und San Luigi de' Francesi), Grotta Ferrata (Kapelle des heil. Nilus), Fano u. a. O. aus. Sein berühmtestes Werk ist die Kommunion
des heil. Hieronymus (im Vatikan zu Rom). Seine Landschaften sind großartige Dekorationen im Sinn des Annibale Carracci.
(Domsneß, lettisch Kolguragas), Vorgebirge in der Ostsee, am Meerbusen von Riga, die nördlichste
Spitze Kurlands bildend, fällt in einer mäßigen Höhe, aber steil in das Meer ab und hat ein schmales Riff vorgelagert, welches
sich fast bis an die Insel Ösel erstreckt.
Auf diesem Vorgebirge werden zur Sicherung der Schiffahrt zwei feste und ein schwimmendes
Leuchtfeuer unterhalten.
(lat.), die Haustruppen, welche seit Konstantin d. Gr. neben den Protectores und Scholares
die Stelle der abgeschafften Prätorianer vertraten und somit die Leibwache des Regenten bildeten. Es waren ausgediente Centurionen
unter dem Befehl eines Primicerius. Im Mittelalter waren Domestici s. v. w. Leudes.
(engl.), dichte, glatte Baumwollstoffe, die roh, aber gebleicht und appretiert
in den Handel kommen, zuerst in Nordamerika, jetzt aber auch in England und Deutschland fabriziert werden
und als Leinwandsurrogat schnell beliebt geworden sind.
(neulat.), Verwandlung eines wilden Tiers in ein Haustier, Zähmung.
Die Versuche, außer den Haustierspezies
wilde Tiere zu domestizieren, d. h. zum Haustier zu machen, sind für die landwirtschaftliche Tierzucht erfolglos gewesen.
in den Städten, wo Domstifter sind, der zunächst der Domkirche gelegene Raum, welcher
in frühern Zeiten unter der polizeilichen Aufsicht und Jurisdiktion des Domstifts stand.
(spr. dongfróng, lat. Domfrontium), Arrondissementshauptstadt
im franz. Departement Orne, auf einem 70 m über der Varenne aufsteigenden Felsen, an der Westbahn malerisch gelegen, hat Reste
eines 1011 erbauten festen Schlosses, eine aus derselben Zeit stammende Kirche, Notre Dame sur l'Eau, mehrere
von den frühern Umfassungsmauern erhaltene Türme, (1881) 2751 Einw., Granitbrüche und Pferdehandel, ein
Collège und eine Bibliothek.
(Domkapitular, Kanonikus, Stiftsherr), in der katholischen Kirche ein Mitglied des Domkapitels, d. h. derjenigen
Korporation, welche sich aus den Geistlichen der Kathedralkirche zusammensetzt und dem Bischof bei der Regierung
der Diözese beratend und beschließend zur Seite steht (s. Stift).
Die protestantischen Domkapitel, welche sich in Preußen
und in Sachsen erhalten haben, tragen keinen kirchlichen Charakter, sind aber wegen der reichen Präbende, welche die weltlichen
Domherren beziehen, für die letztern eine nicht unerhebliche Einnahmequelle.
(lat., Oberdominante), der fünfte Ton (Quinte) einer Tonart, als der (in der Baßführung) zur Tonika schließende,
dieselbe gleichsam »beherrschende«; in neuerer Zeit
auch der Dreiklang, der auf demselben seinen Sitz hat. Unterdominante heißt der unter der Oberdominante liegende Ton. Diese
Benennungen sind nach der Lage der Töne in der Skala bemessen. In C dur heißen:
a
Superdominante
g
Dominante
f
Subdominante
e
Mediante
d
Submediante oder Supertonika
c
Tonika.
Die neuere Auffassung berücksichtigt dagegen die harmonische Verwandtschaft, sieht in g die Oberquinte, in F die Unterquinte
der Tonika und verweist die übrigen Töne in die Durakkorde der drei Haupttöne:
(spr. -geds), Lopez, span. General, gehörte zu der unionistischen Partei, welche unter
den Führern Serrano, Topete und Prim im September 1868 den Thron der Königin Isabella stürzte. Bei dem föderalistisch-kommunistischen
Aufstand, der sich im Sommer 1873 erhob und seinen Hauptsitz in Cartagena hatte, übernahm Dominguez den Oberbefehl über
die Belagerungsarmee, sorgte für Herbeischaffung größerer Belagerungsgeschütze und betrieb die Beschießung
aufs energischte, so daß die Revolutionsjunta unter General Contreras schon 29. Dez. sich an Bord ihres Panzerschiffs Numancia
flüchtete.
Nach Einnahme des Forts Atalaya ergab sich die Stadt 12. Jan. Die Regierung ernannte Dominguez zur Belohnung für diese Erfolge
zum Generalleutnant. Mit einem Teil seiner Armee zog er nach Norden und kämpfte in den folgenden Monaten
unter Serrano und Concha gegen die Karlisten in den baskischen Provinzen. Im Ministerium Posada-Herrera übernahm Dominguez im Oktober 1883 das
Portefeuille des Kriegs, trat jedoch schon im Januar 1884 wieder zurück. Er ist einer der Führer der Liberalen.
(dominicus dies, lat.), Tag des Herrn, s. v. w. Sonntag, weil Christus an einem solchen auferstand. Dominica aurea
(benedicta, duplex), der Sonntag Trinitatis;
Dominica competentium, der Palmsonntag, weil an ihm den Katechumenen das Glaubensbekenntnis
übergeben wurde;
Dominica in albis (post albas), der weiße Sonntag, der erste Sonntag nach Ostern, weil in der
alten Kirche die zu Ostern Getauften an ihm zum letztenmal im weißen Gewand erschienen;
(franz. Dominique), eine den Briten gehörige Insel der Kleinen Antillen, zwischen den beiden französischen
Inseln Martinique und Guadeloupe, unter 15° 25' nördl. Br. gelegen, ist 754 qkm (13,7 QM.) groß und steigt
in den Trois Pitons bis zu 1900, in den Mounts Diablotins zu 1615 m Meereshöhe an. Das Gebirge ist vulkanischer Natur, von
mehr
tiefen Schluchten durchzogen und fast bis auf die Gipfel bewaldet. Heiße Schwefelquellen kommen an mehreren Orten vor, doch
wird der Schwefel nicht ausgebeutet, und Gleiches gilt von Gold, Silber und andern Mineralschätzen. Die Westküste ist teilweise
flach und von zahlreichen Buchten eingeschnitten; die Südküste ist steil, ebenso die Ost- und Westküsten,
welche durch Korallenriffe unzugänglich gemacht werden. Das Klima an der Küste ist schwül (Jahrestemperatur von Roseau 31,6°
C.), in den Bergen dagegen kühl.
Regen fällt fast in jedem Monat (jährlich 2113 mm). Die Vegetation ist ungemein üppig; Gummibäume, Kohlpalmen und andre Nutzhölzer
bilden dichte Waldungen. Der Fischfang ist ergiebig. Dominica hat (1881)
28,211 Einw., meist Katholiken. Man baut namentlich Zucker, Kakao, Kaffee und Baumwolle. Die Kaffeekultur ist indes seit 1832 infolge
der von einem Insekt angerichteten Verwüstungen wesentlich zurückgegangen. Die Ausfuhr belief sich 1883 auf 63,284 Pfd. Sterl.,
die Einfuhr auf 71,330 Pfd. Sterl. Eingangs- wie Ausfuhrzölle werden erhoben.
Die Insel steht unter einem Gouverneur mit Gesetzgebender Versammlung, deren 14 Mitglieder zur Hälfte gewählt
werden, und gehört zur Konföderation der Leewardinseln (s. d.). Die Einkünfte betrugen 21,172
Pfd. Sterl., die Ausgaben 22,901, die Kolonialschuld 11,900 Pfd. Sterl. Hauptstadt ist Roseau mit befestigtem Hafen und 5000 Einw. -
Dominica ward von Kolumbus einem Sonntag, entdeckt und nach dem Tag des Herrn benannt. In der Folge war
der Besitz der Insel lange Zeit zwischen England und Frankreich streitig. Die Franzosen besetzten sie im 17. Jahrh. und behaupteten
sich in ihrem Besitz bis 1759, wo die Engländer sie eroberten, welche auch der Friede von Paris 1763 als
Herren der Insel anerkannte. Im nordamerikanischen Freiheitskrieg eroberten sie 1781 die Franzosen von neuem, mußten sie aber 1783 den
Engländern zurückgeben, denen sie nochmals im Frieden von 1814 zugesichert ward. S. Karte »Antillen«.
[* ]