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= 1/600 Kwan = 1/7-1/6 Pfennig.
Als Gewicht in Anam und Kambodscha = 3,905 g.
= 1/600 Kwan = 1/7-1/6 Pfennig.
Als Gewicht in Anam und Kambodscha = 3,905 g.
Donge,
Fluß in der
Provinz
Nordbrabant, entspringt auf der
Heide bei Baarle, fließt an Riel, Dongen
und 's Gravenmoer
vorbei und mündet bei
Geertruidenberg in den
Biesbosch. Er ist 8 km weit, von 's Gravenmoer bis zur Mündung,
schiffbar.
Dongola
(Dâr Dongola
), der südlich vom
Wadi Halfa gelegene Teil
Nubiens, früher ein selbständiges
Reich, unter ägyptischer
Herrschaft zur
Mudirieh
Berber und Dongola
gehörig, die sich an beiden
Ufern des
Nils in einer
Länge von 260 km hinzog. Nur
das äußerst schmale Flußthal ist kulturfähig. Dumpalmen, Santakazien, Mimosen, schön blühende
Volkamerien,
Weiden,
Kassien u. a. bilden eine waldähnliche Uferbesäumung, der selbst
Schlingpflanzen nicht fehlen.
Auch manche Nilinseln zeigen einen solchen Wuchs voller Üppigkeit. Am Saum des Kulturlandes wuchert die heilkräftige Sennastaude, deren Blätter in Menge ausgeführt werden. Abseits vom Fluß zeigt die Landschaft eine öde, starre Natur, in der die Wüste in den Vordergrund tritt. Die Tierwelt nimmt im südlichen Teil einen mehr sudânischen Charakter an; das aus Unterägypten verscheuchte Krokodil, die riesige Tyrseschildkröte (Trionyx nilotica) u. a. lassen sich sehen.
Von Haustieren werden ausgezeichnete Pferde [* 2] (dem Aussterben nahe), Ochsen, Schafe [* 3] und Ziegen gehalten; auch wilde Büffel mit sehr langen Hörnern gibt es. Das Klima [* 4] ist trocken und weit gesünder als in Senaar und Kordofan, wo Fieber verderblich auftreten; nur die Syphilis ist eine arge Geißel. Ackerbau wird, wo es möglich ist, getrieben; Hauptprodukte sind: Durra, Dochn, Weizen, Gerste, [* 5] Datteln, Bohnen, Tabak, [* 6] Baumwolle, [* 7] Indigo. [* 8] Die Bevölkerung [* 9] wird auf 250,000 Köpfe geschätzt und besteht zum Teil aus Arabern, in der Hauptmasse aber aus den zu der großen Abteilung der Nuba oder Berâbra (s. d.) gehörenden Dankala.
Sie haben eine bronzene Hautfarbe, ausgezeichnete Gesichtsformen, einen regelmäßigen und schönen Körperbau und stark gelocktes, reiches Haar, [* 10] dagegen nur dünnen Bart. Besonders ausgezeichnet durch Körperschönheit sind die Frauen;
sie sind von schlankem Wuchs und haben sanfte, schwarze Augen;
sie tragen die
Haare
[* 11] geflochten, wie einst am
Hof
[* 12] der Pharaonen, und gehen, mit Ausnahme eines
Schurzes um die
Lenden, ganz nackt. Im allgemeinen werden die Einwohner von Dongola
als
träge, sittenlos, leichtsinnig und habsüchtig geschildert;
sie bekennen sich zum Islam, reden das Dogolawi (einen Dialekt des Nubischen) und Arabisch, haben Gelehrte (Scheichs ul Islam), welche Unterricht geben, Zauberformeln und Amulette schreiben u. dgl., und treiben neben dem Ackerbau und der Viehzucht [* 13] auch Handel mit europäischen und ägyptischen Waren sowie mit Sklaven.
Die jetzige Hauptstadt der Landschaft ist Dongola el Urdu (auch kurzweg Urdu, früher Kasr Dongola genannt), ein neuangelegter, gut gebauter und blühender Ort auf dem linken Nilufer mit 8-10,000 Einw. Er besitzt eine Citadelle und ist ein bedeutender Handelsplatz, dessen Bazare von Kairo [* 14] aus reich versorgt werden. 100 km weiter oberhalb liegt auf dem gegenüberstehenden Nilufer, auf hohem Felsen, die Stadt Dongola el Adjuzeh (»Altdongola«),
die, 1820 durch die Mamelucken zerstört, fast nur noch aus Ruinen besteht, einst aber die Hauptstadt des Königreichs Dongola und ein wichtiges Handelszentrum war. S. Karte »Ägypten«. [* 15]
Der Ursprung des im Mittelalter mächtigen Königreichs Dongola scheint in die Zeit zu fallen, wo das Christentum nach Nubien drang. Die Regierung desselben war theokratisch, die Liturgie griechisch, und wie die Abessinier, erkannte Dongola die kirchliche Obergewalt des Patriarchen von Alexandria an. Im 7. Jahrh. kam Dongola in Abhängigkeit von den Kalifen. Im 10. Jahrh. machten die Nubier einige Einfälle in Unterägypten, wodurch Feindseligkeiten hervorgerufen wurden, in deren Folge die Macht der Könige von Dongola sank, so daß die Sultane von Ägypten Gebieter von Niedernubien wurden und Oberherren von Dongola blieben.
Verschiedene Versuche der Nubier, das Joch wieder abzuschütteln, schlugen fehl. Im 15. Jahrh. nahmen die Bosniaken Niedernubien in Besitz, während die Könige von Senaar ihre Herrschaft auf den südlichen Teil des Reichs ausdehnten. Gegen Ende des 18. Jahrh. vernichteten die Schaikyeharaber den Einfluß der Tungidynastie, setzten die Meliks, d. h. Unterkönige, nach Gutdünken ein und ab, übten Erpressungen und unternahmen fortwährend Raubzüge ins Land, gegen die nur die feste Lage von Dongola el Adjuzeh einigermaßen Schutz gewährte.
Die Dongolawi, der immerwährenden Feindseligkeiten müde, wanderten allmählich nach Norden [* 16] und nach Kordofan und Dar Fur [* 17] aus. 1814 eroberten die von Mehemed Ali aus Ägypten vertriebenen Mamelucken das Land und wurden von den Einwohnern als Befreier mit Freude empfangen. Beim Anrücken des ägyptischen Heers unter Ibrahim Pascha 1820 zogen sich die schwachen Trümmer der Mamelucken nach Dar Fur zurück, und seitdem ist Dongola ägyptisch. In den Kämpfen der Engländer gegen den Mahdi 1884-85 ward Dongola eine wichtige Operationsbasis der erstern.
gratuit
(franz., spr. dong gratuih), freiwilliges
Geschenk, nannte man früher in
Frankreich die bei außerordentlichen Veranlassungen von den
Ständen dem
König bewilligte Beisteuer;
insbesondere auch die Zahlung, welche die Geistlichkeit in Frankreich vor der Revolution statt der Steuern an den Staatsschatz leistete (1786: 3,6 Mill. Livres).
altes freiherrliches, seit 1632 gräfliches Geschlecht, stammt aus dem gleichnamigen Dorf in der Grafschaft Mark und wird schon 1303 in Urkunden genannt. Ein 1637 in den Fürstenstand erhobener Zweig starb in der Mitte des 18. Jahrh. aus. Namhafte Sprößlinge sind:
1) Otto Magnus, Reichsgraf von, geb. zu Berlin, [* 18] baute das Schloß Friedrichstein bei Königsberg [* 19] und stiftete die hiernach benannte erste Linie, Dönhoff-Friedrichstein. Er trat zuerst in brandenburgische Kriegsdienste und ward Gouverneur von Memel, [* 20] 1699 Geheimrat und Gesandter in Wien, [* 21] wo ihn der Kaiser in den Reichsgrafenstand erhob, dann Generalkriegskommissar. 1711 ernannte ihn der König zum ersten preußischen Gesandten beim Friedenskongreß zu Utrecht, [* 22] 1715 ward er Generalleutnant. Nach ihm ist der Dönhoffsplatz in Berlin benannt. Er starb
2) August Heinrich Hermann, Graf von, preuß. Diplomat, geb. zu Potsdam, [* 23] machte als Freiwilliger den Feldzug von 1815 mit, studierte 1816-19 in Königsberg, Göttingen [* 24] und Heidelberg, [* 25] machte darauf eine Reise nach Italien, [* 26] begann 1821 seine diplomatische Laufbahn im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu Berlin, ward sodann bei den Gesandtschaften in Paris [* 27] 1823, in Madrid [* 28] 1825, in London [* 29] 1828, wo er bei der Konferenz über die belgischen Angelegenheiten eine bedeutende Rolle spielte, beschäftigt und wurde 1833 Gesandter in München, [* 30] 1842 Bundestagsgesandter zu Frankfurt. [* 31] Im Mai 1848 trat er zurück, wurde jedoch schon Anfang September 1848 an die ¶
Spitze der auswärtigen Angelegenheiten im Ministerium Pfuel berufen, welche Stellung er aber nur kurze Zeit bekleidete, ward sodann im Februar 1849 von dem zweiten Gumbinner Wahlbezirk zum Abgeordneten in die Erste Kammer gewählt und von dieser 1850 in das Staatenhaus nach Erfurt [* 33] entsandt. Im Sommer 1850 abermals zum Mitglied der Ersten Kammer gewählt, schloß er sich hier der der rechten Seite angehörenden, aber gemäßigtern Partei Jordan an; 1851 nahm er an dem Landtag der Provinz Preußen [* 34] teil und wohnte sodann zu Berlin der Kammersession von 1851 bis 1852 bei. Bei der Umwandlung der Ersten Kammer in das Herrenhaus ward er vom König zum erblichen Mitglied desselben ernannt; 1861 wurde er Obergewandkämmerer am Hof. Er starb im April 1874.
3) Sophie Juliane Friederike, Gräfin von, Tochter des Majors Grafen Ernst von Dönhoff, Tante des vorigen, ward 1789 Hofdame der Gemahlin König Friedrich Wilhelms II. von Preußen und, da inzwischen die Gräfin Voß, die erste Gemahlin des Königs zur linken Hand, [* 35] gestorben war, im Schloß zu Charlottenburg [* 36] Friedrich Wilhelm zur linken Hand angetraut. Sie ward schon im Juni 1792 infolge der Ränke der Ritz (Gräfin Lichtenau) vom Hofe verwiesen und starb 1834 auf ihrem Gut bei Werneuchen in der Mark Brandenburg. [* 37] Aus ihrer morganatischen Verbindung mit dem König gingen zwei Kinder hervor: Wilhelm, Graf von Brandenburg (s. d., S. 320), und Julie, Gräfin von Brandenburg, geb. gest. als Witwe des Herzogs Ferdinand von Anhalt-Köthen.