»Malwina, ein
Buch für Mütter« (das. 1818, 5. Aufl. 1860);
»Unterredungen über die
Hauptstücke des
Lutherschen
Katechismus« (über die vier letzten, das. 1806-18, 4 Bde.; 4. Aufl.
1830; über die beiden ersten, 1819 bis 1823, 9 Bde.; 2. Aufl.
1824-26);
Sein letztes Werk: »Die
Bibel als Erbauungsbuch«, das er nur bis zum 55.
Psalm
ausarbeitete, ward vonBrockmann und
Fischer fortgesetzt (Neust. 1831-33, 5 Bde.).
Seine »Sämtlichen
Schriften« hat
Wilhelm herausgegeben (Neust. 1840-51, 43 Bde.).
Eine Auswahl gab
Seidel heraus
(Langensalza
[* 3] 1880-81, 2 Bde.).
Die
Grenzen
[* 7] zwischen Dinxperlo und dem preußischen Dorf Suderwick
(Kreis
[* 8]
Borken), mit welchem es fast
Einen
Ort bildet, sind 1873 aufs neue festgesetzt.
in
Bayern
[* 9] und
Tirol
[* 10] der
Tag, an welchem ehemals eine Zunftgenossenschaft ihre feierliche Zusammenkunft hielt
und die Angelegenheiten der
Zunft besprach.
Cassius
(CassiusDio), griech. Geschichtschreiber, geboren um 155
n. Chr. zu
Nicäa in
Bithynien aus angesehener
Familie,
ward zu
Athen
[* 12] in der Rhetorschule sorgfältig gebildet, bekleidete unter
KaiserCommodus 194 die Prätur, war dann
Statthalter
vonPergamon
[* 13] und
Smyrna und zweimal, 222 und 229,
Konsul; zwischen dem ersten und zweiten
Konsulat verwaltete
er als
Prokonsul die
ProvinzenAfrika,
[* 14]
Dalmatien und
Pannonien. Nach seinem zweiten
Konsulat zog er sich, den
Prätorianern durch
seine Strenge so verhaßt, daß sie seinen
Tod verlangten, in seine Vaterstadt zurück und nahm seine
schon früher begonnenen litterarischen
Arbeiten wieder auf, starb aber wahrscheinlich bald danach. Dio Cassius schrieb außer einigen
andern historischen und geographischen Werken, die aber völlig verloren sind, eine
»Römische
[* 15] Geschichte« in 80
Büchern,
von
Gründung der Stadt bis zu seinem
Konsulat 229, an der er, nachdem er 10 Jahre auf die Sammlung der
Materialien dazu verwendet, 12 Jahre arbeitete.
Wir besitzen davon nur
Buch 35-60, die beiden erstern
Bücher jedoch und
Buch 55 mit großen
Lücken, und von
Buch 61-80 den
Auszug
des
Xiphilinos (aus dem 11. Jahrh.); von den 34 ersten
Büchern sind nur einzelne
Fragmente erhalten. Das Werk, dessen
erhaltene Teile mit dem Jahr 69
v. Chr. beginnen, ist aus verschiedenen
Quellen geschöpft und daher von ungleichem Wert; auch
ist es nicht
frei von Ungenauigkeiten, von Parteilichkeit und von einer gewissen Liebhaberei für lange
Reden und für weitläufige
Berichte von allerlei Wunderzeichen; demungeachtet ist es für uns von großer Wichtigkeit, namentlich
für die Kenntnis der
Verfassung, der
Rechtspflege, des Kriegswesens etc., wofür er als Staatsmann ein besseres Verständnis
hat.
Die erste
Ausgabe von
Buch 35-60 gabRob.
Stephanus (Par. 1548), eine andre dessen Sohn
HeinrichStephanus(Genf
[* 16] 1591, mit der lateinischen
Übersetzung des Xylander), eine dritte Leunclav (Frankf. 1592 u.Hanau
[* 17] 1606, nebst den
Auszügen von
Xiphilinos
aus
Buch 61-80). Eine weit vollständigere
Ausgabe ist die von
Fabricius und
Reimarus (Hamb. 1751-52, 2 Bde.).
Sie enthält die
Fragmente der frühern
Bücher aus der Sammlung des
Ursinus und
Valesius und eine sehr vollständige Abhandlung
über die frühern
Ausgaben und dasLeben des Dio Cassius.NeueAusgaben lieferten
Sturz (Leipz. 1824-36, 9 Bde.),
I.
^[Immanuel]
Bekker (das. 1849, 2 Bde.) und
Dindorf (das. 1863 bis 1865, 5 Bde.);
deutsche Übersetzungen Penzel (das. 1786-1818, 2 Bde.),
Lorentz
(Jena
[* 18] 1826, 4 Bde.) und Tafel (Stuttg.
1831-44, 16 Bdchn.).
Vgl. Wilmans,De fontibus et auctoritate Dionis Cassii (Berl. 1835).
Durch die vereinte, überall von Diocletianus geleitete Thätigkeit dieser vier
Fürsten wurde das durch die vorausgehenden langen innern
Kämpfe erschütterte Ansehen des
Reichs nach allen Seiten wiederhergestellt. In
Gallien wurden durch Maximian 285 die
Bagauden, d. h. die gegen ihre einheimischen Bedränger und damit zugleich gegen die römische
Herrschaft aufgestandenen
Bauern, wieder unterworfen und die Einfälle der
Burgunder,
Alemannen und andrer germanischer
Völker
zurückgeschlagen; durch
Constantius wurde 296
Britannien, wo sich 287
Carausius und nach dessen Ermordung Allectus als
Kaiser
aufgeworfen hatte, wieder mit dem
Reich vereinigt; Diocletianus selbst unterwarf 297 das abgefallene
Ägypten,
[* 19] und
in demselben Jahr gewann
Galerius einen großen
Sieg über den Perserkönig
Narses, der zur
Folge hatte, daß mehrere
Provinzen
am obern
Lauf desTigris an das
römische Reich abgetreten wurden, daß
Armenien an den von den Persern vertriebenen
König Tiridates zurückgegeben wurde und damit wieder unter den Einfluß der
Römer
[* 20] zurückkehrte, und daß auch an dieser
GrenzeFriede und Sicherheit auf die Dauer von 40
Jahren geschaffen wurden. Außer durch diese glücklichen
Kriege und durch
die friedliche
Teilung des
Reichs ist des Diocletianus
Regierung noch durch zweierlei merkwürdig. Durch ihn hörte
Rom
[* 21] auf, der
Wohnsitz der
Kaiser und der
Mittelpunkt des
Reichs zu sein, indem Diocletianus
¶
mehr
die Stadt Nikomedia in Bithynien, Maximian aber Mailand
[* 23] zu seiner Residenz wählte. Hiermit wurde der letzte Rest des Einflusses
vernichtet, den Rom noch immer durch seinen Senat, durch seine aus der Zeit der Republik stammenden Beamten, durch seine republikanischen
Erinnerungen und durch seine Prätorianer geübt hatte. Die zweite Maßregel von Wichtigkeit bestand darin,
daß er den Anfang machte, sich mit einem Hof
[* 24] und einem dem Orient nachgebildeten Zeremonienwesen zu umgeben; er legte das königliche
Diadem an, ließ sich »Herr« (dominus) nennen, zog sich von jedem vertraulichen Verkehr mit seinen Untergebenen zurück, forderte
von ihnen erniedrigende Formen der Verehrung und legte so denGrund zu dem sogen. Byzantinertum, welches
bald nachher von Konstantin d. Gr. vollständig ausgebildet wurde: alles, um die in der Achtung gesunkene Kaiserwürde mit
einem neuen Glanze zu umgeben und sie dadurch in den Augen der Welt zu heben.
Seine für das alternde Reich überaus wohlthätige Regierung ist von christlichen Schriftstellern deswegen
schwer verunglimpft worden, weil er seit 303, ungewiß aus welcher Veranlassung, eine blutige, besonders von Galerius mit großer
Grausamkeit geübte Verfolgung über die Christen verhängte. Nachdem er die Herrschaft 20 Jahre lang geführt hatte, legte
er sie 305 freiwillig nieder und nötigte auch Maximian, ein Gleiches zu thun. Er zog sich darauf in die
Gegend von Salona in Dalmatien in einen von ihm vorher zu diesem Zweck gebauten Palast zurück, wo er 313 (nach andern 307 oder
316) starb.
Von diesem Palast haben sich umfangreiche Ruinen erhalten (s. Baukunst,
[* 25] S. 489 und Tafel VI,
[* 22]
Fig. 12 u. 13).
In Rom hat er zwischen Viminal und Quirinal große Thermen (Diokletians-Thermen) angelegt, von denen ebenfalls noch weitläufige
Ruinen und ein kolossaler Saal (jetzt KircheSanta Maria degli Angeli) übrig sind.