an künftige Volksschullehrer« (das. 1803-1805, 4 Bde.; 3. Aufl.
1837-38);
»Predigten zum Vorlesen in Landkirchen« (das. 1809, 2 Bde.; 5. Aufl.
1844);
»Anweisung zum Gebrauch der Bibel in Volksschulen« (das. 1814-15, 3 Bde.; 2. Aufl. 1822 ff.);
»Malwina, ein Buch für Mütter« (das. 1818, 5. Aufl. 1860);
»Unterredungen über die Hauptstücke des
Lutherschen Katechismus« (über die vier letzten, das. 1806-18, 4 Bde.; 4. Aufl.
1830; über die beiden ersten, 1819 bis 1823, 9 Bde.; 2. Aufl.
1824-26);
»Religionsgeschichte« (3. Aufl., das. 1836).
Sein letztes Werk: »Die Bibel als Erbauungsbuch«, das er nur bis zum 55. Psalm
ausarbeitete, ward von Brockmann und Fischer fortgesetzt (Neust. 1831-33, 5 Bde.).
Seine »Sämtlichen Schriften« hat Wilhelm herausgegeben (Neust. 1840-51, 43 Bde.).
Eine Auswahl gab Seidel heraus (Langensalza 1880-81, 2 Bde.).
ital. Rechtsgelehrter des 13. Jahrh., geboren
im Thal von Mugello bei Florenz, lehrte zu Bologna und beteiligte sich im Auftrag des Papstes Bonifacius VIII.
an der Ausarbeitung des 6. Buches der Dekretalen. Er starb bald nach 1298 in Bologna.
Städtchen in der niederländ. Provinz Geldern, mit (1883) 2444 Einw., die Ackerbau, Bienenzucht und Hanfhandel
treiben.
Die Grenzen zwischen Dinxperlo und dem preußischen Dorf Suderwick (Kreis Borken), mit welchem es fast
Einen Ort bildet, sind 1873 aufs neue festgesetzt.
in Bayern und Tirol der Tag, an welchem ehemals eine Zunftgenossenschaft ihre feierliche Zusammenkunft hielt
und die Angelegenheiten der Zunft besprach.
Cäsarēa (Sepphoris), Flecken im alten Galiläa, ward von Herodes Antipas stark befestigt und
zum Hauptort in Galiläa erhoben.
Hier war eins der fünf Synedrien der Juden, um 180 n. Chr. sogar eine Zeitlang das Große
Sanhedrin. Im 4. Jahrh. ward die Stadt infolge eines Aufstandes durch Constantius Gallus Cäsar zerstört.
Die Stätte, heute
noch Sefurieh geheißen, spielte als beliebter Lagerplatz mit frischer Quelle noch in den Kreuzzügen eine
Rolle.
Cassius (Cassius Dio), griech. Geschichtschreiber, geboren um 155 n. Chr. zu Nicäa in Bithynien aus angesehener Familie,
ward zu Athen in der Rhetorschule sorgfältig gebildet, bekleidete unter Kaiser Commodus 194 die Prätur, war dann Statthalter
von Pergamon und Smyrna und zweimal, 222 und 229, Konsul; zwischen dem ersten und zweiten Konsulat verwaltete
er als Prokonsul die Provinzen Afrika, Dalmatien und Pannonien. Nach seinem zweiten Konsulat zog er sich, den Prätorianern durch
seine Strenge so verhaßt, daß sie seinen Tod verlangten, in seine Vaterstadt zurück und nahm seine
schon früher begonnenen litterarischen Arbeiten wieder auf, starb aber wahrscheinlich bald danach. Dio Cassius schrieb außer einigen
andern historischen und geographischen Werken, die aber völlig verloren sind, eine »Römische Geschichte« in 80 Büchern,
von Gründung der Stadt bis zu seinem Konsulat 229, an der er, nachdem er 10 Jahre auf die Sammlung der
Materialien dazu verwendet, 12 Jahre arbeitete.
Wir besitzen davon nur Buch 35-60, die beiden erstern Bücher jedoch und Buch 55 mit großen Lücken, und von Buch 61-80 den Auszug
des Xiphilinos (aus dem 11. Jahrh.); von den 34 ersten Büchern sind nur einzelne Fragmente erhalten. Das Werk, dessen
erhaltene Teile mit dem Jahr 69
v. Chr. beginnen, ist aus verschiedenen Quellen geschöpft und daher von ungleichem Wert; auch
ist es nicht frei von Ungenauigkeiten, von Parteilichkeit und von einer gewissen Liebhaberei für lange Reden und für weitläufige
Berichte von allerlei Wunderzeichen; demungeachtet ist es für uns von großer Wichtigkeit, namentlich
für die Kenntnis der Verfassung, der Rechtspflege, des Kriegswesens etc., wofür er als Staatsmann ein besseres Verständnis
hat.
Die erste Ausgabe von Buch 35-60 gab Rob. Stephanus (Par. 1548), eine andre dessen Sohn Heinrich Stephanus (Genf
1591, mit der lateinischen
Übersetzung des Xylander), eine dritte Leunclav (Frankf. 1592 u. Hanau 1606, nebst den Auszügen von Xiphilinos
aus Buch 61-80). Eine weit vollständigere Ausgabe ist die von Fabricius und Reimarus (Hamb. 1751-52, 2 Bde.).
Sie enthält die Fragmente der frühern Bücher aus der Sammlung des Ursinus und Valesius und eine sehr vollständige Abhandlung
über die frühern Ausgaben und das Leben des Dio Cassius. Neue Ausgaben lieferten Sturz (Leipz. 1824-36, 9 Bde.),
I. ^[Immanuel] Bekker (das. 1849, 2 Bde.) und
Dindorf (das. 1863 bis 1865, 5 Bde.);
deutsche Übersetzungen Penzel (das. 1786-1818, 2 Bde.),
Lorentz (Jena 1826, 4 Bde.) und Tafel (Stuttg.
1831-44, 16 Bdchn.).
Vgl. Wilmans, De fontibus et auctoritate Dionis Cassii (Berl. 1835).
Gajus Aurelius Valerius, mit dem Beinamen Jovius, röm. Kaiser von 284 bis 305 n. Chr., geb. 239 zu Dioclea
in Dalmatien, von niedrigster Herkunft, schwang sich unter Probus vom gemeinen Soldaten zum Anführer in Mösien empor, ward
dann Konsul, 284 Comes domesticorum und nach Numerians Ermordung 17. Sept. vom Heer in Chalcedon zum Kaiser ausgerufen.
Er ernannte, nachdem er 285 durch den Tod seines Gegners Carinus Herr des ganzen römischen Reichs geworden war, Maximianus, einen
erprobten Feldherrn, zum Mitregenten, zuerst mit dem Titel Cäsar, dann 286 als Augustus, und schritt in der
Teilung der Reichsgewalt 292 noch weiter vor, indem er Galerius und Constantius Chlorus zu Cäsaren erhob.
Durch die vereinte, überall von Diocletianus geleitete Thätigkeit dieser vier Fürsten wurde das durch die vorausgehenden langen innern
Kämpfe erschütterte Ansehen des Reichs nach allen Seiten wiederhergestellt. In Gallien wurden durch Maximian 285 die
Bagauden, d. h. die gegen ihre einheimischen Bedränger und damit zugleich gegen die römische
Herrschaft aufgestandenen Bauern, wieder unterworfen und die Einfälle der Burgunder, Alemannen und andrer germanischer Völker
zurückgeschlagen; durch Constantius wurde 296 Britannien, wo sich 287 Carausius und nach dessen Ermordung Allectus als Kaiser
aufgeworfen hatte, wieder mit dem Reich vereinigt; Diocletianus selbst unterwarf 297 das abgefallene Ägypten, und
in demselben Jahr gewann Galerius einen großen Sieg über den Perserkönig Narses, der zur Folge hatte, daß mehrere Provinzen
am obern Lauf des Tigris an das römische Reich abgetreten wurden, daß Armenien an den von den Persern vertriebenen
König Tiridates zurückgegeben wurde und damit wieder unter den Einfluß der Römer zurückkehrte, und daß auch an dieser
Grenze Friede und Sicherheit auf die Dauer von 40 Jahren geschaffen wurden. Außer durch diese glücklichen Kriege und durch
die friedliche Teilung des Reichs ist des Diocletianus Regierung noch durch zweierlei merkwürdig. Durch ihn hörte
Rom auf, der Wohnsitz der Kaiser und der Mittelpunkt des Reichs zu sein, indem Diocletianus
mehr
die Stadt Nikomedia in Bithynien, Maximian aber Mailand zu seiner Residenz wählte. Hiermit wurde der letzte Rest des Einflusses
vernichtet, den Rom noch immer durch seinen Senat, durch seine aus der Zeit der Republik stammenden Beamten, durch seine republikanischen
Erinnerungen und durch seine Prätorianer geübt hatte. Die zweite Maßregel von Wichtigkeit bestand darin,
daß er den Anfang machte, sich mit einem Hof und einem dem Orient nachgebildeten Zeremonienwesen zu umgeben; er legte das königliche
Diadem an, ließ sich »Herr« (dominus) nennen, zog sich von jedem vertraulichen Verkehr mit seinen Untergebenen zurück, forderte
von ihnen erniedrigende Formen der Verehrung und legte so den Grund zu dem sogen. Byzantinertum, welches
bald nachher von Konstantin d. Gr. vollständig ausgebildet wurde: alles, um die in der Achtung gesunkene Kaiserwürde mit
einem neuen Glanze zu umgeben und sie dadurch in den Augen der Welt zu heben.
Seine für das alternde Reich überaus wohlthätige Regierung ist von christlichen Schriftstellern deswegen
schwer verunglimpft worden, weil er seit 303, ungewiß aus welcher Veranlassung, eine blutige, besonders von Galerius mit großer
Grausamkeit geübte Verfolgung über die Christen verhängte. Nachdem er die Herrschaft 20 Jahre lang geführt hatte, legte
er sie 305 freiwillig nieder und nötigte auch Maximian, ein Gleiches zu thun. Er zog sich darauf in die
Gegend von Salona in Dalmatien in einen von ihm vorher zu diesem Zweck gebauten Palast zurück, wo er 313 (nach andern 307 oder
316) starb.
Von diesem Palast haben sich umfangreiche Ruinen erhalten (s. Baukunst, S. 489 und Tafel VI,
[* ]
Fig. 12 u. 13).
In Rom hat er zwischen Viminal und Quirinal große Thermen (Diokletians-Thermen) angelegt, von denen ebenfalls noch weitläufige
Ruinen und ein kolossaler Saal (jetzt Kirche Santa Maria degli Angeli) übrig sind.
Vgl. Vogel, Der Kaiser Diocletianus (Gotha 1857);
Bernhardt,
Geschichte Roms von Valerian bis zu Diokletians Tod (Berl. 1867, Bd.
1);
Preuß, Kaiser Diocletianus und seine Zeit (Leipz. 1869);
Mason, The persecution of Diocletianus (Lond. 1876, 2 Bde.).