Gestalt und mit Fremdem vermischt. Seine litterarische
Korrespondenz mit
Grimm erschien 1829-31, 16 Bde., und 1878, 10 Bde.;
seine
Korrespondenz mit
Sophie Volland ist enthalten in den
»Mémoires, correspondance et ouvrages inédits« (1841, 2 Bde.).
Seine einzige Tochter,
Madame de Vandeul, hat
»Mémoires pour servir à l'histoire de la vie et des ouvrages
de Diderot« (1830) herausgegeben (abgedruckt an der
Spitze der »Ouvrages inédits«).
Vgl.
Fr.
Raumer, Diderot und seine Werke (Berl. 1843);
eigentlich Beiname der phönikischen
Mondgöttin, der wandernden
Astarte (s. d.), welche auch
Burggöttin von
Karthago
[* 4] war. Von ihr wurden der
Name und
Züge des
Mythusübertragen auf
Elissa, die Tochter des tyrischen
Königs
Mutton, die nach dessenTod ihren Oheim Sicharbaal (Akerbas, bei Vergil
Sichäus), einen
Priester des
Melkart,
heiratete. Ihr
Bruder, der König
Pygmalion, ließ aus
Habsucht denselben heimlich ermorden, worauf Dido mit dessen
Schätzen und
begleitet von vielen Tyrern entfloh, um einen neuen
Wohnsitz zu suchen.
Sie landete in
Afrika,
[* 5] unweit der phönikischen Pflanzstadt Ityke
(Utica), und baute auf dem
Boden, den
sie von dem numidischen König
Hjarbas gekauft hatte, die
Burg Bozhra, welchen
Namen die Griechen in Byrsa (»Rindshaut«) umgestalteten.
Hieraus mag wohl die
Sage entstanden sein: Dido habe von
Hjarbas nur so viel Land erkauft, als mit einer Stierhaut belegt werden
könne, dann aber listig die
Haut
[* 6] in dünne
Riemen zerschnitten und damit einen großen
Raum umgrenzt. Die
neue
Kolonie erweiterte sich bald so, daß Dido noch zur
Gründung einer Stadt schreiten konnte, die zuerst Tyrus
(Zor), dann
Karchedon oder
Karthago (»Stadt«) genannt wurde.
Nach einiger Zeit forderte
Hjarbas die
Hand
[* 7] der Dido, diese Billigte scheinbar ein, gab sich aber, um dem
Ansinnen zu entgehen, auf dem
Scheiterhaufen selbst den
Tod. Vergil hat die
Sage von Dido mit poetischer
Freiheit behandelt. Nach
ihm verläßt sie Tyrus mit ihrer
SchwesterAnna, nimmt während des
Aufbaues der neuen Stadt den nach
Libyen verschlagenen
Äneas
auf, entbrennt in heftiger
Liebe zu ihm und gibt sich auf dem
Scheiterhaufen den
Tod, da der Geliebte auf
Jupiters Befehl hat scheiden müssen.
(spr. -do), berühmte franz.
Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie. Ihr Ahnherr war
François Didot, geb. 1689, der
sein
Geschäft 1713 zuParis
[* 8] begründete und starb.
Sein ältester Sohn,
François Ambroise, geb.
erfand die gegossenen
Stege und die
Pressen mit Einem Zug,
druckte zuerst auf Velinpapier, das er erfand, goß schöne Antiquatypen
(Didotsche
Lettern) und veranstaltete auch auf
Ludwigs XVI. Befehl eine Sammlung von
Klassikern zumUnterricht
für den
Dauphin
(in usum Delphini).
Unter den aus seinen
Pressen hervorgegangenen Werken, zum Teil typographischen Raritäten, sind hervorzuheben:
Tassos »Gerusalemme
liberata« (1784-86, 2 Bde.) und
Bitaubés Übersetzung des
Homer (1787-88, 12 Bde.). Er starb SeinBruderPierreFrançois,
geb. 1732, hat sich ebenfalls um Vervollkommnung der
Buchdruckerkunst, insbesondere der
Schriftgießerei,
sowie um Verbesserung der Papierfabrikation
[* 9] in seiner Papierfabrik zu
Essonne verdient gemacht. Er starb Pierre
Didot, der ältere, Sohn von
François Ambroise, geb. 1760, übernahm 1789 die Buchdruckerei seines
Vaters und lieferte Prachtausgaben
vieler klassischer Schriftsteller
in Folio. Unter andern druckte er auch Boileaus
»Œuvres« (1815, 3 Bde.)
und
Voltaires
»Henriade« (1819) mit ganz neuerfundenen
Schriftarten. Nicht geringere Sorgfalt als auf typographische
Schönheit
verwandte er auf die Korrektheit und Reinheit des
Textes und auf
Gleichheit der
Orthographie. Er starb Als Litterator
machte er sich besonders durch seinen »Essai de fables nouvelles«
(1786),
durch metrische Übersetzung des ersten
Buches der Horazischen
Oden (1796) und eines
Fragments der
»Äneide« bekannt.
Sein Sohn Jules (gest. 1871) ließ ebenfalls eine
Reihe großer und prachtvoll ausgestatteter Werke erscheinen. Firmin Didot,
Bruder
von
Pierre, geb. erhielt 1789 von seinem
Vater die
Schriftgießerei und lieferte die
Lettern
zu den Prachtausgaben seines
Bruders. Er ist Erfinder einer neuen Schreibschrift und eines neuen
Verfahrens im Stereotypendruck.
Im J. 1827 trat er sein
Geschäft seinem Sohn ab und widmete sich dem öffentlichen
Leben.
Als Deputierter war er unter den 221, die 1830 gegen die Juliordonnanzen protestierten. Er starb Er
übersetzte mehreres aus dem
Griechischen und
Lateinischen und schrieb die
Tragödien: »La reine de
Portugal«
[* 10] und »La mort de
Hannibal«. Didot
Saint-Léger, Sohn von
PierreFrançois Didot, erfand das
Papier ohne Ende. Ambroise Firmin, Sohn Firmin Didots, geb.
studierte besonders die alten
Sprachen, bereiste den
Orient, war dann Gesandtschaftsattaché in
Konstantinopel
[* 11] und trat später in das
Geschäft seines
Vaters, das er seit 1827 mit seinem
BruderHyacinth Firmin (geb. gest.
übernahm. Er besorgte die Herausgabe vieler trefflicher Werke von
Champollion, Jacquemont etc., die neue
Ausgabe des
»Dictionnaire de l'Académie française« und eine neu revidierte
Ausgabe des
»Thesaurus linguae graecae« von Henricus
Stephanus.
Er selbst schrieb
»Notes d'un voyage dans le
Levant en 1816 et 1817« und machte sich einen
Namen durch Übersetzungen des
Anakreon,
Thukydides und durch bibliographische und andre
Arbeiten, von denen wir erwähnen: »Essai typographique
et bibliographique sur l'histoire de la gravure sur bois« (1863);
1873 zum Mitglied der Akademie ernannt, starb er Nach seinem Tod erschienen:
»Les graveurs de portraits en France« (1877, 2 Bde.) u.
»Les Drevet (Pierre, Pierre-Imbert et Claude). Catalogue raisonné, etc.« (1876). Die gegenwärtigen
Besitzer des Geschäfts, das noch unter der Firma: »Firmin Didot et Co.« blüht, sind Alfred Firmin Didot (geb. 1828),
Sohn von Ambroise
Didot, und Edmond Magimel (geb. 1833),
Neffe desselben. Zu den neuern Verlagsunternehmungen gehören die
»Bibliothèque française«, »Collection
des classiques français«, »Bibliothèque des auteurs grecs«, die
neuen Ausgaben des »Thesaurus graecae linguae« von Stephanus, das »Glossarium mediae et infimae latinitatis« von Dufresne, die
»Nouvelle biographie générale« (1851 f.) u. a.
Vgl. Werdet, Études bibliographiques sur la famille des Didot (Par. 1864);