(französisches
Recht: Art. 1323,
Code civ., Art. 193 ff.,
Code de proc. civ., und § 405 der deutschen
Zivilprozeßordnung)
wird die Echtheit durch die gewöhnlichen Beweismittel dargethan, und es tritt daher an die
Stelle des besondern Diffessionseides
der zugeschobene Haupteid.
estsatiramnonscribere (lat.), von Juvenal
(Sat., I, 30) herrührendes
Wort: »Hier keine
Satire zu schreiben, ist schwer« (nämlich bei
Beobachtung irgend einer anfallenden Verkehrtheit oder
Thorheit).
(lat., »Ergießung, Ausbreitung«)
heißt in der
Physik der Vorgang der allmählichen Mischung zweier miteinander in Berührung befindlicher
Flüssigkeiten oder
Gase.
[* 4] Gießt man
Weingeist vorsichtig über in einem
Gefäß
[* 5] befindliches
Wasser, so findet man nach einiger Zeit die beiden
Flüssigkeiten gleichmäßig gemischt, obgleich der leichtere
Weingeist anfangs
oben schwamm, sein Hinabdringen
sonach nicht durch die
Schwerkraft verursacht sein kann.
Der vonSchicht zu
Schicht allmählich fortschreitende Austausch der beiden
Flüssigkeiten wird vielmehr bewirkt durch die gegenseitige
Anziehung
(Adhäsion), welche ihre kleinsten Teilchen aufeinander ausüben, die bei mischbaren
Flüssigkeiten größer ist als
die
Anziehung
(Kohäsion) zwischen den Teilchen einer jeden der beiden
Flüssigkeiten für sich. Bei nicht
mischbaren
Flüssigkeiten, deren
Kohäsion größer ist als ihre gegenseitige
Adhäsion, findet eine solche Diffusion nicht statt,
sondern sie lagern sich nach der
Ordnung ihrer spezifischen
Gewichte übereinander, wie z. B.
Öl und
Wasser.
Die luftförmigen
Körper dagegen sind sämtlich diffusionsfähig; setzt man z. B. zwei
Gefäße, von denen das obere Wasserstoffgas, das untere die 22mal schwerere
Kohlensäure enthält, miteinander in
Verbindung,
so werden nach einer gewissen Zeit die zwei
Gase in beiden
Gefäßen gleichmäßig verbreitet sein und ein Gasgemenge von durchaus
gleicher
Zusammensetzung bilden. Aus der Diffusion erklärt es sich auch, daß in unsrerAtmosphäre das schwerere
Sauerstoffgas und das leichtere Stickstoffgas in allen Höhenschichten stets das gleiche Mischungsverhältnis bewahren.
Werden zwei
Gase durch eine poröse Scheidewand, z. B. durch eine dünne
Platte aus unglasiertem gebrannten
Thon oder aus
Gips,
[* 6] voneinander getrennt, so findet der Austausch der beiden
Gase durch die
Poren der Scheidewand statt, wobei
das spezifisch leichtere
Gas schneller hindurchdringt als das spezifisch schwerere. Nach
Graham verhalten sich die Diffusionsgeschwindigkeiten
zweier
Gase umgekehrt wie die
Quadratwurzeln ihrer spezifischen
Gewichte; Wasserstoffgas
z. B. durchdringt die Scheidewand 4mal
schneller als das 16mal schwerere Sauerstoffgas.
Man hat dieses Verhalten zur Erkennung der Anwesenheit von
Grubengas (schlagenden
Wettern) in der
Luft der
Kohlenbergwerke nutzbar zu machen gesucht. Dieses
Gas, welches mit der
Luft eine sehr explosive Mischung bildet, ist nämlich
1,81mal leichter und diffundiert daher in dem
Verhältnis 134:100 schneller als die
Luft. Bringt man daher ein mit einer porösen
Thonplatte verschlossenes
Gefäß, welches mit dem einen
Schenkel einer U-förmigen, mit
Quecksilber gefüllten
Glasröhre in
Verbindung steht, in die mit jenem
Gas vermischte Grubenluft, so wird infolge der schnellern Diffusion des spezifisch
leichtern
Grubengases der
Druck im Innern des
Gefäßes vermehrt, die Quecksilbersäule im andern
Schenkel steigt und kann nun,
indem sie durch Schließung eines galvanischen
Stroms eineelektrische Klingel in
Bewegung setzt, die drohende
Gefahr verkünden. Über den gegenseitigen Austausch von
Flüssigkeiten durch
Membranen s.
Endosmose. - Diffusion des
Lichts (diffuse
Zurückwerfung,
Zerstreuung) nennt man die nach allen möglichen
Richtungen erfolgende unregelmäßige Zurückwerfung des
Lichts
an
Körpern mit rauher Oberfläche, vermöge welcher diese
Körper sichtbar werden.
Indem ein nicht leuchtender rauher
Körper das von einem selbstleuchtenden
Körper empfangene
Licht
[* 7] nach
allen
Richtungen durch diffuse Zurückwerfung wieder entsendet, spielt er selbst die
Rolle einer Lichtquelle: er leuchtet mit
erborgtem
Licht. In diesem
Fall befinden sich unter den Himmelskörpern der
Mond
[* 8] und die
Planeten,
[* 9] welche von der
Sonne
[* 10] beleuchtet
werden, sowie die Gegenstände unsrer irdischen Umgebung. Das allseitig zerstreute Sonnenlicht, welches
von den
Wolken, den Luftteilchen und den Gegenständen der Erdoberfläche zurückgestrahlt wird, bedingt die allgemeine
Tageshelle.
Durch das von den
Körpern zerstreute
Licht wird uns auch die
Wahrnehmung der ihnen eigentümlichen
Farbe vermittelt (s.
Absorption
des
Lichts).
im ältesten griech.
Alphabet der sechste
Buchstabe ( ^[img]), ein hauchender
Laut, der schon
sehr früh nicht mehr geschrieben, sondern teils durch den
Spiritus
[* 11] ersetzt wurde (bei den
Ioniern), teils in β, γ, υ oder
ου überging. Am längsten hielt er sich im äolischen
Dialekt.
(Dschigatzi,
Schigatze), Hauptort des südwestlichen
Tibet, am Penanangfluß, in 3352 m
Höhe, unter 29° 17'
nördl.
Br. und 88° 40' östl. L. v. Gr., 126 km westlich
von
Lhassa gelegen.
Der
Ort ist amphitheatralisch gebaut, mit meist zweistöckigen, braunroten
Häusern, und enthält das
Kloster Gedur
Grab, eine
Stiftung des ersten
Dalai Lama (1445).
In der
Nähe ist das berühmte
KlosterTaschi Lhunpo
(s. d.), der Sitz des zweithöchsten buddhistischen Würdenträgers.
eine feste
Substanz der Einwirkung einer
Flüssigkeit bei einer mäßigen
Wärme
[* 12] von
ca. 40° aussetzen, um sie dadurch zu extrahieren
oder aufzulösen. Man digeriert besonders härtere Pflanzenteile zur
Darstellung von Elixieren,
Essenzen,
Tinkturen und bedient sich dazu einer weithalsigen
Flasche
[* 13] oder eines
Kolbens, welcher höchstens zu zwei Dritteln gefüllt
wird, verbindet die Mündung des
Gefäßes mit feuchter
Blase und durchsticht diese ein- oder zweimal mit einer
Nadel. Bei Anwendung
von
Äther und andern sehr
¶
mehr
flüchtigen Flüssigkeiten muß die Temperatur eine entsprechend niedrigere sein, so daß niemals der Siedepunkt der Flüssigkeit
erreicht wird; auch verbindet man, um Verluste zu vermeiden, mit dem Gefäß einen umgekehrten Kühlapparat, in welchem sich
die entweichenden Dämpfe wieder verdichten und in die Flasche oder den Kolben zurückfließen.