Im
Altertum hieß die Stadt
Amida, und noch jetzt nennen die
Türken sie offiziell
Kara Amid (»Schwarz-Amid«, wegen der dunkeln
Farbe der
Mauern).
KaiserKonstantin umgab sie mit
Wällen und
Türmen, aber der persische König
Sapor eroberte
sie 359. Justinian eroberte sie wieder und befestigte sie von neuem. Eine zweite Belagerung durch die
Perser brachte sie abermals
in die
Gewalt derselben, und von diesen kam sie um 640 in die
Hände der Araber vom
Stamm Bekr, von welchem die Umgegend das
Land Bekr genannt wurde, ein
Name, welchen man später auf die Stadt übertrug. 958 ward sie von den
Byzantinern
nochmals erobert, und 1001-1085 stand sie unter der unabhängigen Herrschaft einer Kurdendynastie, die
SöhneMerwans genannt,
die von dem
Turkmenen Ortok gestürzt und durch dessen Dynastie ersetzt ward, aus welcher von 1085 bis 1408: 21
Fürsten
über Diarbekr herrschten. Nach der
Plünderung der Stadt durch
Timur (1394) folgte eine zweite Herrschaft von
Turkmenen, bis
SchahIsmail 1502 auf den Trümmern ihres
Throns den seinigen errichtete. 1515 wurde die Stadt von dem
SultanSelim I. im
Kriege gegen
SchahIsmail erobert und dem osmanischen
Reich einverleibt.
(griech.), Zweiherrschaft, Herrschaft von zwei
Regenten zu gleicher Zeit, entweder als Nebenregenten, wie
die beiden
Könige inSparta, oder als Gegenregenten, z. B.
Gegenkaiser, Gegenpäpste.
1) Bartholomeu, namhafter Seefahrer des 15. Jahrh., stammte aus der
ProvinzAlgarve in
Portugal.
[* 5] Am
Hof
[* 6] König
Johanns
II. erzogen und durch
Studien und den
Umgang mit ausgezeichneten Männern der
Wissenschaft, besonders mit dem deutschen Kosmographen
MartinBehaim, zu einem vorzüglichen
Nautiker herangebildet, erhielt er im
August 1486 den Auftrag, mit
zwei kleinen
Schiffen und einem Proviantschiff die
Staaten des fabelhaften Priesterkönigs
Johannes aufzusuchen.
Die Westküste
Afrikas verfolgend, landete er bei
Sierra Parda unter 25° 50' südl.
Br. und ergriff von dem Küstenstrich durch
Aufstellen eines Wappenpfeilers
Besitz. Ein dreitägigerSturm trieb ihn darauf nach
Süden, worauf er,
an dem kalten
Wasser merkend, daß er schon die Südspitze
Afrikas hinter sich habe, umkehrte und die heutige
Algoabai erreichte.
So stürmisch auch seine
Mannschaft die Heimkehr verlangte, wußte Dias dennoch die Weiterfahrt, wenn auch nur auf drei
Tage,
durchzusetzen und gelangte an die Mündung eines
Flusses, den er
Rio
[* 7] del
Infante (heute Buschmannfluß)
nannte.
Kummervoll trat Dias die Rückfahrt an, und jetzt erst entdeckte er das
Vorgebirge, das er
Cabo tormentoso (das »stürmische«)
nannte, welchen
Namen der König später in
Cabo de buena esperanza
(»Kap der
GutenHoffnung«) abänderte. Nachdem Dias noch
die
Buchten und Landungsplätze der Nachbarschaft untersucht
hatte, kam er im
Dezember 1487 mit durchlöcherten
Schiffen wieder
in
Lissabon
[* 8] an. Anfangs mit
Ehren überhäuft, ward er dennoch bei der neuen Entdeckungsexpedition 1497
Vasco de
Gama untergeordnet.
Als ihn derselbe bei dem
VorgebirgeMina nach
Portugal zurückschickte, schloß sich Dias der
Fahrt des Entdeckers
von
Brasilien,
[* 9]
Cabral, an, fand aber mit vier
Schiffen der
Flotte in der
Nähe des
Kaps der
Guten Hoffnung seinen
Untergang.
veröffentlichte, dessen
Stoff er der portugiesischen
Geschichte entnahm.SeinenRuf als Dichter begründeten die »Primeiros cantos«
(Rio de Janeiro 1846), deren
Originalität,
Anmut und Leichtigkeit neben dem lokalen Gepräge, das viele derselben
an sich trugen, zahlreiche
Nachahmungen
hervorriefen und wesentlich dazu beitrugen, der jungen litterarischen
EntwickelungBrasiliens einen neuen
Impuls und eine mehr
nationale
Richtung zu verleihen.
Bald folgten »Segundos cantos«
(Rio de Janeiro 1848),
unter welchen besonders
mehrere
Balladen, der
»Gesang von Tabira« und die
»Ode an die Bewohner von Pernambuca« Beifall fanden, und zwei Jahre später
die
»Ultimos cantos« (das. 1850). Dias war inzwischen in
Anerkennung seiner
Verdienste zum
Professor der Geschichte am Colegio
Pedro II zu
Rio de Janeiro ernannt worden, erhielt 1851 eine
Stelle im
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten
und ward 1855 mit einer wissenschaftlichen
Mission nach
Europa
[* 10] beauftragt, von der er erst 1858 nach
Brasilien zurückkehrte.
Bald darauf nahm er als
Historiker und Ethnograph teil an der gelehrten Expedition, welche die
Regierung zur Erforschung
der
ProvinzCeará und der Uferlandschaften des
Amazonenstroms abschickte, fühlte sich aber von der Anstrengung der
Reise so
angegriffen, daß er 1862 zu seiner Erholung eine zweite
Reise nach
Europa unternahm, wo er in
Dresden
[* 11] und
Teplitz, später in
Lissabon, in
Savoyen, zuletzt in
Ems und
[* 12]
Paris
[* 13] seinen Aufenthalt nahm. Im
September 1864 schiffte er sich
wieder nach
Brasilien ein, starb aber unterwegs, kurz zuvor, ehe das
Schiff
[* 14] angesichts der
Küste von
MaranhãoSchiffbruch litt, Eine
Gesamtausgabe seiner
»Cantos« hatte Dias selbst während seines Aufenthalts in
Deutschland
[* 15] 1857 besorgt (4. Aufl., Leipz. 1865, 2 Bde.).
Von sonstigen Werken sind noch die
Dramen: »Boabdil«, »Beatrice
Cenci« und
»Patkul«, das (unvollendete)
Epos
»Os Tymbiras« (Leipz. 1857),
das die
Kämpfe zweier Indianerstämme, der Tymbira und Ganalla, besingt, und das »Diccionario
da lingua
Tupy« (das. 1858) zu erwähnen. Nach seinem
Tod erschienen noch
»Obras posthumas« (mit
Biographie,
Rio de Janeiro 1866).
Vgl.
Wolf, Le
[* 16] Brésil littéraire (Berl. 1863).
Bernal, span. Geschichtschreiber, gegen Ende des 16. Jahrh. geboren,
war einer der kühnen
Männer, welche
FerdinandCortez 1519 nach
Mexiko
[* 17] begleiteten, wo er um 1560 starb. Er schrieb eine »Wahrhafte
Geschichte der
Entdeckung und
Eroberung von
Neuspanien«, die zu
Madrid
[* 18] 1632 im
Druck erschien und von
Rehfues
deutsch bearbeitet und mit wertvollen Zusätzen versehen wurde
¶
mehr
(Bonn
[* 20] 1838, 4 Bde.). Der ungelehrte und im Aberglauben seiner Zeit befangene Verfasser entwickelt bei aller Beschränktheit
und Ignoranz eine staunenswerte Beobachtungs- und Darstellungsgabe, und die anschauliche, lebendige und naive Schilderung des
Landes und seiner Bewohner, des Heldenmuts Cortez' und seiner Begleiter, ihrer wunderbaren Thaten und Schicksale macht einen
wahrhaft epischen Eindruck.