arbeitete dann ein
Gesetzbuch aus und begründete die demokratische
Verfassung in
Syrakus.
[* 2] Unter anderm ordnete
er an, daß die
Staatsämter nach dem
Los vergeben werden sollten. 408 zog er der Stadt
Himera gegen die Karthager zu
Hilfe, ließ sie aber
schmählich im
Stiche und ward daher von den Syrakusanern verbannt. Seine
Gesetzgebung wurde 343 von
Timoleon
hergestellt.
2) Karystios,Arzt aus
Karystos auf
Euböa, um 350
v. Chr., philosophischer Begründer und Erweiterer des Hippokratischen
Systems,
zugleich tüchtiger
Praktiker und Anatom, wird von
Galenos u. a. oft angeführt. Bruchstücke seiner
Schriften sammelten Fränckel
(Berl. 1840) undKühn in
»De medicis nonnullis in Coelio Aureliano occurrentibus« (Leipz.
1820). Ein
Brief mit Diokles'
Namen an den König
Antigonos (Gonatas) über die Bewahrung der
Gesundheit ist unecht.
(griech.), s. v. w. ditetragonale
Pyramide, s.
Kristall. ^[= (v. griech. krýstallos, "Eis", zunächst auf den Bergkristall, den man für im höchsten ...]
1) Sohn des
Ares
[* 4] und der
Kyrene, König der wilden und kriegerischen Bistonen in
Thrakien, berüchtigt durch seine
Pferde:
[* 5] Podargos,
Xanthos, Lampon und
Dinos, welche von ihm mit dem
Fleisch der an die
Küste verschlagenen
Fremden gefüttert wurden.
Herakles
[* 6] raubte
dieselben auf Befehl des
Eurystheus und warf ihnen den Diomedes selbst als
Futter vor.
Eurystheus weihte
sie derHera
[* 7] oder ließ sie
frei laufen, und ihre Nachzucht soll bis zur Zeit
Alexanders d. Gr. gewährt haben.
2) Sohn des
Tydeus und der Deipyle, ein Ätolier, nach dem
Tod seines Großvaters
Adrastos Teilnehmer am Epigonenzug gegen
Theben,
dann einer der gefeiertsten
Helden vor
Troja,
[* 8] wohin er mit 80
Schiffen gekommen war.
Aphrodite,
[* 9] den
Äneas schützend, und selbst
Ares werden von ihm verwundet, und dem
Hektar wird er mehrmals gefährlich. Mit
Odysseus geht er auf
Kundschaft
aus, tötet den trojanischen
SpionDolon, überfällt den König der Thraker, Rhesos, und entführt seine
Rosse.
Bei den Leichenspielen des
Patroklos trägt er einen
Preis davon.
Athene
[* 10] liebt ihn, der oft allein im allgemeinen Verzagen noch
Rat weiß. Die nachhomerische
Sage läßt ihn noch das
Palladion in
Troja rauben; als ihn sein
GehilfeOdysseus
auf dem Rückweg ins
Lager
[* 11] meuchlings ermorden wollte, fesselte er denselben. Bei seiner
Landung in
Attika verlor er das
Palladion,
und sein
Weib Aigialea, unterdessen auf Antrieb der
Aphrodite zur Ehebrecherin geworden, erzwang mit Waffengewalt
seine
Flucht. Diomedes ging zuerst nach
Ätolien, wo er seinen Großvater, den vertriebenen König Oineus, wieder einsetzte, stand
sodann, nach
Italien
[* 12] verschlagen, dem König
Daunus in
Apulien gegen die
Messapier bei und erhielt dessen Tochter Euippe zur
Gemahlin nebst der Herrschaft über die apulische
Ebene
(Campi Diomedis), wo mehrere
Städte, z. B.
Benevent,
Argyripa
(Argos Hippion),
Brundusium etc., von ihm angelegt wurden. Er starb in
Daunia oder zu
Argos, wohin er zurückgekehrt
war; nach andrer Angabe verschwand er auf einer der nach ihm benannten, im Adriatischen
Meer gelegenen
Diomedeischen Inseln
(s.
Tremiti), wo auch sein
Grabmal sein sollte, und wo nach der
Sage seine trauernden
Gefährten in fleischfressende
Raubvögel
[* 13]
(DiomedeischeVögel)
[* 14] verwandelt wurden.
lat.
Grammatiker, verfaßte in der zweiten Hälfte des 4. Jahrh.
n. Chr. eine
»Ars grammatica« in drei
Büchern
nach denselben
Quellen wie sein Zeitgenosse
Charisius, mit
dem er vielfach wörtlich übereinstimmt.
Besondern
Wert hat das dritte
Buch durch seine aus Sueton geschöpften litterarhistorischen
Notizen.
BesteAusgabe von
Keil (»Grammatici
latini«, Bd. 1, Leipz. 1857).
(heute Malathria), makedon. Stadt am nordöstlichen
Fuß des
Olymp, von thessalischen Perrhäbern gegründet, gewann
kulturgeschichtliche und nationale Bedeutung, seit die
Könige von
Makedonien sie mit ihrem Land vereinigten.
König
Archelaos richtete hier alljährliche Wettspiele zu
Ehren des
Zeus
[* 22] und der
Musen
[* 23] nach dem
Muster der
Olympischen ein. Als
der Ätolier
Skopas 220
v. Chr. die Stadt einäscherte, vernichtete
er an 2000 Bildhauerwerke.
Kassandros ließ Dion wieder aufbauen
und verband es durch eine
Befestigung mit demMeer. Unter
Perseus
[* 24] ward Dion römisch und begann zu sinken;
später wurde es römische
Kolonie und Bischofsitz.
berühmter Syrakusaner, geb. 409
v. Chr., Sohn des Hipparinos,
Bruder der Aristomache, der Gemahlin des ältern
Dionysios, deren Tochter er heiratete, ward von
Platon früh für die
Philosophie gewonnen und stand durch seine Freimütigkeit
und Sittenstrenge bei dem älteren
Dionysios in hohem Ansehen. Von dem jüngern
Dionysios, den er vergeblich der Willkürherrschaft
und Schwelgerei zu entwöhnen suchte, angeblich wegen verräterischer
Verbindung mit den Karthagern 366 verbannt, lebte er,
überall mit Hochachtung aufgenommen, in verschiedenen
StädtenGriechenlands.
Seine Zurückberufung machte
Dionysios nach langen
Verhandlungen von der Rückkehr
Platons nach
Syrakus abhängig,
doch brachte dieser 361 dem
Freunde das
Opfer vergeblich. Inzwischen hatte
Dionysios Dions
Güter eingezogen, dessen Gemahlin
Arete zur Verheiratung mit dem Höfling Timokrates genötigt und seinen Sohn
Aretäos zu den schändlichsten
Ausschweifungen
verführen lassen. Dion landete daher 357 mit 800
Söldnern vorSyrakus, dessen
Bürger ihm und seinem
Bruder
Megakles sogleich die oberste Feldherrnwürde übertrugen.
Dionysios mußte flüchten. Als sich Dion
¶
mehr
bald darauf dem von dem Volksführer Herakleides gemachten Vorschlag einer allgemeinen Güterteilung widersetzte, ward er als
ein Feind der Freiheit mit seinen treu gebliebenen Söldnern gewaltsam vertrieben und zog sich nach Leontinoi zurück. Wegen
der Übergriffe und Gewaltthaten der Burgbesatzung unter des Dionysios Sohn Apollokrates bald wieder zurückgerufen, stellte
er die Ruhe wieder her und erzwang die Übergabe der Burg. Von neuem an die Spitze des Staats gestellt, bewies
er gegen seine politischen Gegner große Mäßigung.
Als Herakleides dennoch seine frühern Umtriebe und Verdächtigungen beim großen Haufen fortsetzte, gab Dion die schon mehrmals
von ihm verlangte Erlaubnis zur Ermordung des Demagogen. Aber die Reue über diese That sowie der Kummer
über den Selbstmord seines entarteten Sohns beugten seinen Geist nieder und machten ihn schroff gegen seine Umgebungen. Einer
seiner bevorzugtesten Gefährten, der Athener Kallippos, benutzte dies, um eine Verschwörung anzuzetteln, in deren Folge Dion 353 ermordet
wurde. Wir besitzen noch zwei Biographien Dions von Plutarch und Cornelius Nepos.
Vgl. Lau, Leben des Syrakusaners
Dion (Hamb. 1860).