Durchführung ist die Dogmengeschichte übrigens noch kaum 100. Jahre alt. Die heute gebräuchlichsten Handbücher
sind von F. K.
Meier
(Gießen
[* 2] 1840, 2. Aufl. 1854),
Hagenbach (Leipz. 1840, 5. Aufl. 1867), F.
Chr.
Baur (»Lehrbuch der christlichen
Dogmengeschichte«, Stuttg. 1847; 3. Aufl., Leipz.
1867; »Vorlesungen über Dogmengeschichte«, das.
1865-67, 2 Bde.),
Seine eigentlichen Kunstreisen datieren von 1836; sie führten ihn durch
Deutschland,
[* 18]
Frankreich,
England und die
Niederlande
[* 19] nach Rußland, wo er sich 1846 mit der Fürstin Tscheremetiew vermählte. Nach
Italien
[* 20] 1848 zurückgekehrt, wurde er vom
Herzog
von
Lucca baronisiert und starb in
Florenz.
[* 21] DöhlersSpiel war nach allen Seiten der
Technik hin
vortrefflich und sein
Vortrag äußerst elegant und geschmackvoll. Seine
Kompositionen, ausschließlich für das
Klavier, sind
gefällig und glänzend, aber ohne Tiefe, mit Ausnahme seiner
Etüden und einer
Tarantella, welche auch höhern Kunstansprüchen
genügen.
Als die revolutionären
Bewegungen im
Sommer 1789 in
Lüttich
[* 32] ausbrachen, rechtfertigte Dohm die preußische
Politik in seinem
Werk »Die
LütticherRevolution im Jahr 1789 und das Benehmen
Sr. Königl.
Majestät von
Preußen
[* 33] bei derselben«.
1792-97 hatte Dohm zeitweise für die Verpflegung der preußischen
Truppen zu sorgen und war gleichzeitig stets bedacht, die
Absichten
Österreichs auszuforschen und dessen etwanigen geheimen Unterhandlungen mit
Frankreich auf die
Spur zu kommen.
Nach dem
TilsiterFrieden von
Joh. v.
Müller bewogen, in westfälische
Dienste
[* 36] überzutreten, ward er als Gesandter König
Jérômes
nach
Dresden geschickt, nahm aber 1810 seine Entlassung und zog sich auf sein
Gut Pustleben bei
Nordhausen
[* 37] zurück. Hier widmete
er den Rest seines
Lebens einem großen Geschichtswerk:
»Denkwürdigkeiten meiner Zeit, oder Beiträge zur
Geschichte vom letzten
Viertel des 18. und vom Anfang des 19.
Jahrhunderts«
(Lemgo 1814-19, 5 Bde.). Dies
Buch enthält eine
Geschichte
Friedrichs II., insbesondere der innern
Verwaltung desselben 1778-86, und zeichnet sich durch
Fülle der Kenntnisse
und ein zwischen
Lob und
Tadel vorsichtig abwägendes
Urteil vorteilhaft aus. Dohm starb
2)
Ernst, humorist. Schriftsteller, geb. zu
Breslau,
[* 38] studierte in
Berlin und
Halle
[* 39]
Theologie und
Philosophie, bekleidete
darauf eine Hauslehrerstelle in der
Nähe von
Berlin und ließ sich später als
Litterat und Mitarbeiter
an verschiedenen
Zeitschriften in
Berlin nieder. Hier übernahm er Anfang 1849 die Redaktion des Witzblattes
»Kladderadatsch«,
wo sein durch ernste
Studien und gediegene Kenntnisse geschultes
Talent die ihm zusagende
Sphäre fand. Dohm bewährte sich als
einer der schlagfertigsten und glänzendsten Vertreter der politischen
Satire in
Deutschland, und ein großer
Teil der für das
Blatt
[* 40] gelieferten poetischen Beiträge hat dauernden Wert. Er starb in
Berlin. Als selbständige
Dichtungen von Dohm erschienen: »Der Trojanische
Krieg« (Berl. 1864),
ein
Lustspiel, worin unter der
Maske des Trojanischen
Kriegs
die modernen deutschen Verhältnisse persifliert werden;
Emanzipation der Frau« (das. 1874) und »Der FrauenNatur und Recht« (das. 1876). Auch schrieb sie mehrere kleine Lustspiele: »Der
Seelenretter« (1876); »Vom Stamm der Asra« (1876); »Ein Schuß ins Schwarze« (1878) u. a.