Leitung sichern dieser
Gesellschaft ungeachtet des Verlustes ihres
Privilegiums doch eine natürliche Übermacht, welche sich
auch darin manifestiert, daß die eine Zeitlang konkurrierende
Bayrische Dampfschiffahrtsgesellschaft 1862 den Mitbewerb aufgab
und ihren Schiffspark der
Donaudampfschiffahrts-Gesellschaft verkaufte, und daß die in den letzten 60er
Jahren entstandene
VereinigteUngarische Dampfschiffahrtsgesellschaft ebenfalls 1874 liquidieren mußte. Auf der untern Donau konkurrieren
einerseits rumänische Schiffahrtsgesellschaften (Crucea alba) unter
Begünstigungen ihrer
Regierung, anderseits die seewärts
heraufkommenden Fahrzeuge aller
Flaggen,
[* 2] besonders englische.
Zur
Hebung
[* 3] der Donauschiffahrt vom technischen Standpunkt wird neuestens die auf der
Elbe und anderwärts bewährte Einrichtung
der
Seil- oder Kettenschiffahrt
(Touage) besonders ins
Auge
[* 4] gefaßt. Die
Donaudampfschiffahrts-Gesellschaft
hat seit 1869 eine
Kette von
Wien
[* 5] bis
Preßburg
[* 6] und in den letzten
Jahren von
Wien aufwärts (1883 bis
Pöchlarn) gelegt und auf
diesen
Strecken 6 Kettenschiffe und 1 Seilschiff in Verwendung. Auch soll die
Touage auf der obern Donau bis
Passau
[* 7] ausgedehnt
werden.
Völkerrechtliche Verhältnisse der Donau.
Was die administrativen und völkerrechtlichen Verhältnisse der Donau betrifft, so wurde durch den
Pariser Friedensvertrag vom erklärt,
daß die
Schiffahrt auf der Donau keinerlei
Abgaben unterworfen werden dürfe, welche allein auf die
Thatsache der Beschiffung
des
Flusses gegründet wären. Es wurde eine europäische
Donaukommission eingesetzt, in welcher
Deutschland,
[* 8] Österreich-Ungarn,
[* 9]
Frankreich,
Großbritannien,
[* 10]
Italien,
[* 11] Rußland und die Türkei
[* 12] durch je einen Abgeordneten vertreten sind,
und welche beauftragt wurde, die zur
Erhaltung der Schiffbarkeit notwendigen
Arbeiten auf der
Strecke von
Isaktscha bis zu den
Donaumündungen auszuführen.