Steinkohlenbergbau, Garnbleicherei, Zündhölzerfabrikation und (1880) 5913 Einw.
(2090 Katholiken). - 2) Dorf im nördlichen
Böhmen,
[* 2] Bezirkshauptmannschaft
Tetschen, mit (1880) 614 deutschen Einwohnern.
Hatte er schon mit seinen dort aufgeführten Oratorien:
»Esther« (1785) und
»Hiob« (1786) allgemeinen Beifall gefunden, so
steigerte sich derselbe zum
Enthusiasmus beim Erscheinen seiner komischen
Oper
»Doktor und Apotheker« (ebenfalls
1786), welche wie in
Wien, so in ganz
Deutschland,
[* 9] ja selbst in
London
[* 10] die günstigste
Aufnahme fand und ihrem
Autor eine
Popularität
verschaffte, wie sie um diese Zeit weder
Haydn noch
Mozart besaßen. Den gleichen Beifall fanden seine spätern
Opern, mehr
als 30 an der Zahl, sämtlich ausgezeichnet durch dramatische Wirksamkeit, treffenden
Ausdruck für das
Charakteristische und
Komische sowie durch Gediegenheit des Tonsatzes.
Ungeachtet dieser Erfolge und der ausgesprochenen
GunstKaiserJosephs II., der ihn unter anderm zum Forstmeister in
Neiße
[* 11] ernannte
und ihn in den Adelstand erhob (bei welcher Veranlassung seinem Familiennamen Ditters das
Prädikat »von
Dittersdorf« beigefügt wurde), verbrachte er seine letzten Lebensjahre in Dürftigkeit und sah sich schließlich
auf die
Gastfreundschaft eines
Gönners, des
Barons v. Stillfried, angewiesen, auf dessen
Landgut Rothlhotta (bei
Neuhaus in
Böhmen)
er starb. Er hinterließ an
Kompositionen außer den erwähnten, zum Teil noch bis in die neueste
Zeit beliebt gebliebenen komischen
Opern (unter denen noch
»HieronymusKnicker« und »Das rote Käppchen« besonders hervorzuheben
sind) eine große Zahl schätzbarer
Arbeiten für
Kirche und
Kammer, unter letztern sechs nach Ovids
»Metamorphosen« komponierte
Symphonien und sechs
Streichquartette, welche an
Reichtum und
Grazie der
Ideen sowie an technischer Gewandtheit
den Haydnschen wenig nachstehen. Auch als Schriftsteller hat sich Dittersdorf bekannt gemacht, zuerst durch zwei
Briefe für die
»Leipziger
musikalische
Zeitung«: »Über die
Grenzen
[* 12] des
Komischen und
Heroischen in der
Musik« und »Über die Behandlung italienischer
Texte
bei der
Komposition«, dann durch seine »Selbstbiographie« (Leipz.
1801), deren
Schluß er wenige
Tage vor seinem
Tod seinem Sohn in die
Feder diktiert hatte.
Friedrich, Schulmann, geb. zu Irfersgrün im sächsischen
Vogtland, besuchte 1844 bis 1848 das
Seminar
zu
Plauen
[* 13] und studierte 1851 bis 1852 und 1858-60 in
Leipzig.
[* 14] Nachdem er schon 1848-51 und 1852-58 als
Lehrer an
verschiedenen
Schulen gewirkt hatte, wurde er 1860 Subrektor an der
Realschule und dem
Gymnasium zu
Chemnitz
[* 15] und trat zuerst 1864 auf
dem dort gehaltenen allgemeinen deutschen Lehrertag mit durchschlagendem Erfolg zu gunsten einer Neugestaltung des sächsischen
Seminar und
Schulwesens in die
Öffentlichkeit. 1865 ward er nach Gotha
[* 16] als
Schulrat und Seminardirektor, 1868 als
Direktor des städtischen Lehrerpädagogiums nach
Wien berufen.
Von 1870 bis 1873 Mitglied des Landesschulrats für
Niederösterreich, seit 1873 Mitglied des österreichischen
Reichsrats,
ist Dittes wiederholt auch dort mit
Nachdruck und Erfolg für freisinnige Gestaltung des
Kirchen und
Schulwesens, namentlich aber
für allseitige
Hebung
[* 17] des öffentlichen
Schulwesens in die
Schranken getreten. Die daraus hervorgegangenen
Anfeindungen seiner klerikalen Gegner veranlaßten Dittes, 1881 sein
Amt niederzulegen. In philosophischer Hinsicht auf
Herbart
und namentlich auf
Beneke fußend, schließt er sich in seinen pädagogischen Bestrebungen an
Pestalozzi und
Diesterweg an.
Unter seinen
Schriften sind besonders hervorzuheben: »Das Ästhetische nach seinem Grundwesen und seiner
pädagogischen Bedeutung« (Leipz. 1854);
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
Kreis
[* 18]
Waldenburg
[* 19] i. Schl., am Zwicker
Wasser, 8 km
von der Eisenbahnstation
Waldenburg, mit (1880) 2066 meist evang. Einwohnern, welche
Leinen- und Baumwollweberei treiben.
auch eignen Gedichten (»Das Minnebüchlein«, Berl.
1824) und pädagogischen Handbüchern hat sich Dittmar namentlich durch die seinen religiösen Standpunkt stark betonende
»Geschichte der
Welt vor und nach
Christus, für das allgemeine
Bedürfnis dargestellt« (Heidelb. 1845-60; 4. Aufl.
1866, 6 Bde.) bekannt gemacht; daneben fanden kleinere Handbücher,
wie: »Die
Weltgeschichte im
Umriß« (12. Aufl., das. 1881, 2 Bde.),
JohannGeorg, Pomolog, geb. zu Gotha, starb als Hofküchenmeister ¶
mehr
daselbst. Er gab eine neue Methode an, kräftige Obstbäume zu erziehen, und veranlaßte dadurch einen bedeutenden Aufschwung
der deutschen Obstbaumzucht. In seinem »Systematischen Handbuch der Obstkunde« (Jena
[* 26] 1835-43, 3 Bde.), welches zwar nur ein
Auszug aus Diels Werken ist, vereinigte er alle bis 1836 bekannten Obstsorten und brachte das schon sehr
reiche Material in systematische Ordnung.