefahren des Temperaturwechsels
zu entziehen. Es sind verschiedene
Formen im
Gebrauch, von denen die eine nebenstehend abgebildete (Guilleaume in
Köln)
[* 6] eine
der einfachsten und zweckmäßigsten und leicht verständlich ist.
[* 8] (Drainierung, n. d. engl. to drain, spr.
drehn, »ableiten«),
die
Kunst, den versumpften
Boden durch unterirdische Leitungen von seiner überschüssigen
Nässe zu befreien. Dieses
Verfahren war zweifellos bereits im
Altertum
(Columella, II, 2, 9), wenn auch in äußerst primitiver
Form, in Anwendung. Die landwirtschaftlichen Schriftsteller des
Mittelalters erwähnen dasselbe jedoch nicht, wohingegen in
England verdeckte Leitungen zur Trockenlegung des
Bodens in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts
vielfache Anwendung fanden.
Bereits 1755 veröffentlichte
JamesAnderson eine
Schrift über die Drainage von Sumpfland; wenige Jahre später wurden von
Joseph
Elkington umfassende Drainagen in der
GrafschaftWarwick und später in andern
Grafschaften ausgeführt. Im J. 1795 bewilligte
das
Parlament dem letztern eine Nationalbelohnung von 1000 Pfd. Sterl.
für seine
Verdienste um die
Ausbildung der Drainage. Die unterirdischen
Kanäle wurden, um angemessene Hohlräume zu schaffen, mit
Steinen oder
Reisig ausgefüllt und hierauf mit der
Erde bedeckt.
Späterhin benutzte man Steinplatten,
Mauersteine
[* 9] oder die bekannten englischen
Dachziegel zur
Bildung des Hohlraums,
Methoden,
welche vereinzelt noch heutigestags Anwendung finden, namentlich in dem
Fall, daß das jetzt übliche
Röhrenmaterial schwer zu beschaffen ist. Epochemachend für die Verbreitung der Drainage war die
Erfindung der Drainröhrenpresse
(s.
Mauersteine) durch
Williams und Whitehead, mittels welcher cylindrische
Thonröhren zu sehr niedrigen
Preisen hergestellt
werden konnten.
Die
Ausbildung der
Presse
[* 10] datiert aus denJahren 1845-48, und es fand von dieser Zeit an die Drainage die weiteste
Anwendung und zwar zunächst in
England, dessen schwerer Thonboden fast durchgängig der Trockenlegung bedürftig war. Die
Regierung förderte überdies die Drainage durch Gewährung von
Subventionen und
Darlehen in ausgiebigster
Weise.
In denJahren 1846-50
wurden in
England und
Schottland 4 Mill. Pfd. Sterl. einzelnen Grundbesitzern zu
Bodenmeliorationen bewilligt,
in
Irland zu dem nämlichen
Zweck 2 Mill. Pfd. Sterl. In neuerer Zeit findet in
England keine Gewährung von Staatsdarlehen
mehr statt, wogegen man derzeit den
Zweck durch Privatdarlehen zu erreichen sucht.
Auch in andern
Ländern, namentlich in
Frankreich und
Belgien,
[* 11] in beschränktem
Maß in
Deutschland
[* 12] und
Österreich,
[* 13] wurde die Einführung der Drainage durch Staatsbeihilfe und
Vorschüsse befördert. Auch die bereits bestehenden, im
Interesse der
Landeskultur errichteten
Rentenbanken haben sehr viel zur Beförderung der Drainage beigetragen und die erfolgreiche Ausführung
derselben da möglich gemacht, wo andernfalls infolge des hohen
Zinsfußes fürDarlehen der Nutzen der
Melioration nur ein sehr zweifelhafter gewesen wäre.
Zu einem Drainsystem gehören zweierlei
Gruppen von
Röhren,
[* 14] Saug- oder Nebendrains und Sammel- oder Hauptdrains. Die Aufgabe
der erstern besteht darin, dem
Boden das
Wasser unmittelbar zu entziehen, während der Sammeldrain das
Wasser einer größern
Anzahl von Saugdrains aufnimmt und in den Vorflutgraben leitet. Die Saugdrains liegen im stärksten
Gefälle
des
Terrains, demnach in ebenen
Lagen parallel zu einander. Auch in koupiertem
Terrain sucht man die parallele
Lage soviel wie
möglich aufrecht zu erhalten, zu welchem
Zweck oft eine größere Anzahl von
Systemen gebildet werden muß.
Die
Formation der Bodenoberfläche und die
Lage des Vorflutrezipienten bilden alsdann die Grundlage für
die
Kombination der einzelnen
Systeme.
Würde man, wie dies bei ältern Drainagen zuweilen geschah, die Saugdrains unmittelbar
in den Vorflutgraben ausmünden lassen, so erhielte man eine entsprechend große Anzahl von Ausmündungen, welche infolge
ihrer exponierten
Lage leicht zu
Verstopfungen und anderweitigen
Schäden Veranlassung geben könnten. Es
ist demnach
Grundsatz, die Zahl der offenen Ausmündungen soviel wie möglich zu reduzieren, und dies erfolgt durch Einfügung
der Sammeldrains.
Drainage
* 16 Seite 5.108.
Die Vereinigung einer Anzahl von Saugdrains in den Sammeldrains gewährt im übrigen den Vorteil, daß selbst ein stark koupiertes
Terrain mittels Drainage entwässert werden kann, ohne die
Stränge in zu verschiedener Tiefe und divergierender
Lage anordnen zu müssen. Außer den Saug- und Sammeldrains wendet man zuweilen noch sogen.
Kopfdrains an, welche am obern
Rande des zu drapierenden
Grundstücks annähernd in der
Richtung der Schichtenlinien gelegt
werden, um das an höhern
Lagen herabfließende
Grundwasser
[* 15] abzufangen. Die Saugdrains erhalten einen lichten
Durchmesser von 26-50
mm; zweckmäßig erscheint es, die
Rohre von geringster Weite nicht zu klein zu bemessen, um
Verstopfungen
nach Möglichkeit zu vermeiden. Die
Länge der einzelnen Rohrstücke beträgt gewöhnlich 0,3 m; nur die größern Sammeldrains
erhalten bisweilen eine
Länge von 0,5 m. DieRohre werden in der angemessenen Tiefe
¶
mehr
von etwa 1,25 m im Boden verlegt und zwar mit möglichst ebenen Stirnflächen dicht aneinander ohne jeden Verband.
[* 17] Letzterer
findet als Muffendichtung nur ausnahmsweise Verwendung, wenn das Rohr auf eine bestimmte Strecke gegen das Einwachsen von Wurzeln
von Bäumen oder Sträuchern gesichert werden muß. Das Wasser gelangt durch den sehr geringen Zwischenraum
der Stoßfugen in die Rohre; die ältere Anschauung, daß das Wasser auch durch die Wandungen des Thonrohrs in das Innere desselben
gelangt, ist eine irrige und könnte nur bei schlecht gebrannten Rohren zutreffend sein. In die Stoßfugen gelangt das Wasser
durch die feinen Risse, welche sich beim Eindringen des Wassers in den Boden bilden und sich infolge des
Eindringens der Luft, des Abtrocknens des Bodens und Zusammenziehens desselben allmählich bis zu den Drainzügen fortsetzen.
Hierdurch erhält ein bindiger Boden im Lauf der Zeit eine gleichmäßige, tiefe Lockerung, wodurch es den Kulturgewächsen
ermöglicht wird, sich immer mehr in den Untergrund auszubreiten und die zu ihrer Entwickelung nötigen
Nährstoffe aus einem größern Bereich des Bodens zu entnehmen. Es geht hieraus übrigens hervor, daß man in schweren Thon-
und Lehmböden keine sofortige, vollständige Wirksamkeit der Drainage erwarten darf; oft hat sich erst nach einigen
Jahren, spätestens aber nach Durchführung einer vollständigen Rotation die feine Durchlockerung des Bodens
gebildet, welche den Erfolg der Drainage gewährleistet. In lockerm Sand- und Humusboden, welcher aus irgend einem Grunde der Trockenlegung
bedürftig war, tritt dagegen nach Ausführung der Drainage die Wirkung sofort ein, da diese Bodengattungen stets Zwischenräume
von größerer oder geringerer Weite enthalten.
Die Drainage ist am Platz auf allen Böden, welche an stauender Nässe leiden, von denen das Wasser nicht rechtzeitig
durch ober- oder unterirdischen Abfluß sowie durch Verdunstung entfernt werden kann. Ein lockerer, tiefgrundiger Sandboden,
in welchem das Wasser derartig tief in den Untergrund versinkt, daß es den Pflanzenwurzeln keinen Schaden zufügen kann,
braucht demnach nicht drainiert zu werden. Man hat in früherer Zeit wiederholt vorgeschlagen und auch einige bezügliche
Einrichtungen ersonnen, den wegen Abwesenheit von stauender Nässe nicht drainagebedürftigen Boden trotzdem zu drainieren
und zwar, um eine Zirkulation der Luft im Boden und eine energischere Zubereitung der Pflanzennahrung zu bewirken. Es zeigte
sich jedoch, was auch leicht ersichtlich, daß derartige »Luftdrains« zwecklos
sind, da in durchlässigem Sandboden, in welchem das auffallende Tagewasser ungehindert versinkt, jedem in den Boden dringenden
Wassertropfen ein entsprechendes VolumenLuft nachfolgt, so daß ohnedies eine vollkommene Durchlüftung des Bodens bis zur
Tiefe des eindringenden Tagewassers erzielt wird.
In Hinsicht auf die spezielle Anordnung einer Drainage ist folgendes hervorzuheben: Die Saugdrains werden aus
dem Grund in der Richtung des stärksten Gefälles des Terrains gelegt, weil sie in diesem Fall im stande sind, das Wasser von
beiden Seiten gleichmäßig aufzunehmen. Würde man dieselben in der Richtung der Horizontalen legen, so
könnten sie nur das von oben kommende Wasser aufnehmen und müßten demnach erheblich näher aneinander gelegt werden als
bei der Anordnung im stärksten Gefälle.
Die Tiefe der Saugdrains soll in der Regel 1,25 m betragen. Bei geringerer Tiefe findet leicht ein Einwachsen von Wurzeln in
die Rohre statt, auch könnten dieselben durch FrostSchaden leiden. Man überschreitet auch vorteilhafterweise
nicht gern diese Tiefe, da
hierbei die Kosten des Erstellens der Gräben zu hoch ausfallen. Nur wenn die Ursache der Versumpfung
Grundwasser ist, welches sich in größerer Tiefe befindet, müssen die Drainzüge bis in die wasserleitende Schicht hineingelegt
werden.
Innerhalb gewisser Grenzen
[* 18] nimmt das Entwässerungsgebiet eines Drainstranges mit der Tiefe zu, so daß
die Entfernung der Stränge und die Tiefenlage derselben in direktem Zusammenhang stehen. Erstere hängt außerdem noch und
zwar in erster Linie von der Bodenbeschaffenheit ab. Je lockerer, durchlassender der Boden ist, je mehr Sandteilchen derselbe
enthält, auf desto größere Entfernung erstreckt sich die Wirksamkeit eines Drainstranges nach beiden
Seiten hin, desto weiter können mithin die Saugdrains voneinander gelegt werden. Je bindiger der Boden ist, je mehr Thonteilchen
derselbe enthält, desto geringer muß der Abstand zweier benachbarter Saugdrains sein, wenn das dazwischenliegende Terrain
wirksam entwässert werden soll. Nach praktischen Erfahrungen sind bei einer Tiefe der Drainzüge von
1,25 m folgende Entfernungen angemessene:
Bei komplizierter Drainage muß die Weite der Rohre, namentlich diejenige der Sammeldrains, sorgfältig berechnet
werden. Zu berücksichtigen ist, daß die Weite in dem Maß vermehrt werden muß, wie der Strang das Wasser einer größern
Fläche aufzunehmen und fortzuleiten hat. Die Bestimmung der Rohrweite geht demnach von der Festsetzung der abzuführenden
Wassermenge aus, nach welcher mit Rücksicht auf die Leitungsfähigkeit eines Rohrs von bestimmtem Durchmesser
und Gefälle die Länge desselben, bez. die Stelle bestimmt wird, an welcher eine größere Rohrnummer zu wählen ist. Die Lehrbücher
der Drainage enthalten Formeln und Tabellen, aus welchen die betreffenden Maße entnommen werden können.
Ausführung. Geräte.
Die Ausführung einer Drainage beginnt mit der Herstellung des Drainplans, zu welchem Zweck eine Vermessung und
Nivellierung des Terrains vorgenommen werden muß. In der Regel konstruiert man auf dem Plan Schichtenlinien (Horizontalkurven),
d. h. Linien gleicher Höhe, welche ein sehr gutes Bild von der Terrainformation liefern. Auf Grund dieses Plans wird die Drainage entworfen
und zwar bei größern Anlagen stets zunächst in der Zeichnung, während man kleinere Anlagen, namentlich
solche auf ebenen Flächen, häufig direkt auf dem Terrain absteckt.
Nunmehr erfolgt das Erstellen der Gräben, zu welchem man sich zweckmäßig der sogen. Draingeräte bedient, d. h.
Spaten für verschiedene Stichbreiten (Stichspaten, Breitspaten, ferner Hohlspaten zum leichten Herausnehmen der
Erde), der Pickelhauen oder Fußpickel zum Lockern sehr harten, namentlich steinigen Bodens, der Hohlkelle, auch Schwanenhals
genannt, zur Herstellung einer glatten, der äußern Rohrform entsprechend abgerundeten Sohle. Bei allen diesen Geräten ist
auf eine äußerst solide Verbindung mit dem Stiel und auf ein vorzügliches Material (Stahl) zu achten. Wenn sich
viele kleine Steine im Boden befinden, so ist es nicht möglich, die Sohle mittels der Hohlkelle derartig glatt herzustellen,
daß die Rohre in einer kontinuierlichen Ebene zu liegen kommen. In diesem Fall ebnet man die Sohle mittels des
¶