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Dietendorf - Diether
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Dietendorf zwei Dörfer im gothaischen Amt Ichtershausen: Alt- und Neudietendorf, an der Apfelstedt, Station / 56
Dieterichs Joachim Friedrich Christian, Tierarzt, geb. 1. März 1792 zu Stendal, trat 1813 als Militäreleve / 84
Dieterici 1) Karl Friedrich Wilhelm, Statistiker und Nationalökonom, geb. 23. Aug. 1790 zu Berlin, studierte / 479
Diëteris (griech.), Zeit von zwei Jahren, daher diëtērisch, zweijährig. / 9
Dietfurt Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberpfalz, Bezirksamt Hemau, am Ludwigskanal, mit Franziskanerkloste / 29
Dietharz Dorf, s. Tambach. / 4
Diether in der deutschen Heldensage ältester Sohn des Königs Amelung, Ermrichs und Dietmars Bruder, / 227
Fortsetzung:
Diesterweg , 1) Wilhelm Adolf, Mathematiker, geb. 27. Nov. 1782 zu Siegen in Westfalen, studierte Theologie,
mehr
Aufl. als
»Populäre Himmelskunde« hrsg. von Strübing, 1879);
»Unterricht in der
Kleinkinderschule « (5. Aufl. 1852);
»Lehrgang
für den
Unterricht in der deutschen
Sprache «
[* 2 ] (Bielef., 3
Tle .);
»Die drei preußischen
Regulative « (Frankf. 1855);
»Pädagogisches
Wollen und
Sollen « (Leipz. 1856; 2. Aufl., Frankf. 1875);
mit Heuser: »Methodisches Handbuch für den Gesamtunterricht im
Rechnen« ;
»Praktisches Rechenbuch« (oft aufgelegt).
Diesterwegs »Gesammelte
Schriften « gab
Langenberg heraus (Frankf. 1876-78, 4 Bde.),
der auch »Lichtstrahlen aus Diesterwegs
Schriften « (Leipz. 1875) erscheinen ließ.
Vgl.
Langenberg , Diesterweg, sein
Leben und seine
Schriften (Frankf. 1867);
Derselbe, Diesterwegs Selbstbeurteilungen, aus seinen
Schriften
(Mörs 1873);
Rudolph, Diesterwegs
Leben (in der 5. Aufl. des »Wegweisers« ,
Bd. 1).
zwei
Dörfer im gothaischen
Amt
Ichtershausen :
Alt - und
Neudietendorf , an der
Apfelstedt ,
Station an der
Thüringischen
Bahn mit Abzweigung nach
Großbreitenbach , mit (1880) 757 und 658 Einw.
Neudietendorf , auch Neugottern oder Gnadenthal genannt,
ist eine 1742 vom
Grafen von Promnitz gegründete Herrnhuterkolonie mit Rittergut,
Fabriken für
Strumpfwaren ,
Siegellack ;
Fischbein ,
Zinnober ,
[* 3 ]
Likör , Bierbrauerei
[* 4 ] und
Weißgerberei .
Stempelzeichen - Steng
* 5
Stendal .
Joachim
Friedrich
Christian ,
Tierarzt , geb. 1. März 1792 zu
Stendal ,
[* 5 ] trat 1813 als Militäreleve in die Tierarzneischule
zu
Berlin ,
[* 6 ] ward 1817 Obertierarzt, wirkte bis 1823 als
Lehrer an der Tierarzneischule zu
Berlin , ward 1830
Lehrer und 1841
Professor
an der allgemeinen
Kriegsschule und starb 28. Febr. 1858 in
Berlin . Er schrieb: »Handbuch der Veterinärchirurgie«
(Berl. 1822, 7. Aufl. 1856);
»Handbuch der speziellen
Pathologie und
Therapie für
Tierärzte und Landwirte« (das. 1828, 3. Aufl.
1851);
»Handbuch der praktischen Pferdekenntnis« (das.
1834, 3. Aufl. 1845).
Titel
Elemente zu
Dieterici:
1) Karl Friedrich Wilhelm, Statistiker und Nationalökonom
2) Friedrich Heinrich, Orientalist, Sohn des vorigen
1)
Karl
Friedrich
Wilhelm ,
Statistiker und Nationalökonom, geb. 23. Aug. 1790 zu
Berlin , studierte
seit 1809 in
Königsberg
[* 7 ] und
Berlin die
Rechte und Geschichte, machte als
Ingenieur-Geograph und
Offizier im
Hauptquartier
Blüchers
die
Feldzüge gegen
Frankreich mit und wurde nach mehrfach andrer Verwendung im
Staatsdienst 1820 im
Kultusministerium zu
Berlin
beschäftigt, 1831 zum
Geheimen Oberregierungsrat, 1834 unter Beibehaltung seiner
Stellung im
Ministerium
zum
Professor der
Staatswissenschaften an der
Universität sowie 1844 zum
Direktor des
Statistischen
Büreaus ernannt. Er starb 30. Juli 1859. Seine
Hauptschriften sind: »De via et ratione oeconomiam politicam docendi« (Berl. 1835);
»Statistische Übersicht der wichtigsten
Gegenstände des
Verkehrs und Verbrauchs im preußischen
Staat und im deutschen Zollverband« (das. 1828;
mit 5 Fortsetzungen, 1832-57);
»Der Volkswohlstand im preußischen
Staat « (das. 1846);
Ȇber
Auswanderungen und
Einwanderungen «
(das. 1847).
Berlin-Dresdener Eisen
* 8
Berliner .
Als Mitglied der
Berliner
[* 8 ]
Akademie der
Wissenschaften (seit 1847) lieferte Dieterici mehrere
Erörterungen nationalökonomischer
Fragen in den »Abhandlungen« derselben und veröffentlichte zahlreiche
Monographien statistischen
Inhalts , insbesondere die
Tabellen und Nachrichten über den preußischen
Staat
(seit 1851) und die »Mitteilungen des
Statistischen
Büreaus « (seit 1848).
Sein »Handbuch der
Statistik des preußischen
Staats «
(Berl. 1858-61) wurde von seinem Sohn
Karl Dieterici beendet.
2)
Friedrich
Heinrich ,
Orientalist , Sohn des vorigen, geb. 6. Juli 1821 zu
Berlin , studierte hier, in
Halle
[* 9 ] und
Leipzig
[* 10 ] orientalische
Sprachen ,
besonders das
Arabische , habilitierte sich 1846 in
Berlin , gab das
Buch
»Mutanabbi und Seifuddaula«
(Leipz. 1847) heraus und bereiste von 1847 an den
Orient , namentlich
Ägypten ,
[* 11 ] das
peträische Arabien und
Palästina .
[* 12 ] Im
Oktober 1850 ward
er außerordentlicher
Professor der arabischen Litteratur an der
Universität zu
Berlin , welche
Stelle er
noch gegenwärtig bekleidet. Dieterici schrieb: »Reisebilder aus dem
Morgenland « (Berl. 1853),
gab ferner »Alfijjah, carmen didacticum
grammaticum auctore
Ibn Matik« (Leipz. 1851) nebst Übersetzung (Berl. 1853)
heraus, welchem die
»Carmina Mutanabbii« (das. 1858-59) und eine
»Chrestomathie ottomane« (das. 1854) mit grammatischen Paradigmen
und
Glossar folgten. Bahnbrechend für das
Studium der arabischen
Philosophie , die für die
Kulturgeschichte
des
Mittelalters von großer Bedeutung ist, sind die spätern
Schriften Dietericis, wie die
Übertragung des
Märchens
»Tier und
Mensch « (Berl. 1858),
der er später eine
Ausgabe des Werkes im Urtext (Leipz. 1879) und ein »Arabisch-deutsches
Handwörterbuch zum
Koran und
Tier und
Mensch « (das. 1881) folgen ließ;
ferner »Die Naturanschauung und
Naturphilosophie der Araber im 10.
Jahrhundert «
(Posen
[* 13 ] 1861; 2. Aufl., Leipz. 1876);
»Die
Propädeutik der Araber« (Berl. 1865);
»Die
Logik und
Psychologie der Araber« (Leipz. 1868);
»Die
Anthropologie der Araber« (das. 1871);
»Die
Lehre
[* 14 ] von der Weltseele«
(das. 1873);
endlich »Die
Philosophie der Araber im 10.
Jahrhundert
n .
Chr .« (das. 1876-79, 2 Bde.).
Außerdem veröffentlichte Dieterici:. »Der
Darwinismus im 10. und 19.
Jahrhundert « (Leipz. 1878);
Preußen
* 15
Preußen .
»Die sogen.
Theologie des
Aristoteles
aus arabischen
Handschriften « (hrsg. das. 1882 und übersetzt das.
1883) und kleinere
Arbeiten in der
»Zeitschrift der
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft « . -
Sein
Bruder
Karl , gest. 1876 als preußischer
Regierungsrat , schrieb: »Zur Geschichte der Steuerreform in
Preußen
[* 15 ] von 1810 bis 1820. Archivstudien«
(Berl. 1875).
(griech.), Zeit von zwei
Jahren , daher diëtērisch, zweijährig.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberpfalz , Bezirksamt
Hemau , am
Ludwigskanal , mit Franziskanerkloster, Bierbrauerei,
Landwirtschaft und (1880) 1128 kath. Einwohnern.
Hier siegten 4. März 1703 die
Österreicher über die
Bayern .
[* 16 ]
Dorf, s.
Tambach . ^[= Flecken im Herzogtum Sachsen-Gotha, im Thüringer Wald, an der Apfelstedt und an der Linie Georgenth ...]
in der deutschen
Heldensage ältester Sohn des
Königs
Amelung ,
Ermrichs und
Dietmars
Bruder , erhielt bei der
Teilung der
Länder seines
Vaters
Breisach und das Bayerland und hinterließ drei
Söhne , die unter dem
Namen der Harlungen
durch ihr tragisches Ende bekannt sind. -
Sein
Neffe Diether der junge, Sohn des
Königs
Dietmar , jüngerer
Bruder
Dietrichs von Bern ,
[* 17 ] ward
von
Hildebrand erzogen, mit seinem
Bruder
Dietrich von seinem Vatersbruder
Ermrich vertrieben und Pflegling von
Etzels Gemahlin
Helche .
Diether von Isenburg -
* 18
Seite 4.960.
Mit deren
Söhnen Erp und
Ortwin zur
Eroberung des Amelungenreichs ausziehend, gelobte er beim
Abschied ihrer
Mutter , sie gesund heimzuführen oder sie nicht zu überleben. Nach der
Thidrek-Saga fielen Erp und sein
Geselle Helfrich im
Kampf gegen
Wittich und
Runga , und während Diether hierauf mit
Runga kämpfte, war auch
Ortwin durch
Wittich gefallen. Da warf sich
Diether auf
Wittich und zwang ihn, um sein
Leben zu retten, Diether zu erschlagen. Nach andrer Fassung der
Heldensage
läßt
Dietrich seinen
Bruder Diether und
Etzels
Söhne , um sie nicht dem
Kampf auszusetzen, unter Ilsans
Pflege in Bern
zurück, gibt
Etzels
Söhne in Diethers
¶
mehr
Hut
[* 19 ] und verbietet ihnen, aus der Stadt zu reiten. Trotzdem aber reiten sie aus derselben, verirren sich in die Gegend
von Raben (Ravenna ) und fallen dort von Wittichs Hand .
[* 20 ] Nach der Sage in dem Gedicht »Dietrichs Flucht « erlebte Diether, bei Etzel zurückbleibend,
die Wiedereroberung Ravennas und Mailands durch seinen Bruder Dietrich .