(türk.), frühere Bekleidung der
Husaren, eine eng anliegende, dicht mit
Schnüren besetzte, meist kurzschößige
Jacke;
ungarischen Ursprungs, ist der Dolman von da auch in andre
Heere übergegangen, seit 1849 in
Österreich
[* 2] und bald darauf
in
Deutschland
[* 3] durch den mehr waffenrockartigen
Attila ersetzt, wird jedoch, mit
Pelz besetzt, alsGeschenk
ihrer fürstlichen
Chefs noch von mehreren Husarenregimentern getragen.
ein isoliert stehender
Berg am südwestlichen
Rande des
ThüringerWaldes, im preuß.
Kreis
[* 4]
Schleusingen, nordöstlich
von
Meiningen
[* 5] gelegen, 747 m hoch, besteht größtenteils aus Flözkalk, der Gipfel aber, der eine breit
gewölbte, kahle
Fläche bildet und eine lohnende Rundsicht gewährt, aus
Basalt.
(gäl.),
Steintisch, häufig verwechselt mit
Cromlech
(Steinkreis) und
Menhir (Steinsäule), ein aus großen Steinblöcken
errichtetes (»megalithisches«)
Monument der Vorzeit, bestehend in einer oder mehreren Steinplatten, bisweilen
von riesigen Verhältnissen, welche, einer Tischplatte ähnlich, auf mehreren andern als
Stützen dienenden Steinblöcken
ruhen.
Ihrer tischähnlichen Form wegen sind sie auch häufig, aber wohl meist mit Unrecht, als Opfertische,
Altarsteine,
Druidenaltäre
(in
Anhalt
[* 6] »Speckseiten«) bezeichnet worden.
Vielfach sind die als
Stützen der horizontalen
Platten dienenden Steinblöcke so zahlreich und nahe aneinander
stehend, daß der tischähnliche
Charakter verschwindet und vielmehr, namentlich bei den größern
Monumenten, ein zimmer-
oder kammerähnlicher
Raum (Steinkammern) hergestellt ist, der zur Beisetzung der
Toten diente (Grabkammer). Wegen der oft
kolossalen
Dimensionen der verwendeten Steinblöcke nannte man dieselben Riesenkammern, Riesenkeller, Riesenstuben (dänisch:
Jaettestuer),
Steinkirchen,
Teufelskammern, Teufelsküchen.
Die eigentlichen Dolmen sind frei stehend; nicht selten aber ragen sie nur zur Hälfte aus einem
um sie angeschütteten
Hügel hervor, oder sie sind auch ganz mit einem
Stein- oder
Erdhügel bedeckt und haben im letztern
Fall einen oder zwei enge, kanalartige
Ausgänge (Gangbauten, Ganggräber; schwedisch: Gånggrifter). Hierdurch verraten sie
eine gewisse
Ähnlichkeit
[* 11] mit den Winterhäusern der
Eskimo. Zuweilen ist der den Dolmen überdeckende
Hügel
oder auch der
frei stehendeDolmen mit einem
Kranz von
Steinen eingefaßt, und nicht selten bilden eine oder mehrere
frei stehendeDolmen, welche in einer
Reihe stehen, Begräbnisstätten auf einem sogen. Hünenbett oder
Riesenbett, einem rechteckigen oder ovalen,
von großen
Steinen eingefaßten
Begräbnis von sehr bedeutender Längenausdehnung (s.
Gräber).
Unzweifelhaft dienten die Dolmen in den meisten
Fällen als Begräbnisse.
In den Grabkammern fand man an den
Wänden herum, selten
in der Mitte die
Skelette von Männern,
Frauen und
Kindern, in einer Grabkammer auf
Seeland an 50
Skelette. Es ist anzunehmen,
daß die Grabkammern vielfach als fertig dastehende
Monumente vorhanden waren zu dem
Zweck, die
Toten einer
Familie oder eines
Stammes aufzunehmen, daß sie also eine Art Familienbegräbnisse bildeten. Die in den Dolmen gefundenen Gegenstände
bestehen in groben Thongefäßen, Steinwerkzeugen und
Bronzen.
jeder, der aus
einer fremden
Sprache
[* 22] in eine bekannte übersetzt, besonders ein zu diesem
Zweck vereidigter
Beamter bei
Konsulaten und Gesandtschaften in fremden
Ländern. Er kann ohne Erlaubnis des
Konsuls oder
Gesandten seine Vermittelung niemand
leihen und darf selbst weder
Handel noch Geldgeschäfte treiben etc.; dagegen versehen die Dolmetschen oft Maklergeschäfte.
Auch im Gerichtswesen müssen öfters Dolmetschen zugezogen werden, sei es, daß in
Zivilprozessen eine
Partei, in
Strafsachen der Angeschuldigte oder in beiderlei
Rechtssachen ein
Zeuge oder Sachverständiger der
Gerichtssprache
nicht kundig ist.
Nach dem deutschen Gerichtsverfassungsgesetz kann die Zuziehung eines Dolmetschen unterbleiben, wenn die beteiligten
Personen
sämtlich der fremden
Sprache mächtig sind. ZurVerhandlung mit
Tauben
[* 23] oder
Stummen ist, sofern nicht eine
schriftliche Verständigung erfolgt, eine geeignete
Person als Dolmetsch zuzuziehen. Der Dolmetsch, dessen
Dienst übrigens auch von dem
Gerichtsschreiber wahrgenommen werden kann, hat als Sachverständiger einen
Eid dahin abzuleisten, daß er treu und gewissenhaft
übertragen werde.
(spr. -mjö),DéodatGuy Sylvain Tancrède Gratet de, Geolog und Mineralog, geb. zu Dolomieu
in der
Dauphiné, wurde schon als
Kind in den
Malteserorden aufgenommen.
¶
mehr
und trat mit dem 18. Jahr seine Prüfungszeit an, verließ aber aus Liebe zu den wissenschaftlichen Studien den Militärstand
und bereiste von 1777 bis 1783 fast das ganze südliche Europa. Die Resultate dieser Reisen teilte er in der »Voyage aux Isles de
Lipari« (Par. 1783; deutsch von Lichtenberg, Leipz. 1783),
in der Schrift »Sur le tremblement de terre de
la Calabre« (Rom und
[* 29] Par. 1784; deutsch, Leipz. 1789),
den »Mémoires sur les IslesPonces et catalogue raisonné de l'Etna«
(1788; deutsch von Voigt, Leipz. 1789) etc. mit. Nachdem er 1789 und 1790 die Gebirge von Italien,
[* 30] Tirol
[* 31] und Graubünden
durchforscht,
zog er sich 1791 mit seinen reichen Sammlungen nach seinem LandgutRoche-Guyon zurück. Neue geologische Reisen in Frankreich
riefen seine Abhandlungen über den Ursprung des Basalts und über das nach ihm benannte Gestein (s. Dolomit) hervor. Im J. 1796 ward
er Ingenieur und Professor bei der neuerrichteten Bergwerksschule. Er begleitete die ägyptische Expedition,
schiffte sich im März 1799 wieder nach Europa ein, ward aber zu Tarent kriegsgefangen gehalten, bis ihm der Friede zwischen
Frankreich und Neapel
[* 32] seine Freiheit wiedergab. Er erhielt 1801 den Lehrstuhl der Mineralogie am Museum der Naturgeschichte, starb
aber 26. Nov. d. J. in Châteauneuf. Sein letztes Werk: »Sur la philosophie minéralogique«, erschien aus seinem
Nachlaß (Par. 1802; deutsch, Berl. 1802 und Mainz
[* 33] 1803). Das Tagebuch seiner letzten Reise durch die Schweiz
[* 34] gab Brum-Meergard
heraus (deutsch vonKarsten, Berl. 1802).