(spr. -la),Etienne, Dichter, Redner, Humanist undBuchdrucker, geboren im
August 1509 zu
Orléans,
[* 12] studierte in
Padua,
[* 13] ward
Sekretär
[* 14] der französischen Gesandtschaft zu
Venedig,
[* 15] machte
Studien zu
Toulouse,
[* 16] ging 1533 nach
Paris
[* 17] und
Lyon und veröffentlichte zahlreiche
Schriften, zu deren
Druck er 1538 selbst eine Druckerei gründete. Seine sarkastische
und oft übermütige Schreibweise zog ihm bald zahlreiche Verfolgungen seitens der Katholiken und Calvinisten
zu und führte zu seiner wiederholten
Verhaftung, aus der ihn einmal der König
Franz I. selbst, dann andre hohe
Gönner befreiten.
Schließlich unter
Anklage des
Atheismus gestellt, ward er 1544 zu
Paris verhaftet und daselbst verbrannt.
Hauptstadt von
Merionethshire in Nordwales, am Wnion, malerisch am
Fuß des Cader
Idris gelegen, mit Lateinschule,
römischen Altertümern und (1881) 2457 Einw.,
welche
Flanell,
Tuch (web) und Bockleder verfertigen.
In der
Nähe alte
Gold-,
Silber- und Kupfergruben und große Schieferbrüche.
eine der ältesten fürstlichen
Familien in Rußland, die ihren Ursprung von
Rurik ableitet. Die namhaftesten
Mitglieder derselben sind: Jakow, geb. 1639, trat 1676 in den
Staatsdienst, warb 1687 zum
Gesandten in
Paris, dann von
Peter I. zum
Präsidenten des
Tribunals der kaiserlichen
Dekrete und, nachdem er sich im
Feldzug gegen die
Türken,
besonders bei der
Eroberung von
Asow, ausgezeichnet, zum
General ernannt. Im
Kriege gegen die
Schweden
[* 18] ward er 1700 bei
Narwa gefangen
und zu
Stockholm
[* 19] interniert, bis er nach der
Schlacht von
Poltawa 1710 Gelegenheit erhielt, zu fliehen.
Der
Zar ernannte ihn nach seiner Rückkehr zum
Senator; Dolgorukij gehörte zu den wenigen, welche auf ihn Einfluß hatten. Er starb SeinLeben beschrieb Tyrtow (Mosk. 1807-1808, 2 Bde.).
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Wasilij Lukitsch war Gesandter inDänemark
[* 20] und
Frankreich, dann
Senator und verband sich nachPeters d. Gr.
Tod mit seinen Verwandten zur Beschränkung der Zarenmacht (s. unten). -
Wasilij, Generaladjutant und
General der
Kavallerie, 1849-56 Kriegsminister,
¶
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wurde dann Chef der Gendarmerie und der dritten Abteilung der kaiserlichen Privatkanzlei (Polizeiminister) und schied aus
dieser Stellung nach dem Attentat vom starb in Petersburg als Oberstkämmerer.
Peter Wladimirowitsch, Fürst (Dolgorukow), geb. 1807 zu Moskau,
[* 30] Sohn des 1808 in Finnland gefallenen GeneralsWladimir Dolgorukij, zog
sich durch seine Schrift »Notice sur les principales familles de la Russie« (Brüss.
1843, 3. Aufl. 1858) die Ungnade des KaisersNikolaus zu, der ihn eine Zeitlang nach Wjatka verwies, schrieb sodann ein Adelslexikon
(Petersb. 1856 f., 4 Bde.)
und wurde infolge der Schrift »La vérité sur la Russie« (Par.
1860; deutsch, Leipz. 1862) zur Konfiskation seiner Güter und zur Verbannung aus Rußland verurteilt, nachdem er schon ins
Ausland geflüchtet war. In Paris wurde er 1861 mit dem FürstenWoronzow in einen skandalösen Prozeß verwickelt und wegen einer
von ihm über denselben veröffentlichten Flugschrift 1861 aus Frankreich ausgewiesen;
er lebte seitdem
teils in Brüssel,
[* 31] teils in England, zuletzt in Genf,
[* 32] wo er starb. Er schrieb noch: »Le
[* 33] général Yermolow« (Brüss. 1861);
»De la question du servage en Russie« (Par. 1861),
»La question russo-polonaise et le budget russe« (Leipz.
1861);
»Des réformes en Russie« (Brüss. 1862);
»La France sous le régime bonapartiste« (Lond. 1864)
sowie eine Biographie Murawiews (das. 1864, in russ. Sprache)
[* 34] und »Mémoires« (Genf
1868-71, unvollendet).