bis 1850 bei jeder
Division, nachher bei jedem
Armeekorps des preußischen
Heers
befindliche
Schulen, in welchen die Offiziersaspiranten der
Infanterie und
Kavallerie in einem neunmonatlichen
Kursus zur Ablegung
der Offiziersprüfung vorbereitet wurden.
Austeiler, Einteiler, im alten
Rom
[* 9] Leute, welche in den
Komitien für
die
Kandidaten, mit welchen sie deshalb besondere
Akkorde abschlössen,
Geld zur
Bestechung der Stimmgeber verteilten.
Sie bildeten
wahrscheinlich
Societäten, welche aus
Personen bestanden, die den verschiedenen
Tribus angehörten.
Sie sind nicht mit den
Diribitoren (s. d.) zu verwechseln.
Ihr
Geschäft galt als ehrlos und war vom
Staat verboten.
(spr. -wonn),Grenzort im franz.
DepartementAin,
ArrondissementGex, amFuß des
Mont Mussy
(668 m), mit 660 Einw., bekannt durch seine Kaltwasserheilanstalt (Wassertemperatur 6,5°
C.).
(ital.), andächtig, feierlich, gehoben (als musikalische
Vortragsbezeichnung). ^[= in der Musik sind entweder dynamische V., welche sich auf die Stärke oder Schwäche der Tongebung ...]
(pers.), Versammlung,
Gesellschaft,
Rat,
Audienz. Diwan
Humajun, der kaiserliche
Rat, eigentlich
das
Ministerium oder die
Hohe Pforte. Diwan Efendisi,Sekretär
[* 12] oder Protokollführer der
Sitzungen auf der
Pforte wie auch der
Gouverneure.
Diwan heißt im
Orient auch jedes Ruhebett, welches aus einem
ca. 30
cm hohen und wenigstens 1 m langen Holzgestell, einer mit
mehr oder minder einfachem
Stoff überzogenen
Matratze und mehreren
Kissen besteht, welche, nebeneinander
an die Wand, an welcher der Diwan steht, gelehnt, die Lehne bilden. Dem türkischen Diwan sind die mehr sofaartigen
Ottomanen (s. d.) in
Europa
[* 13] nachgebildet. Auch nennt man Diwan eine Sammlung von Gedichten in alphabetischer
Ordnung, so z. B.
Diwani Baki, die Gedichte
Bakis. Den orientalischen Diwanen hat
Goethe seinen »Westöstlichen Diwan« nachgebildet.
(türk. Debre),
Landschaft in Türkisch-Albanien, gegenwärtig zum
WilajetMonastir gehörig, nördlich von
Ochrida
im Drinthal gelegen, zerfällt in zwei Teile: Diwrapost (Unterdiwra), mit der rechts am
SchwarzenDrin, an einem vorspringenden, 640 m
hohen Kalkfelsen, einem
Ausläufer des Schargebirges, gelegenen und mit einer
Mauer umgebenen StadtDiwra, welche 6000 in
Stahl-
und Lederarbeiten geschickte Einwohner zählt und Sitz des griechischen
Bischofs ist, und Diwrasipere (Oberdiwra), welches
nur acht Gebirgsdörfer enthält. Die Bewohner sind mohammedanische und christliche
Albanesen, welche zu den unruhigsten
Unterthanen der Türkei
[* 14] gehören.
(Unfuma), Stadt in der brit.
KolonieGoldküste (Westafrika), östlich vom
Kap der drei
Spitzen, mit 1200 Einw.,
einer Missionsstation und bedeutendem Handelsverkehr.
Schlussformel des römischen Redners, um das Ende seines
Vortrags anzudeuten. Dixi et salvāvi animam meam, ich habe gesprochen
(nämlich, wie es meine
Pflicht ist) und meine
Seele gerettet (d. h. mein
Gewissen beruhigt), wird auf
Hesekiel 3, 18.19 und
33, 8.9 zurückgeführt.
1)
WilliamHepworth, engl. Schriftsteller, geb. zu
Newton Heath, studierte die
Rechte, widmete sich dann aber ausschließlich litterarischen
Arbeiten. Er übernahm 1853 die Redaktion
des »Athenaeum«, das er bis 1869 leitete. Auch lieferte er seit 1848 Beiträge
zu den
»Daily News« und veröffentlichte eine interessante
Darstellung des englischen
Gefängniswesens: »TheLondon
[* 17] prisons« (1850),
reinere Beweggründe aufzeigen, als ihm Macaulay zuschreibt. AasArtikeln, die zunächst im »Athenaeum« veröffentlicht wurden,
erwuchs eine seiner wertvollsten Arbeiten: »Personal history of LordBacon, from unpublished papers« (1861),
woran sich anschloß:
»The story of LordBacon's life« (1862). Darauf erschien der erste Band
[* 22] der »Fasti Eboracenses: Lives of archbishops
of York« (1863). Eine Reise nach Palästina
[* 23] und Ägypten,
[* 24] die er 1864 unternahm, gab ihm Stoff zu dem Werk »The Holy Land« (1865, 4. Ausg.
1884; deutsch, Jena
[* 25] 1868). 1866 machte er eine neue Reise durch Nordamerika,
[* 26] von New York bis zum Salzsee, und widmete besonders
dem Sektenwesen eingehende Studien, deren Ergebnisse er in dem Werk »New America« (1867, 8. Ausg. 1869;
deutsch, Jena 1868) niederlegte. Großes Aufsehen erregten seine »Spiritual wives« (1.-4. Aufl. 1868, 2 Bde.;
deutsch u. d. T.: »Seelenbräute«, Berl. 1868),
ein Werk, das ebenfalls krankhafte Auswüchse des pietistischen Sektenlebens
bloßlegte, ihm aber seitens der »Pall Mall Gazette« die Beschuldigung der Immoralität zuzog. Dixon klagte
auf Beleidigung und gewann zwar den Rechtsstreit, doch in wenig schmeichelhafter Weise, indem die Geschwornen ihm einen Schadenersatz
von Einem Heller (one farthing) zuerkannten. Ein Besuch Rußlands veranlaßte sein Werk »Free Russia« (1.-3. Aufl. 1870; deutsch
von A. Strodtmann, Berl. 1870),
welches Land und Leute in Rußland und wiederum vorzugsweise das Sektenwesen
schildert. AndreArbeiten aus jener Zeit sind: »Her Majesty's Tower«, eine Geschichte des Towers zu London (1869-71, 4 Bde.; 7. Aufl.
1884, 2 Bde.; deutsch, Berl. 1869);
»The Switzers« (1872);
»History of two queens: Catharine of Aragon and AnneBoleyn« (1873, 4 Bde.);
die historische Schrift »RoyalWindsor« (1879, 4 Bde.) und als Ergebnis eines Ausflugs
nach dem von England eben erworbenen Cypern:
[* 28] »British Cyprus« (1879).
Seit 1869 zum Friedensrichter von
Middlesex ernannt, starb Dixon in London.
wandte sich dann ernster Geschichtsarbeit zu, als deren Frucht das
große, noch unvollendete Werk »History of the Church of England from the abolition of the Roman jurisdiction« (Bd. 1 u.
2, Lond. 1878-80) erscheint, und kehrte mit dem altertümelnden, in den ersten Zeiten des Mittelalters spielenden Epos »Mano«
(1883) noch einmal auf das dichterische Gebiet zurück.