reinere
Beweggründe aufzeigen, als ihm
Macaulay zuschreibt.
AasArtikeln, die zunächst im »Athenaeum« veröffentlicht wurden,
erwuchs eine seiner wertvollsten
Arbeiten: »Personal history of
LordBacon, from unpublished papers« (1861),
woran sich anschloß:
»The story of
LordBacon's life« (1862). Darauf erschien der erste
Band
[* 2] der
»Fasti Eboracenses: Lives of archbishops
of
York« (1863). Eine
Reise nach
Palästina
[* 3] und
Ägypten,
[* 4] die er 1864 unternahm, gab ihm
Stoff zu dem Werk »The
Holy Land« (1865, 4. Ausg.
1884; deutsch,
Jena
[* 5] 1868). 1866 machte er eine neue
Reise durch
Nordamerika,
[* 6] von
New York bis zum
Salzsee, und widmete besonders
dem Sektenwesen eingehendeStudien, deren Ergebnisse er in dem Werk
»New America« (1867, 8. Ausg. 1869;
deutsch,
Jena 1868) niederlegte.
Großes Aufsehen erregten seine
»Spiritual wives« (1.-4. Aufl. 1868, 2 Bde.;
deutsch u. d. T.: »Seelenbräute«, Berl. 1868),
ein Werk, das ebenfalls krankhafte
Auswüchse des pietistischen Sektenlebens
bloßlegte, ihm aber seitens der
»Pall Mall Gazette« die Beschuldigung der Immoralität zuzog. Dixon klagte
auf
Beleidigung und gewann zwar den
Rechtsstreit, doch in wenig schmeichelhafter
Weise, indem die
Geschwornen ihm einen
Schadenersatz
von Einem
Heller (one farthing) zuerkannten. Ein Besuch Rußlands veranlaßte sein Werk
»Free Russia« (1.-3. Aufl. 1870; deutsch
von A.
Strodtmann, Berl. 1870),
welches Land und Leute in Rußland und wiederum vorzugsweise das Sektenwesen
schildert.
AndreArbeiten aus jener Zeit sind: »Her Majesty's
Tower«, eine Geschichte des
Towers zu
London
[* 7] (1869-71, 4 Bde.; 7. Aufl.
1884, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1869);
»The Switzers« (1872);
»History of two queens: Catharine of
Aragon and
AnneBoleyn« (1873, 4 Bde.);
die historische
Schrift
»RoyalWindsor« (1879, 4 Bde.) und als Ergebnis eines Ausflugs
nach dem von
England eben erworbenen
Cypern:
[* 9] »British Cyprus« (1879).
Seit 1869 zum Friedensrichter von
Middlesex ernannt, starb Dixon in
London.
wandte sich dann ernster Geschichtsarbeit zu, als deren
Frucht das
große, noch unvollendete Werk »History of the
Church of
England from the abolition of the
Roman jurisdiction« (Bd. 1 u.
2, Lond. 1878-80) erscheint, und kehrte mit dem altertümelnden, in den ersten
Zeiten des
Mittelalters spielenden
Epos
»Mano«
(1883) noch einmal auf das dichterische Gebiet zurück.
Böhmen
[* 24] und
Ungarn
[* 25] verwendet. ZumErzbischof von
Lemberg
[* 26] erwählt, starb er in
Krakau. Unter seinen
zahlreichen geschichtlichen Werken
(»Lebensbeschreibungen der
Bischöfe von
Posen,
[* 27]
Gnesen,
Krakau und
Plock«,
»Liber beneficiorum
dioecesis Cracoviensis« u. a.) ist die
»Historia polonica« das bedeutendste; sie behandelt in zwölf
Büchern die Geschichte
Polens, der eine eingehende
Chorographie vorausgeht, von den ältesten
Zeiten bis auf des Verfassers
Tod,
ist seit 1455 nach und nach entstanden und in den letzten
Büchern, welche teils auf
Urkunden, teils auf guten mündlichen
Berichten, teils auf
Autopsie beruhen, höchst wertvolle Geschichtsquelle, obwohl Dlugosz nicht frei ist von den unkritischen
Schwächen
der mittelalterlichen Geschichtschreiber und von nationalen
Vorurteilen.
Ausgaben von Dlugosz'
»Historia polonica«
erschienen zuerst in Dobromil 1614, zuletzt in
Leipzig
[* 28] 1711. Eine neue, indes auch unkritische
Ausgabe der sämtlichen Werke
von
Pauli erscheint seit 1863 in
Krakau.
(auch Dmitroswapsk genannt), Kreisstadt im russ.
GouvernementKursk, an der Swapja, ist auf einem steilen,
zum
Fluß jäh abfallenden
Berg erbaut, hat eine schöne
griechische Kirche, eine Kreisschule und (1879) 3004 Einw., die
sich von etwas
Industrie (besonders Leinwandmanufaktur), vom
Handel mit
Korn,
Talg und
Flachs etc. ernähren. Dmitrijew wurde 1779 zur
Kreisstadt erhoben.
übertrat. Nachdem er unter der RegierungPauls I. mit dem Rang eines Obersten seinen Abschied erhalten, wurde er Oberprokurator
im Senat, gab aber auch dieses Amt bald wieder auf und zog sich in den Privatstand zurück. Unter Alexander I. trat Dmitrijew von neuem
in den Staatsdienst, ward Senator und Justizminister und nach dem Brand von Moskau
[* 32] Mitglied der zum Wiederaufbau
der Stadt niedergesetzten Kommission. Nachdem er 1814 von neuem seine Entlassung genommen, lebte er in Moskau lediglich der
Kunst und starb daselbst 3. Okt. (a. St.) 1837, eine reiche Bibliothek und zahlreiche Kunstwerke hinterlassend. Dmitrijew und sein FreundKaramsin verfolgten dieselbe litterarische Richtung im gemeinsamen Kampf gegen die Anhänger des Altslawischen,
indem Dmitrijew die Poesie von den Fesseln befreite, von welchen Karamsin die Prosa erlöst hatte.
Die Franzosen, namentlich Lafontaine (dessen Fabeln Dmitrijew vorzüglich ins Russische
[* 33] übertragen), wurden seine Muster, und durch sie
gewannen seine Erzeugnisse die leichte und gefällige Gewandung, welche sie vor der frühern schwerfälligen
russischen Poesie auszeichnet. Sein trefflichstes Werk ist das episch-dramatische Gedicht »Jermak, der Eroberer von Sibirien«,
das einen nationalen Stoff mit Glück behandelt; außerdem lieferte er heroische Oden, zahlreiche Lieder (seit Petrows Zeit die
ersten, welche ihre Stoffe wieder dem Volksleben entnehmen),
geschmackvoll und naiv vorgetragene Fabeln
und Erzählungen, von denen vieles, besonders das leicht Singbare, in den Mund des Volkes übergegangen ist. Sehr interessant
sind die von Dmitrijew hinterlassenen Memoiren »Ein Blick auf mein Leben« (Mosk. 1866). Seine »Sämtlichen Schriften« erschienen zuerst
Moskau 1795 (6. Ausg. 1822, 6 Bde.).
Übersetzungen findet man bei Borg, »Poetische Erzeugnisse der Russen« (Riga
[* 34] 1821, 2 Bde.).