von der »Die
Lehre von der
PersonChristi« (das. 1846-56, 3 Bde.)
eine zweite
Auflage bildet. Unter seinen übrigen Werken sind besonders »Der
Pietismus, insbesondere in
Württemberg« (Hamb. 1840),
die »Geschichte der protestantischen
Theologie«
(Münch. 1867),
(Seigerdörner), hüttenmännischer
Ausdruck für Rückstände, welche bei der
Scheidung (Seigerung) leichtschmelziger
von strengflüssigen
Metallen aus deren
Legierungen durch Erhitzen bis zu einer gewissen
Temperatur erfolgen, in welcher erstere
ausschmelzen (»ausseigern«),
letztere aber in mehr oder weniger zackigem Zustand, als Dörner, zurückbleiben, z. B.
Zinn- und Kupferseigerdörner beim mäßigen Erhitzen resp. von eisenhaltigem
Zinn und kupferhaltigem
Blei.
[* 13]
BeimSeigern einer aus
Kupfer,
[* 14]
Silber und
Blei bestehenden
Legierung (»Frischstück«),
welche behufs
Entsilberung von
Kupfer durch Zusammenschmelzen desselben mit
Blei (»Kupferfrischen«) auf
Hüttenwerken dargestellt wird, erfolgt
neben ausgeschmolzenem silberhaltigen
Blei
(Werkblei, Seigerblei) und im Rückstand bleibendem entsilberten
Kupfer (Kiehnstock)
ein aus oxydiertem und metallischem
Kupfer und
Blei, auch
Silber, bestehendes, gewöhnlich Seigerkrätz, aber auch wohl Seigerdörner
genanntes
Gemenge, welches beim Verschmelzen mit bleiischen
Zuschlägen (Dörnerarbeit, Krätzfrischen) kupferhaltiges
Blei
(Dörnerstöcke) liefert, aus dem beim
Seigern ein unreines silberhaltiges
Blei (Dörnerblei, Krätzwerke) neben Krätzkiehnstöcken
resultiert.
Schwarzwaldkreis,
OberamtSulz, auf der Schwarzwaldebene in rauher Gegend gelegen, 642 m ü. M.,
mit
Wasserleitung
[* 16] und (1880) 1601 evang. Einwohnern. Dornhan kommt
als Tornheim schon 782 und als Besitztum der
Herzöge von
Teck 1095 vor und fiel um 1400 an
Württemberg.
(Dornenstein), die
Inkrustation, welche sich auf den
Dornen der Gradierhäuser (s.
Salz) absetzt. Fließt nämlich
die
Sole über Dornenwände, so entweicht zunächst
Kohlensäure, und infolgedessen scheiden sich die
Kohlensäuresalze
von
Kalk,
Magnesia,
Eisen- und
Manganoxydul ab; letztere beiden verwandeln sich in
Eisenoxyd- und Manganoxydhydrat und bedingen
die graue bis bräunliche
Farbe des Dornsteins. Wird die
Sole konzentrierter, so
scheidet sich auch
Gips
[* 17] auf den
Dornen aus.
Außerdem enthält der Dornstein stets etwas
Chlornatrium,
Kieselsäure,
Thonerde,
Chlorkalium, schwefelsaures
Natron etc. Wenn die
Inkrustationen
auf den
Dornen so stark werden, daß
sie denZug
in den
Wänden und somit die Gradierung überhaupt beeinträchtigen, so wird der
Dornstein abgeklopft und als Düngegips verkauft.
L.
(Gemswurz),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 24] perennierende
Kräuter mit oft knolligem
Wurzelstock, langgestielten,
einfachen, meist gekerbten Grundblättern, stengelumfassenden Stammblättern und einzeln stehenden
Blütenkörbchen.
Doronicum PardalianchesL., mit ästigem, etwa 1 m hohem, kurzbehaartem
Stengel,
[* 25] zottigen, tief herzförmigen
Wurzelblättern und
goldgelben
Blüten, in Gebirgswäldern Mitteleuropas, wird als
Zierpflanze gezogen. Die starke
Wurzel
[* 26] riecht gewürzhaft, schmeckt
süß-bitterlichscharf und ward früher als
Kraft-,
Schwindel-,
Dorant-, Gemskrautwurzel arzneilich gebraucht, auch für ein
giftwidrigesMittel und selbst für giftig (daher der
Name Pardalianches, Leopardenwürger) gehalten, dient
jetzt aber nur noch als
Hausmittel.
weiblicher
Name, dem männlichen
»Theodor« entsprechend. Merkwürdig sind:
1) Dorothea, früher in den
Augen des
Volkes die Schutzheilige
Preußens,
[* 27] geb. 1336, hatte bis in ihr 44. Jahr zu
Danzig
[* 28] in der
Ehe gelebt, ließ sich dann 1394 im
Dom zu
Marienwerder
[* 29] eine
Zelle
[* 30] errichten, worin sie noch in demselben Jahr im
Ruf einer großen
Wunderthäterin starb. Unter der Kalenderheiligen Dorothea ist aber nicht sie, sondern eine kappadokische
Jungfrau Dorothea zu verstehen,
die mit Theophilus unter der
Regierung des
KaisersDiokletian den Märtyrertod erlitten haben soll; ihr
Tag ist der 6. Februar.
Gemahl stets mit treuer Liebe zur Seite. Nach dem Tode desselben rettete sie 1615 ihre Söhne aus gänzlicher Abhängigkeit
von dem albertinischen Kurhaus, war eine Gönnerin der neuen Lehrmethode des wandernden PädagogenWolfgang Ratich und verbesserte
die Gehalte der Professoren an der UniversitätJena
[* 34] durch ein Vermächtnis von 20,000 Gulden. Sie selbst lebte
schlicht und einfach, ihr Hofstaat war eine Schule der Gottesfurcht und Thätigkeit. Infolge eines Sturzes in den Ilmfluß starb
sie
Als gute Haushälterin nahm sie von den fremden Gesandten gern Geschenke an und suchte ihr Vermögen zur Sicherung ihrer Kinder
möglichst zu vermehren. Auf einem ihr vom Kurfürsten geschenkten StückLandes in Berlin erbaute sie die Dorotheenstadt und
legte die »Linden« an. Zu den Kindern des Kurfürsten aus erster Ehe wußte sie kein gutes Verhältnis herzustellen,
namentlich nicht zum KurprinzenFriedrich; Zwischenträgereien und Gerüchte verschlimmerten das Zerwürfnis, so daß man die
Kurfürstin sogar der Vergiftung des MarkgrafenLudwig, der 1687 plötzlich starb, verdächtigte und der Kurprinz aus Berlin floh.
Die Beschuldigung, daß sie ihren Gemahl zu einem Testament beredet, welches den Kurstaat zerstückelt
haben würde, ist als nichtig nachgewiesen. Sie ließ es ruhig geschehen, daß Friedrich III. das durchaus zweckmäßige Testament
umstieß. Sie starb, ein Jahr nach ihrem Gemahl, in Karlsbad.