von den
Franzosen unter dem
Herzog von
Nevers im
Sturm und wieder 1675 von ihnen erobert, dann 1703 nebst dem nahen
Bouvignes
geschleift und von
Jourdan abermals genommen und wieder geschleift. Die jetzigen Festungswerke wurden seit 1815 errichtet.
englisch-ind. Garnisonsort in der
ProvinzBihar derPräsidentschaftBengalen, etwa 14 km
oberhalb
Patna an der von
Kalkutta
[* 2] heraufführenden
Eisenbahn gelegen, besteht aus einer indischen Stadt von (1881) 37,893 Einw.,
davon 26,513
Hindu, und der daran sich anschließenden englischen Garnisonstadt mit 14,170 Einw.
Bergkuppe in
Dalmatien, an der Kerkaquelle, östlich von
Knin, 1811 m hoch, gehört dem Gebirgszug an, welcher
als Verbindungsglied zwischen dem Balkansystem und den
Julischen Alpen dient und an den
Küsten des Adriatischen
Meers im Anschluß an den Vellebit (s. d.) 640 km weit gegen SO.
(bis zur Narentamündung) sich ausdehnt, mit einer
Breite
[* 4] von 37 km und einer mittlern Kammhöhe von 700 m. Dieser Gebirgszug
führt den
Namen des Dalmatischen
Karstes oder, nach dem
Berg Dinara, der
Dinarischen Alpen.
Der Hauptarm desselben streicht auf der
GrenzeDalmatiens gegen
Bosnien
[* 5] und wird von steilen, klippigen Nebenketten begleitet.
Ein westlicher Seitenzug durchzieht das dalmatische
Küstenland.
Letzterer wird im N. häufig durch Querriegel mit der Hauptkette
verbunden und fällt nach dem Adriatischen
Meer durchgängig sehr steil ab, um sich in schärenartig zerrissenen
Klippeninseln fortzusetzen. Jenseit der
Narenta setzen sich die
Dinarischen Alpen als schmaler Küstenstreifen zwischen dem
Meer und der Trebincica bis zum Gebirgsstock von
Montenegro fort. Die höchste
Erhebung in diesem Küstengebirge ist der 1898 m
hohe Orjen. Das ganze dinarische Alpenland ist ein überaus zerrissenes Kalkgebirgsland mit vielen
Höhlen,
Steinwüsten und wenig fruchtbaren
Thälern. Die gießbachartigen
Flüsse
[* 6] sind bald dünne Wasserstreifen, bald reißende
Ströme,
welche die überfluteten
Ebenen mit
Geschieben bedecken.
Amalie (Emmy) von, Romanschriftstellerin, geb. auf
dem Rittergut
Campe im Osnabrückschen aus einem alten Adelsgeschlecht des Emslandes. Von
Jugend auf zu poetischen
Versuchen
geneigt, fand sie doch erst 1857 den
Mut, öffentlich hervorzutreten, und zwar mit der
Novelle »Das alte Liebespaar«, die im
Cottaschen »Morgenblatt« erschien. Obgleich sie viele Jahre
auf
Reisen zubrachte, sieben
Winter in
Italien
[* 9] verlebte, in
Ungarn,
[* 10]
Dalmatien,
Holland,
Frankreich länger verweilte, 1880-81 auch
Nordamerika
[* 11] bereiste, überall mit scharfem
Auge
[* 12] beobachtend, knüpft ihre
Poesie doch immer am liebsten an Land und Leute ihrer
engern
Heimat an, deren
Wesen und Art sie mit origineller
Kraft
[* 13] darzustellen weiß, so daß sie im eigentlichsten
Sinn die Dichterin des Emslandes geworden ist.
Sie lebt gegenwärtig in
Lingena. d.
Ems und
[* 14] ist seit 1866 Konventsmitglied des freiweltlichen Damenstifts zu Börstel im Osnabrückschen.
Ihre
vorzüglichsten
Romane und
Novellen sind: »Hochgeboren« (Leipz. 1869);
Einer der fruchtbarsten philologischen Schriftsteller, starb er in seiner Vaterstadt. Besonderes
Verdienst hat sich um die szenischen Dichter der Griechen erworben. Sie erschienen gesammelt mit den
FragmentenLeipzig 1830 (5.
Aufl., Lond. u. Leipz.
1869); außerdem bearbeitete er Bd. 7-13 des Invernizzi-Beckschen
Aristophanes (Leipz. 1820-34), edierte einzeln den
Aristophanes mit Annotationen und
Scholien (Oxf. 1835-39, 4 Bde.),
ebenso den
Äschylos (das. 1841-51, 3 Bde.)
und
Euripides (das. 1834-63, 7 Bde.),
den
Sophokles mit Annotationen (das. 1832-36, 2 Bde.; 3. Aufl.
1860, 8
Tle.) und einen zweiten
Band
[* 18] zu den von
Elmsley herausgegebenen
Scholien zu
Sophokles (das. 1852), verfaßte ferner
»Metra
Aeschyli, Sophoclis, Euripidis et Aristophanis« (das. 1842),
ein »Lexicon Sophocleum« (Leipz. 1871) und
ein »Lexicon Aeschyleum« (das. 1873-76). Für
Homer lieferte er eine Textausgabe (Leipz. 1855-56, 2 Bde.; 5. Aufl.
1884-85) und Scholienausgaben sowohl zur
»Odyssee« (Oxf. 1855, 2 Bde.)
als zur
»Ilias« (das. 1875-77, 4 Bde.).
Hervorragend ist auch seine
Ausgabe desDemosthenes mit Annotationen und
Scholien (Oxf. 1846-51, 9 Bde.).
Sonst sind zu nennen seine
Ausgaben der »Grammatici graeci« (Bd.
1, Leipz. 1823), des
Athenäos (das. 1827, 3 Bde.),
Aristides (das. 1829, 3 Bde.), Synkellos
und
Nikephoros
(Bonn
[* 19] 1829, 2 Bde.),
Themistios (Leipz. 1832), Procopius
(Bonn 1833-38, 3 Bde.),
Lukianos (Par. 1840, 2
Tle.,
und Leipz. 1858, 3 Bde.),
Josephus (Par. 1845-49, 2 Bde.),
Eusebius Cäsariensis (Leipz. 1867-71, 4 Bde.)
und Textabdrücke in den Sammlungen von
Teubner und
Didot. Mit
Hase
[* 20] und seinem
BruderLudwig hat er das hohe
Verdienst gemeinsam,
die neue
Ausgabe von
Stephanus'
»Thesaurus graecae linguae« (Par. 1832-65, 9 Bde.)
bearbeitet zu haben.
2)
LudwigAugust,
Bruder des vorigen, ebenfalls
Hellenist, geb. zu
Leipzig, studierte dort seit 1820, lebte dann in
stiller Zurückgezogenheit als Privatgelehrter daselbst und starb Er hat sich besonders um
Xenophon und die griechischen
Historiker verdient gemacht.
Xenophon hat er mehrfach herausgegeben (zuletzt Leipz. 1849-51, öfters
wiederholt; mit kritischem
Apparat, Oxf. 1853
¶
mehr
bis 1866), ebenso Diodor (zuletzt Par. 1842, 2 Bde.,
u. Leipz. 1866-68, 5 Bde.).
Außerdem besitzen wir von ihm Ausgaben des Malalas (Bonn 1831), »Chronicon paschale« (das.
1832, 2 Bde.),