und endlich noch ein »Ulisse tradotto dall'Odissead'Omero« (das. 1573). Unter seinen ebenfalls den alten Dichtern nachgebildeten
Tragödien (Vened. 1560)
fand
»Marianna« den größten Beifall. Seine fünf
Komödien erschienen
Venedig
[* 2] 1560. Zahlreich sind seine Übersetzungen aus
den lateinischen Dichtern und Schriftstellern. Auch schrieb er die
Biographien der
KaiserKarl V. (Vened. 1561-67) und
FerdinandI. (das. 1566) sowie ein Werk über die
italienische Sprache (das. 1562) und über dieMalerei (1557). Unter
den von ihm besorgten
Ausgaben zeichnen sich die des
Petrarca, des
Boccaccio und des
Dante Alighieri aus.
[* 1] kurze Stoßwaffe mitGriff und meist zwei-, aber auch ein- und dreischneidiger
Klinge, kommt
bereits in der
Steinzeit
[* 3] (s. d.), reicher ausgebildet und aus
Bronze
[* 4] gegossen in der
Metallzeit
[* 5] (s. d.) vor. Die
Merowinger hatten
ein
Messer
[* 6] (sahs), welches den Übergang von dem Dolch zu dem einschneidigen Kurzschwert, dem
Scramasax, bildete. Auch Ägypter,
Assyrer,
Perser und
Meder kannten den Dolch, der sich häufig zu einer Prunkwaffe entwickelte. In
Rom
[* 7] trug
man seit Vespasian einen an der rechten Seite, und beim
Kaiser, dem
Praefectuspraetorio, den Kriegsobersten und Hauptleuten
galt der Dolch (pugio) als Zeichen der Macht über
Leben und
Tod.
Die Tribuni militum trugen einen andern Dolch, das
Parazonium
[* 1]
(Fig. 1), am
Gürtel,
[* 8] freilich mehr zur Auszeichnung
als zum wirklichen
Gebrauch. Im
Norden
[* 9] hielt sich das einschneidige
Messer(sax) noch lange, besonders beim
Volk, während der
Dolch zur ritterlichen
Bewaffnung gehörte und an einer
Kette, die an der rechten Brustseite herabhing, oder im
Gürtel getragen
wurde. Bei den
Franzosen kam er unter dem
NamenMiséricorde vor und diente, den im
Zweikampf überwundenen Gegner, falls er
nicht um
Gnade bat, zu töten.
Eine eigne Art von Dolchen,
Main gauche, Linkehanddolch, dessen
Klinge sich durch Federdruck in drei
Klingen auseinander legte
[* 1]
(Fig. 2), diente im 16. und 17. Jahrh. bei
Zweikämpfen zum Auffangen der Degenklinge des Gegners mit
der linken
Hand.
[* 10] Ein ähnlicher Dolch wird den Femrichtern zugeschrieben. In neuerer Zeit verschwand der Dolch, und
nur die
Seekadetten einzelner
Marinen tragen ihn noch als
Seitengewehr an einer Schwungkoppel. In
Süd- und Mittelitalien ist
der Dolch alsStilett, meist dreischneidig, nicht über 5 cm lang, eine bei dem niedern
Volk vielverbreitete,
namentlich auch von den
Briganten getragene
Waffe.
Bei den
Malaien ist ein gewöhnlich schlangenförmig geformter Dolch,
Kris,
[* 11] gebräuchlich,
dessen
Spitze, wie im
Altertum wohl allgemeiner gebräuchlich, nicht selten vergiftet wird. Das
Wort Dolch stammt aus dem
Slawischen (böhm. und poln. tulich) und ist erst im 16. Jahrh.
bei uns eingedrungen; noch H.
Sachs schreibt Dollich.
(spr. dóltschi,Dolce), Carlo, ital.
Maler, geb. zu
Florenz,
[* 12] lernte bei Vignali, bildete sich aber
einen eignen
Stil, wurde 1648 Mitglied der florentinischen Zeichenakademie und starb, nachdem er angeblich
wegen tadelnder Bemerkungen des
LucaGiordano in den letzten
Jahren tiefsinnig geworden, in
Florenz. Während damals
die oberflächliche Bravourmalerei vorherrschend war, malte er sorgfältig mit zart vertriebenen
Farben. Doch war auch bei
ihm der
Reiz des Affektierten das treibende
Moment; eine fade Süßlichkeit, ein sentimentaler
Ausdruck charakterisieren
seine Andachtsbilder, und zur Erreichung einer plastischen
Wirkung glaubte er der schwarzen
Schatten
[* 13] trotz seiner sonst harmonischen
Färbung nicht entbehren zu dürfen. Manchmal freilich brachte auch sein angeborner Schönheitssinn Treffliches hervor, so
z. B. in seinem Selbstporträt und dem der Erzherzogin
Claudia in den
Uffizien zu
Florenz, der Halbfigur desBrot
[* 14] und
Wein segnenden
Christus und der orgelspielenden
Cäcilia in
Dresden,
[* 15] der heil.
Magdalena in
München.
[* 16] Hauptwerke von ihm finden
sich in den
Florentiner
[* 17]
Galerien, vorzüglich im
PalazzoCorsini, dann in St.
Petersburg
[* 18] und
München. -
Seine Tochter
Agnese (gest. 1680) war seine Schülerin und malte in seiner Art.
(lat.
Corymbus), eine Form des
Blütenstandes (s. d.). ^[= (Inflorescentia), in der Botanik derjenige Teil des Stengels einer Pflanze, dessen Seitenachsen ...]
(spr. dohl), nächst dem
Mont Tendre der höchste
Rücken des schweizer.
Jura, auf Waadtländer Gebiet, ersterer
1678, letzterer 1680 m hoch, nur von einigen benachbarten französischen Gipfeln (Reculet 1720 m,
Cret de la Neige
1723 m) überragt.
Die Dôle, welche meist von St.-Cergues bestiegen wird, bietet ein prachtvolles Alpenpanorama, vom St.
Gotthard
bis jenseit des
Montblanc.