1535 leitete er mit
Glück. Als 1541 der
Kaiser gegen Dorias
Rat eine
Unternehmung gegen
Algier wagte, wurde die kaiserliche Macht
nur durch ihn vor gänzlichem
Untergang gerettet. 1543 schnitt er Chaireddin
Barbarossa von der mit diesem verbündeten französischen
Flotte vor
Nizza
[* 2] ab. In seinem
Alter nahm er seinenNeffen Gianettino (s. den folg.) zum Stellvertreter auf
der
See an; die durch des letztern Anmaßungen hervorgerufene
Verschwörung des
Fiesco 1547 diente nur dazu, das Ansehen
Andreas
zu befestigen, welcher trotz der Ermordung seines
Neffen seine Mäßigung bewahrte. 1554 vertrieb er die
Franzosen aus
Corsica.
[* 3] Er starb
7) Gianettino,Neffe des vorigen, ward von diesem zu seinem Stellvertreter zur
See und seinem
Erben eingesetzt. Durch Übermut
und Anmaßung erbitterte er aber die
Bürger und den
AdelGenuas so sehr, daß
Giovanni Luigi
Fiesco,
Graf von
Lavagna, eineVerschwörung
gegen die Doria stiftete, die zum
Ausbruch kam, und bei welcher Gianettino ermordet wurde.
Die
Sage erzählt von einer Verteilung des eroberten
Landes unter die drei Heraklidenbrüder
Aristodemos,
Kresphontes und
Temenos.
Nur ein Teil von
Elis,
Arkadien und
Achaia verblieb den frühern Einwohnern;Achaia ward von den Doriern
den
Achäern überlassen. Die unterworfenen Einwohner bildeten in allen
Staaten die
Klassen der
Periöken
und Staatssklaven (letztere
in
SpartaHeloten genannt), denen gegenüber die eigentlichen Dorier einen kriegerischen
Charakter zu bewahren genötigt waren;
doch mußten die Dorier eine Anzahl achäischer
Geschlechter in ihre Stammesgemeinschaft aufnehmen.
Unter den dorischen
Staaten tritt vor allen
Sparta hervor, und der
Charakter des spartanischen
Volkes gibt uns ein
Bild des dorischen
Charakters überhaupt. Eigentümlich ist diesem eine gewisse Rauheit und Schroffheit, welche alles
einem und demselben für alle geltenden
Gesetz und Herkommen unterthan macht und der
Individualität und Besonderheit des Einzelnen
keinen Spielraum läßt, im
Gegensatz zu der
Richtung des ionischen
Stammes. Eine solche von obenher aufgenötigte
Gleichheit
konnte nur durch die Unterdrückung der wahren geistigen
Freiheit durchgeführt werden, und wie daher
die Dorier in ihren innern Verhältnissen strenge Unterordnung unter das
Gesetz verlangten, so war auch im
Ausland überall die
dorische Herrschaft das
Grab der
Freiheit und Selbständigkeit.
Der
Mensch wurde von frühster
Jugend dazu angehalten, den eignen
Willen zu verleugnen und sich nur als
Glied
[* 21] des Ganzen zu erkennen.
Ging nun daraus freilich auch manches
Gute und Tüchtige hervor, wie
Ausdauer und
Tapferkeit in allen
Gefahren und
Beschwerden,
Opfermut zur Hingebung für das Ganze, Sittenstrenge und Mäßigkeit des Lebenswandels u. dgl.,
so wurde doch auf eine freie und höhere Entfaltung der geistigen
Kräfte zu wenig Wert gelegt, dieBildung
war eine
¶
mehr
einseitige, und sobald die Zeit der ersten Blüte
[* 23] vorbei war, entstand an der Stelle jener wirklichen Tugenden bald ein Schein-
und Heuchelwesen, unter welchem sich nur zu oft die äußerste Selbstsucht verbarg. Verhältnismäßig am längsten hat Sparta
die guten Seiten des dorischen Charakters aufrecht erhalten und ist dadurch auch zu seiner politischen
Bedeutung gelangt; andre dorische Staaten, welche mehr an der Bewegung des Völkerverkehrs teilnahmen, wie Korinth, besonders
aber die Kolonien, haben unter dem Einfluß fremder Sitten und Anschauungen das spezifisch Dorische bald mehr oder weniger aufgegeben.
Diesem Charakter entsprechend, war die Verfassung der dorischen Staaten meist eine aristokratische, welche
oft in Oligarchie ausartete. War so schon dem niedern Volk aus dorischem Stamm nicht so viel Teilnahme am politischen Leben eingeräumt
wie in den ionischen Demokratien, so waren vollends die im Land wohnenden Nichtdorier zur strengsten Unterthänigkeit, zum
Teil zu förmlicher Sklaverei erniedrigt. Der konservative Charakter der Dorier zeigte sich ferner darin, daß
der Grundbesitz zu gleichen Teilen unter die dorischen Familien verteilt war und niemals veräußert werden sollte.
Der dorischen Sittenstrenge entsprach es endlich, daß ganz besonders Apollon, der Gott des Lichts und der Reinheit, von den
Doriern verehrt wurde, wie denn namentlich Sparta lange in enger Verbindung mit dem delphischen Orakel des
Apollon stand. Das dorische Wesen bildet in den meisten Beziehungen einen Gegensatz zum ionischen, und dieser Gegensatz ist es,
der ein treibendes Moment in der griechischen Geschichte ist.