purpurroten
Blumen mit gezacktem, dunklerm
Ring und weißen
Punkten, auf trocknen Grasplätzen,
Rainen; Dianthus CarthusianorumL.
(Kartäuser- oder
Blutnelke), mit karminroten, in
Köpfchen gehäuften
Blüten mit scharf kerbzahniger, gebarteter
Platte, auf
trocknen
Hügeln, Wegrändern,
Felsen; Dianthus superbusL. (Prachtnelke), mit zu zwei und mehr stehenden, blaßlila oder blaßrosenroten,
amGrunde der
Platte mit grünlichem
Fleck gezeichneten
Blüten und fiederspaltig-vielteiligen
Blumenblättern,
wächst an Waldrändern und auf trocknen
Wiesen und ist als
Zierpflanze zu empfehlen.
griech.
Name der
Oktave, welcher beweist, daß die Griechen bereits dieIdentität der
Oktavtöne erkannten, wenn auch ihre Notenschrift sie verschieden benannte; denn diapason heißt das »alle
Töne umfassende«
Intervall, wobei »alle« s. v. w. sieben
ist, nämlich die sieben
Stufen der diatonischen
Skala. Diapason cum diapente
(Oktave und
Quinte), die reine
Duodezime; Diapason cum diatessaron
(Oktave und
Quarte), die reine
Undezime. Bei den
Franzosen ist Diapason (normal) die Normaloktave hinsichtlich
der absoluten Tonhöhe, daher auch Bezeichnung für die
Mensur der
Instrumente, die Maßverhältnisse der
Entfernung der Tonlöcher,
Klappen, Saitenlängen etc., ferner für die
Stimmung
(Kammerton) und wird schließlich sogar für die
Stimmgabel gebraucht.
DaherDiaphanbilder, durch Tränken mit
Firnis (Diaphanlack) durchscheinend
gemachte farbige
Bilder, welche auf eine oder zwischen zwei Glasplatten geklebt werden;
Diaphanradierungen erhält man durch
Zeichnen mit der
Radiernadel auf einer mit
Ätzgrund überzogenen und durch
Anräuchern geschwärzten Glasplatte, welche als
Negativ benutzt wird, um auf photographischem Weg
Kopien der
Radierung zu erhalten.
(griech.), vonSaussure angegebener
Apparat, um ein
Maß für die
Schwächung des
Lichts
durch die
Atmosphäre zu erhalten. Auf einer weißen
Scheibe von 2 m
Durchmesser ist ein schwarzer
Kreis
[* 2] von 0,6 m
Durchmesser
gezeichnet, auf einer zweiten weißen
Scheibe von 0,2 m ein
Kreis von 0,06 m
Durchmesser. Stellt man beideScheiben
nebeneinander, so daß sie gleich stark beleuchtet erscheinen, und entfernt sich von ihnen, so verschwindet zuerst der kleine,
dann der große
Kreis.
Absorbierte die
Luft kein
Licht,
[* 3] so müßten die
Entfernungen, in welchen die
Kreise
[* 4] verschwinden, in demselben
Verhältnis stehen
wie ihr
Durchmesser. Dies findet aber nicht statt, sondern der große
Kreis verschwindet früher, weil
bei größerer
Entfernung infolge der Lichtabsorption der
Kontrast der schwarzen
Scheibe und des weißen
Grundes geringer wird.
Nach
Wild kann das Saussuresche Diaphanometer wegen der für verschiedene
Entfernungen verschiedenen Öffnung der
Pupille des
Auges keine
zuverlässigen
Resultate geben. Genauere Messungen haben
de la Rive und
Wild mittels eigentümlich konstruierter
Apparate angestellt. Vgl.
Atmosphäre, besonders S. 11.
(griech.), in der
Rhetorik die Andeutung oder Darlegung des »Unterschiedes« oder der
Unähnlichkeit zweier
Dinge;
dann die Wiederholung eines
Wortes in verschiedener, besonders in verstärkter Bedeutung, z. B.
»JedenMenschen, wenn er nur ein
Mensch ist, muß dieses rühren«.
(Aporia, griech.),
Zweifel, eine
Redefigur, mit welcher der Redner des bescheidenern
Ausdrucks wegen erklärt,
daß er nicht wisse, wo er anfangen, aufhören oder was er überhaupt sagen solle.
(griech.), im alten
Athen
[* 7] die
Abstimmung eines
Demos über die Rechtmäßigkeit des
Bürgerrechts derer,
die als Eindringlinge bezeichnet worden waren. Es wurde dabei jedes eingeschriebene Gemeindeglied verlesen und, wenn das
Bürgerrecht eines Vorgelesenen angezweifelt wurde, durch dieAbstimmung entschieden. War sie dem Betreffenden
ungünstig, so wurde er aus dem Bürgerverband ausgestoßen und in den
Stand der
Schutzverwandten verwiesen. Machte er von
dem ihm zustehenden
Rechte derAppellation an einen ordentlichen
GerichtshofGebrauch, und bestätigte dieser das
Resultat jener
Abstimmung, so ward er als Sklave verkauft. Die älteste bekannte Diapsephisis fällt ins
Jahr 445
v. Chr., wobei von sämtlichen
Demen nicht weniger als 4760 Leute ausgestoßen wurden.
(Diarbekir), Hauptstadt des gleichnamigen
Wilajets in der asiatischen Türkei
[* 8]
(Kurdistan), am rechten
Ufer des
Tigris unter 37° 55' nördl.
Br. gelegen,
Residenz des
Paschas, Sitz eines chaldäischen und jakobitischen
Patriarchen und eines
griechischen
Bischofs. Der
Ort ist von einer starken, mit 72
Türmen besetzten
Mauer umgeben und wird durch eine auf hohem Basaltfelsen
gelegene
Citadelle (Itsch
Kale) verteidigt. Die mit flachen Dächern versehenen
Häuser steigen terrassenartig hintereinander
auf. Diarbekr besitzt 16
Moscheen, darunter mehrere alte und berühmte, außerdem
Bäder,
Karawanseraien,
Bazare. Die
ca. 40,000 Einw. sind meist
Kurden und Armenier, dann
Turkmenen,
Türken und verbannte
Bulgaren. Diarbekr trieb früher schwunghaften
Handel und unterhielt bedeutende Baumwollweberei; auch jetzt, obschon sehr gesunken, hat es noch ansehnlichen
Handel in
¶
Im Altertum hieß die Stadt Amida, und noch jetzt nennen die Türken sie offiziell Kara Amid (»Schwarz-Amid«, wegen der dunkeln
Farbe der Mauern). KaiserKonstantin umgab sie mit Wällen und Türmen, aber der persische König Sapor eroberte
sie 359. Justinian eroberte sie wieder und befestigte sie von neuem. Eine zweite Belagerung durch die Perser brachte sie abermals
in die Gewalt derselben, und von diesen kam sie um 640 in die Hände der Araber vom Stamm Bekr, von welchem die Umgegend das
Land Bekr genannt wurde, ein Name, welchen man später auf die Stadt übertrug. 958 ward sie von den Byzantinern
nochmals erobert, und 1001-1085 stand sie unter der unabhängigen Herrschaft einer Kurdendynastie, die SöhneMerwans genannt,
die von dem Turkmenen Ortok gestürzt und durch dessen Dynastie ersetzt ward, aus welcher von 1085 bis 1408: 21 Fürsten
über Diarbekr herrschten. Nach der Plünderung der Stadt durch Timur (1394) folgte eine zweite Herrschaft von Turkmenen, bis SchahIsmail 1502 auf den Trümmern ihres Throns den seinigen errichtete. 1515 wurde die Stadt von dem SultanSelim I. im Kriege gegen
SchahIsmail erobert und dem osmanischen Reich einverleibt.