(spr. dongbahl), Christoph Joseph Alexandre Mathieu de, Agronom, geb. zu Nancy, führte wesentliche
Verbesserungen, namentlich in Bezug auf die Fruchtwechselwirtschaft, ein. In Verbindung mit Bertier zu Roville bei Nancy gründete
er daselbst eine Musterwirtschaft, deren glücklicher Fortgang ihm den Namen eines zweiten Thaer erwarb. Namentlich war
er bemüht, die Merinoschafzucht und bessere Maschinen und Geräte in Frankreich einzuführen. Dombasle starb in Nancy.
Er schrieb: »Description des nouveaux instruments d'agriculture« (Par.
1821-22);
eine Übersetzung der Thaerschen gleichnamigen Schrift: »Calendrier du bon cultivateur« (das.
1821, 10. Aufl. 1860);
»Économie politique et agricole« (das. 1861);
»La richesse du cultivateur« (Brüss.
1863);
»Traité d'agriculture« (Par. 1861-64, 4 Bde.);
»Annales agricoles de Roville« (das. 1824-32;
neue Aufl. 1861, 9 Bde.).
Vgl. Bécus, Mathieu de Dombasle, sa vie et ses œuvres (Nancy 1874).
(spr. dongb), Landschaft und ehemaliges Fürstentum im östlichen Frankreich, in der Bourgogne, 1450 qkm
umfassend, bildet mit der Grafschaft Bresse ein zusammenhängendes Plateau. Während aber letztere durch ausgedehnte Kulturarbeiten,
insbesondere durch Austrocknung der vorhandenen Teiche und Sümpfe, ein fruchtbarer und gesunder Landstrich geworden ist und
von kräftigen und arbeitsamen Menschen bewohnt wird, ist Dombes kalt, feucht und nebelig, voll ungesunder
Teiche und mit einer schwachen Bevölkerung. Übrigens wurde seit 1853 auch die Urbarmachung dieses Landstrichs durch Austrocknung
der Teiche (1874 waren bereits von den ca. 200 qkm Teichen gegen 50 qkm ausgetrocknet), Anlage von Vizinalstraßen und einer
Eisenbahn von Lyon nach Bourg in Angriff genommen. Die Hauptstadt der Landschaft, die erst 1762 mit der französischen
Krone vereinigt wurde und gegenwärtig einen Teil des Departements Ain ausmacht, ist Trévoux.
1) (Groß-Dombrowka) Dorf im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Beuthen, 4 km von der Eisenbahnstation Laurahütte,
mit der Galmeigrube Samuelsglück und (1880) 2322 kath. Einwohnern.
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2) (Klein-Dombrowka) Dorf und Rittergut im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Kattowitz, nahe der russischen Grenze, mit (1880) 2750 kath.
Einwohnern, welche sich mit Steinkohlenbergbau und Hüttenbetrieb in Silber, Blei und Zink beschäftigen.
Johann Heinrich, berühmter poln. General, geb. zu Pierszowice in der Krakauer Woiwodschaft, wurde
in Sachsen erzogen und trat zuerst in ein sächsisches Regiment, machte 1792 unter dem Fürsten Poniatowski den Feldzug gegen
Rußland mit und schloß sich 1794 der Insurrektion unter Kosciuszko an. Zum Generalmajor ernannt, befehligte er den linken Flügel
der Schlachtlinie bei Warschau und verteidigte diese Stadt erfolgreich, worauf er zum Generalleutnant befördert
ward.
Nach der Besiegung des Aufstandes bildete er zu Mailand in französischen Diensten eine polnische Legion, die unter seiner Führung
an allen Waffenthaten der französischen Heere in Italien teilnahm und siegreich in Rom einzog. Glänzende Beweise
seiner Tapferkeit gab Dombrowski in dem Feldzug von 1799 bis 1800 unter Gouvion Saint-Cyr und Masséna. Nach der Schlacht
bei Marengo bildete er mit Hilfe des Generals Wielhorski zwei neue polnische Legionen und erstürmte den wichtigen
Posten von Casabianca bei
Peschiera.
Nach dem Frieden von Amiens trat er als Divisionsgeneral in die Dienste der Cisalpinischen Republik und später
in die des Königs von Neapel. Als Napoleon nach der Schlacht bei Jena die Absicht zeigte, das Königreich Polen wiederherzustellen,
erließen Dombrowski und Wybicki unterm einen Aufruf an ihre Landsleute, und bald darauf zog an der Spitze zweier polnischer
Divisionen in Warschau ein. Im Verein mit den sächsischen und badischen Truppen belagerte er hierauf Danzig
und nahm Anteil an den Gefechten bei Graudenz und bei Dirschau sowie an der Schlacht bei Friedland. 1807 und 1808 hielt er mit
seinen Truppen Posen besetzt, drängte im Mai 1809 die Österreicher von Bromberg bis nach Galizien zurück
und schützte Bromberg und Krakau sowie die Brücke von Thorn gegen die feindlichen Kavallerieangriffe. 1812 befehligte er eine
Division des 5. Armeekorps.
Auf dem Rückzug trug an der Spitze seiner Division und des fast gänzlich aufgelösten Poniatowskischen Korps wesentlich zur
Förderung des Überganges über die Beresina bei, wobei ihm eine Hand zerschmettert wurde. 1813 zeichnete
er sich besonders in den Treffen bei Teltow, Großbeeren und Jüterbog aus. In der Schlacht bei Leipzig verteidigte er bis zum
letzten Augenblick des Rückzugs die Hallesche Vorstadt. Nach Poniatowskis Tod führte er die Überreste der polnischen Armee
über den Rhein und ward nach Napoleons Abdankung von Alexander zum General der Kavallerie und zum Senator ernannt.
Doch zog er sich schon 1816 auf sein Landgut Wina-Gora im Großherzogtum Posen zurück. Hier schrieb er eine »Histoire des légions
polonaises en Italie« (hrsg. von Chodzko, 2. Aufl., Par. 1829, 2 Bde.).
Er starb
(spr. -kino), eigentlich Domenico Zampieri, genannt il Domenichino, ital. Maler, geb. zu Bologna,
bildete sich bei Domenichino Calvart, später bei den Carracci, hielt sich dann in Rom auf, kam 1612 nach Bologna, kurz darauf wieder
nach Rom und ließ sich dann in Bologna nieder. Gregor XV. rief ihn 1621 nach Rom und ernannte ihn zum Architekten der apostolischen
Kammer. Einige Zeit nach dem Tode des Papstes ging Domenichino nach Neapel, wo er die Kapelle des heil. Januarius mit
Fresken ausmalte. Er starb, wie es hieß von neapolitanischen Malern vergiftet, in Neapel. Domenichino war kein Genie und
mit keiner reichen Phantasie begabt, aber ein gewissenhafter Künstler, der auch eifrig die Natur studierte.
Obwohl seine Werke den akademischen Zug
der Carracci nicht verleugnen, so machen sie doch in jener Zeit der überhandnehmenden
Verwilderung durch solide Durchbildung, ja hier und da durch einen seltenen Adel der Auffassung und Naivität des Gefühls einen
an die Cinquecentisten erinnernden Eindruck. Sie sind in Italien sehr häufig. Er führte Fresken in Rom
(Sant' Andrea della Valle
mehr
und San Luigi de' Francesi), Grotta Ferrata (Kapelle des heil. Nilus), Fano u. a. O. aus. Sein berühmtestes Werk ist die Kommunion
des heil. Hieronymus (im Vatikan zu Rom). Seine Landschaften sind großartige Dekorationen im Sinn des Annibale Carracci.