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westfälischen Departements Aller und später der französischen Departements Wesermündungen und Oberems aus. 1814 kam sie an Hannover. [* 2]
Vgl. v. Hodenberg, Diepholzer Urkundenbuch (Hannov. 1842).
westfälischen Departements Aller und später der französischen Departements Wesermündungen und Oberems aus. 1814 kam sie an Hannover. [* 2]
Vgl. v. Hodenberg, Diepholzer Urkundenbuch (Hannov. 1842).
Dieppe
[* 3] (spr. djepp), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement
Niederseine, an der Mündung des Flüßchens
Arques in den
Kanal
[* 4] und an der Westbahn (zwei
Linien nach
Paris),
[* 5] besteht
aus der eigentlichen Stadt und der durch den
Arques von ihr getrennten Fischervorstadt Pollet, wozu noch die Vorstadt
Barre
am Abhang eines
Hügels im SO. kommt. Dieppe
hat regelmäßige
Straßen, einen trefflichen, sehr sichern
Hafen mit enger Einfahrt
und fast 10 m Wassertiefe, der 200
Schiffe
[* 6] von 60-600
Ton.
Gehalt aufzunehmen vermag und auch einen Vorhafen
und zwei
Bassins umfaßt, ein die Stadt beherrschendes festes
Schloß (von 1433), das gegenwärtig als
Kaserne dient, schöne
gotische
Kirche (St.-Jacques), ein Stadthaus mit
Bibliothek (15,000 Bde.) und
Museum, ein
Theater
[* 7] (1826 erbaut), eine
Statue des
Seehelden
Duquesne, berühmte
Seebäder (mit einem 1857 nach dem
Muster des
Londoner
Kristallpalastes erbauten
Kurhaus) und (1881) 21,585 Einw., die
Schiffbau,
Schiffahrt, Fischfang
(Heringe,
Makrelen und
Stockfische), Austernzucht,
Tabaks-
und Spitzenfabrikation, berühmte Schnitzwarenerzeugung (in
Horn,
Elfenbein und
Buchsbaum) etc. und bedeutenden
Handel (besonders
mit
England und
Norwegen)
[* 8] betreiben. 1883 sind in Dieppe
1870
Schiffe mit 540,876
Ton. ein- resp. ausgelaufen.
Der gesamte Warenverkehr belief sich auf 610,000 T., wovon 590,000 T. auf den internationalen
Handel kamen
(Wert der Einfuhr
56,5, der Ausfuhr 93,2 Mill.
Frank).
Von Dieppe
gehen regelmäßig
Dampfboote nach
Newhaven und
Grimsby in
England. Dieppe
hat ein
Collège,
eine Schiffahrtsschule und ist Sitz eines Handelstribunals und zahlreicher
Konsulate (darunter auch eines
deutschen
Konsulats).
Vgl. Bouteiller,
Histoire de la ville de Dieppe
(Dieppe
1878). -
Dieppe
(wahrscheinlich von deep, »tief«) war anfangs ein Dorf,
von wo
Wilhelm der Eroberer 1066 nach
England übersetzte; aus der Verschmelzung des alten
Dorfs mit Boutheilles und Beotheville
entstand die Stadt Dieppe
, die schon damals dem
Erzbischof von
Rouen
[* 9] gehörte, der sie vom König
Richard von
England als
Entschädigung für den Verlust von Andely erhielt. Der französische König
Philipp
August belagerte in seinem Streit
mit
Richard Löwenherz die Stadt und verbrannte alle
Schiffe. Im 15. Jahrh. entriß
Karl VII. Dieppe
den Engländern,
worauf
Talbot es belagerte, aber durch den tapfern
Dunois zum
Weichen gebracht ward.
Seit der Mitte des 14. Jahrh. war Dieppe als See- und Handelsplatz berühmt und mächtig. Von hier aus wurde die Westküste Afrikas besucht und Petitdieppe an der Mündung des Gambia gegründet, auch nach Kanada von hier aus zuerst gefahren und dasselbe für die Franzosen in Besitz genommen. Die Blüte [* 10] Dieppes litt durch die Auswanderung der Hugenotten und wurde durch das Bombardement der Engländer und Holländer, deren Flotte 1690 auf der Höhe von Dieppe von Tourville geschlagen worden war, 22. und völlig vernichtet. 3000 Bomben und 4000 Kugeln wurden während desselben in die Stadt geworfen und diese bis auf das Schloß und zwei Kirchen in Asche gelegt.
Nach dem Ryswyker Frieden mußten die Einwohner ihre Häuser wieder aufbauen und zwar auf königlichen Befehl nach einem und demselben Stil, wodurch die Stadt ihre jetzige regelmäßige Gestalt erhielt; aber die Blüte der Stadt konnte man nicht wieder hervorrufen, zumal Le [* 11] Havres Konkurrenz erdrückend wirkte. Im deutsch-französischen Krieg wurde Dieppe vom General v. Manteuffel durch eine mobile Kolonne besetzt und blieb bis zum Sommer 1871 in der Gewalt der Deutschen.
Vgl. Vitet, Histoire de Dieppe (Dieppe 1844);
Asseline (1619-1703), Les antiquitéz et chroniques de la ville de Dieppe (hrsg. von Hardy, das. 1874, 2 Bde.).
(spr. -rahm), Abraham, holländ. Maler, lernte zuerst bei dem Glasmaler Stoop, dann bei dem Genremaler H. M. Sorgh und bildete sich auch nach Brouwers Gemälden. 1648 trat er in die Malergilde von Dordrecht, [* 12] wo er geraume Zeit wohnte. Er starb nach 1674 im Spital zu Rotterdam. [* 13]
Seine Gemälde aus seiner frühern Zeit sind in der Art Molenaers und Sorghs geistreich und lebendig, wenn sie auch Brouwer, Ostade und Teniers nicht erreichen.
Marktflecken im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, [* 14] Kreis [* 15] Neuwied, 240 m ü. M., am Holzbach und an der Linie Altenkirchen-Engers der Preußischen Staatsbahn, ist Sitz eines Amtsgerichts, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, ein Schloß des Fürsten von Wied, Gerberei, Hopfenbau und (1880) 1455 Einw. Seit 1692 Residenz der Wied-Runkelschen Linie, kam Dierdorf nach dem Aussterben derselben 1821 an den Fürsten von Wied-Neuwied.
In der Nähe schlug Ney die Österreicher.
Friedrich, Freiherr von, Industrieller, geb. zu Mörs, trat als Lehrling in das Seidenmanufakturgeschäft von Deussen zu Süchteln und errichtete 1813 mit seinem Schwager Käntzler in St. Tönis bei Krefeld [* 16] eine Samt- und Samtbandfabrik, welche 1816 nach Viersen verlegt wurde. Hier erreichte das Geschäft unter Diergardts Leitung (Käntzler starb früh) eine große Bedeutung für die rheinpreußische Industrie. In 43 Städten und Dörfern der Regierungsbezirke Düsseldorf [* 17] und Aachen [* 18] fanden sich Werkstätten Diergardts. In Viersen wurden etwa 3000 Arbeiter beschäftigt.
Die Fabrikate wetteiferten bald erfolgreich mit den französischen und englischen und verdrängten sie vielfach im Welthandel vom Markte. Diergardt beförderte auch durch seinen Einfluß den Ausbau des Eisenbahnnetzes, beteiligte sich an vielen industriellen Unternehmungen, fungierte als Abgeordneter der rheinischen Ritterschaft auf den Provinziallandtagen, war Mitglied des ersten vereinigten preußischen Landtags und des Abgeordnetenhauses bis 1860, wo er in den Freiherrenstand erhoben und als lebenslängliches Mitglied ins Herrenhaus berufen wurde. Er gründete das Gladbacher Gewerbegericht, präsidierte demselben 25 Jahre und starb
Franz Xaver, kath. Theolog, geb. 1811 zu Rangendingen in Hohenzollern-Hechingen, ward 1835 zum Priester geweiht und am Seminar zu Freiburg [* 19] i. Br. angestellt. Nach einem Zwischenaufenthalt in Speier [* 20] (1840-43) ward er als ordentlicher Professor an die katholisch-theologische Fakultät zu Bonn [* 21] berufen, wo er später Universitätsprediger und Direktor des von ihm gegründeten homiletisch-katechetischen Seminars wurde. Seine Hauptschriften sind das »System der göttlichen Thaten des Christentums« (2. Aufl., Mainz [* 22] 1857) und das »Lehrbuch der katholischen Dogmatik« (5. Aufl., das. 1865). Nach Ausbruch der vatikanischen Konzilswirren zog sich Dieringer, welcher mit der päpstlichen Politik nicht einverstanden war, auf eine Dorfpfarrei (Vehringsdorf) in seiner engern Heimat zurück und starb
Dorf im bad. Kreis Offenburg, [* 23] am Rhein, mit 857 Einw., war 20. und ¶
der Schauplatz blutiger Gefechte zwischen den Österreichern und den Franzosen unter Moreau.