Zirkulationsmittel von Papier, der Papierdollar, zur Seite (nach der grünen Farbe des Druckuntergrundes gewöhnlich Greenbacks
genannt). Dies Papiergeld ist jetzt die einzige gesetzliche Währung der Union, nur in Kalifornien herrscht reine Goldvaluta.
Dollar ist auch der in England, Nordamerika, Ost- und Westindien gebräuchliche Name des im Welthandel fast überall vorkommenden
ältern Peso duro oder Silberpiasters Spaniens, Zentral- und Südamerikas sowie des heutigen Mexiko. Die englische Regierung hat 1838 in
allen englischen Kolonien, wo er in Umlauf ist, diesen Dollar zum festen Preis von 50 Pence als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen.
Abkürzung oder Zeichen für Dollar ist meist $.
Meerbusen oberhalb der Mündung der Ems in die Nordsee, zwischen der preußischen Provinz Hannover (Regierungsbezirk
Aurich oder Ostfriesland) und der holländischen Provinz Groningen, 13 km lang und 12 km breit, entstand
am Christtag 1277 durch Eisflut der Ems und 1287 durch Meereseinbruch in das durch Deiche nicht genügend geschützte und tiefer
als der Meeresspiegel gelegene Land. Auf dem vom Wasser verschlungenen Strich Landes sollen an 50 Ortschaften, darunter die
Stadt Torum und zwei Marktflecken, gestanden haben.
Eine andre Sturmflut richtete 1362 abermals Verheerungen an. Einige Inseln, darunter Nessa (Nesserland,
mit der Nesserkirche), sind die einzigen Überreste dieser einst reich angebauten Uferlandschaften. In der neuern Zeit ist
der Dollart durch Eindeichungen, besonders auf der flachen ostfriesischen Seite, eingeengt worden und wird jetzt mit
jedem Jahr weiter zurückgedrängt. In den Dollart mündet die Westerwolder Aa aus den Niederlanden. S. Karte
»Oldenburg«.
1) Johann, Industrieller, geb. zu Mülhausen im Elsaß, führte bald die Oberleitung
des bedeutenden väterlichen Geschäfts, an welchem noch drei andre Brüder beteiligt sind. Die aus seinen Fabriken hervorgehenden
baumwollenen Waren, namentlich gedruckte Kattune etc., haben sich auf den verschiedenen internationalen Ausstellungen hohe Anerkennung
erworben. In Mülhausen, dessen Maire Dollfus bis 1871 war, hat er mehrere gemeinnützige Einrichtungen hervorgerufen;
namentlich verdankt man ihm die Gründung der Arbeiterstädte, welche auf seinen Betrieb durch eine im Jahr 1853 gegründete
Gesellschaft in Frankreich entstanden (s. Arbeiterwohnungen). Ein entschiedener Freihändler, führte Dollfus einen energischen Kampf
gegen den Schutzzoll, namentlich in der Schrift »Plus de prohibition« (Par. 1853). Er schrieb ferner: »Congrès
de Francfort 15 sept. 1857. Note sur les cités ouvrières« (Par. 1857);
»De la levée des prohibitions douanière« (2. Aufl.,
das. 1860). - Sein älterer Bruder, Daniel Dollfus-Ausset, geb. 1797 zu Mülhausen, gest. 1870 daselbst, früher ebenfalls Industrieller,
machte sich bekannt durch seine Gletscherstudien, die er in dem Werk »Matériaux
pour l'étude des glaciers« (Par. 1863-73, 13 Bde.)
herausgab. Auch schrieb er: »Matériaux pour la coloration des étoffes«
(1865,
2 Bde.).
2) Charles, franz. Schriftsteller, Sohn von Dollfus 1), geb. zu
Mülhausen, besuchte das Collège Bourbon und die École centrale in Paris, studierte dann die Rechte, wirkte
kurze Zeit als Advokat in Kolmar und Altkirch, bis er sich endlich ganz der Litteratur und Philosophie widmete. Er gründete 1857 mit
seinem Landsmann Nefftzer die »Revue germanique« (seit 1865 »Revue moderne« genannt),
welche eine Vermittelung zwischen französischem
und deutschem Geistesleben herstellen sollte und in dieser Hinsicht auch Anerkennenswertes geleistet
hat, und beteiligte sich 1861 auch bei der Gründung des »Temps«, der ersten liberalen Zeitung, welche sich unter dem kaiserlichen
Regime hervorwagte. Nach der Annexion Elsaß-Lothringens optierte er für die französische Nationalität. Von seinen historischen
und kritischen Schriften sind zu nennen: »Études sur l'Allemagne« (1864),
die auch in Deutschland verdiente
Anerkennung fanden;
»Le dix-neuvième siècle« (1865);
»Considérations sur l'histoire« (1872);
von den philosophischen: »Lettres
philosophiques« (3. Aufl. 1869);
»Révélation et révélateurs« (1858);
»Méditations philosophiques« (1866);
»De la nature
humaine« (1868);
»L'âme dans les phénomènes de conscience« (1876).
Außerdem schrieb er Novellen und Romane: »Le Calvaire«
(1855);
»La confession de Madeleine« (1863);
»Mardoche« (1866);
»Le pasteur de Saint-Blaise«;
»Les caprices de l'amour« (1882)
u. a.
3) Auguste, franz. Reisender, geb. zu Havre, bereiste schon als Knabe mit seinem Vater, einem reichen Reeder, der aus
der elsässischen Familie gleichen Namens stammte, fast alle Länder Europas und den Orient, bildete sich
dann in Paris zum Geologen aus und wurde 1864 zum Mitglied der französischen wissenschaftlichen Expedition nach Mexiko ernannt.
Nachdem er dieses Land auf verschiedenen Exkursionen untersucht, auch den Popocatepetl bestiegen hatte, begab er
sich über Panama nach San Salvador und Guatemala, welche Länder er acht Monate lang durchstreifte. Die von
ihm gemeinschaftlich mit seinem Reisegefährten E. de Montserrat verfaßten Berichte über diese Länder sind besonders in geologischer
und hypsometrischer Hinsicht wertvoll und in dem Werk »Voyage géologique dans les républiques de Guatemala et de Salvador«
(Par. 1868) niedergelegt. Anfang 1867 kehrte Dollfus über die Vereinigten Staaten nach Frankreich zurück und
starb dort nach längerer Krankheit
Konrad, Architekt, geb. zu Biberach, erhielt seine Ausbildung 1855-60 am Stuttgarter Polytechnikum,
kam dann zum Oberbaurat Leins, bereiste 1862-63 Italien, war 1865 beim Innenbau des Schlosses Montfort am
Bodensee thätig, 1866-67 in Paris, von da an Bauinspektor bei den württembergischen Eisenbahnhochbauten und ward 1870 Professor
an der Baugewerkschule, 1872 am Polytechnikum in Stuttgart. Als feinen Beobachter und gewandten Zeichner charakterisieren ihn
seine autographierten »Reiseskizzen aus Deutschland, Frankreich und Italien« (Stuttg. 1871-73), als phantasiereichen und stilgewandten
Architekten die von ihm ausgeführten Entwürfe zum Kurhaus in Friedrichshafen, zum Kriegerdenkmal in Biberach,
zur Garnisonkirche in Stuttgart und die von ihm geleitete Restauration des Tübinger Rathauses, wobei er sich als einen die Renaissance
mit Geist beherrschenden Meister erwies.