des heil.
Johannes von
Jerusalem
[* 2] und starb gegen Ende des 17. Jahrh. in asketischer Zurückgezogenheit. Dramatische
Werke von ihm erschienen zu
Madrid
[* 3] 1670 und 1674 in zwei Quartbänden und in Einzeldrucken. Er nahm, wie
Lope deVega, seine
Stoffe aus dem Volksleben, der Volkssage und der Geschichte
Spaniens und bearbeitete sie im volksmäßigen
Ton.
Zweien seiner am berühmtesten gewordenen
Stücke liegen
Sagen aus dem
Leben des
Cid zu
Grunde, wovon das eine: »El hijo honrador
de su padre«, das in ganzen
Szenen mit
Corneilles
»Cid« wörtlich übereinstimmt, nach
SchacksAnsicht letzterm zum
Muster gedient
haben soll, während das erst in neuerer Zeit ermittelte Geburtsjahr des Dichters für das umgekehrte
Verhältnis spricht, da
Corneilles
»Cid« bereits 1636 zur Aufführung gelangte. Diamante dichtete auch
geistliche Schauspiele und
Singspiele
(zarzuelas); unter letztern gilt »Alpheo y
Arethusa« für das beste. Einige
Dramen von Diamante (darunter das
oben besprochene) sind
im 49.
Bande der »Biblioteca de autores españoles«
(Madr. 1859) enthalten.
Hochzeit hat man analog der silbernen und goldenen
Hochzeit die Wiedereinsegnung eines seit 60
Jahren verheirateten
Brautpaars genannt, da ein Erleben des 75. Hochzeitstags von seiten beider Ehegatten nur in höchst seltenen
Fällen vorkommt.
Stadt in der brasil.
ProvinzMinas Geraës, malerisch am Abhang eines
Hügels gelegen und
Mittelpunkt eines
reichen Diamantendistrikts, wurde um 1730 nach Auffindung der ersten
Diamanten in der Gegend von einigen Abenteurern unter
dem
NamenTejuco (»Lehmstadt«) gegründet und zählt gegenwärtig etwa 13,000
Einw. Trotz seines
Reichtums hat Diamantina nur unansehnliche öffentliche Gebäude.
Außer Diamantenschleifereien
hat die Stadt eine Baumwollweberei und Goldschmiedewerkstätten.
Stadt in der brasil.
ProvinzMato Grosso, an einem Quellbach des
Paraguay,
[* 4] 1730 von Goldsuchern gegründet,
nach
Entdeckung von
Diamanten 1746 eine Zeitlang blühend, jetzt aber nur mit 2000 Einw., meist
Indianern, die sich mit Einsammeln von
Ipekakuanha und Vanille beschäftigen.
Wer die meisten und stärksten Hiebe ohne das
geringste Zeichen des
Schmerzes aushielt, wurde mit dem Siegeskranz geschmückt,
wer denStreichen erlag, mit dem Siegeskranz
öffentlich begraben.
eine altitalische
Göttin, dem
Namen nach die weibliche Ergänzung des
Janus
[* 10] (entstanden
aus Djanus), war eine
Göttin des
Mondes, der freien
Natur mit ihren
Bergen,
[* 11] Wäldern,
Quellen und
Bächen, der
Jagd und der
Geburt
(in letzterer
Eigenschaft führte sie wie
Juno den
NamenLucina), also der griechischen
Artemis (s. d.) verwandt, mit der sie
auch im
Lauf der Zeit vollständig verschmolz. Auch mit der
Hekate
[* 12] (s. d.) wurde sie identifiziert und
wegen der drei
Phasen des
Mondes als Dreigestaltige angerufen.
Dies geschah meistens unter magischen
Gebräuchen, welche nachts unter Zauberformeln auf
Kreuzwegen und in
Höhlen verrichtet
wurden, um
Liebe zu entzünden, Kranke zu heilen, Verhaßte zu verderben. Demnach lehrte Diana auch den
Gebrauch der Zauberkräuter, die bei
Nacht gesucht wurden.
Noch in späten christlichen
Zeiten wurde der Zaubergöttin Diana bei
Nacht auf
Kreuzwegen und in einsamen
Höhlen von begeistert rasenden
Priestern und
Frauen geopfert, und man glaubte, daß die
Zauberweiber mit der
Göttin auf wildenTieren durch die
Luft ritten.
Ihr berühmtestes Heiligtum befand sich bei
Aricia in einem
Hain (nemus, daher sie schlechthin als Nemorensis bezeichnet wurde)
bei dem heutigen
See von
Nemi, dem
»Spiegel
[* 13] der Diana«, der sein eiskaltes und besonders
Frauen heilkräftiges
Wasser aus der
Quelle
[* 14] der
Egeria empfing. Hier wurde neben ihr ein männlicher
Dämon,
Virbius, verehrt, ein der
Göttin gleichartiger
Genius des
Waldes und der
Jagd, welchen man später für den wiederbelebten Liebling der
Artemis,
Hippolytos, hielt.
Übrigens hatte der Kult dieser Diana Aricinia noch einen blutigen
Charakter, indem der jedesmalige
Priester
(Rex nemorensis),
dessen
Stelle später ein entlaufener Sklave vertrat, seine
Stelle sich durch Erlegung seines Vorgängers
im
Zweikampf erringen mußte. Wegen dieses blutigen Brauches verglichen die Griechen diese Diana mit der taurischen
Artemis, und es entstand die
Sage, daß
Orestes ihr
Bild in diesen
Hain gebracht habe. Sie wurde vorzugsweise von
Frauen verehrt,
die zu ihr um glücklicheGeburt und eheliches
Glück zu beten pflegten. In
Rom
[* 15] hatte Diana als Noctiluca (»Nachterleuchtende«)
einen
Tempel
[* 16] auf dem
Palatin, welcher allnächtlich erleuchtet wurde; noch angesehener war der auf dem Aventin von
Servius Tullius
als Bundesheiligtum der
Latiner angelegte, den kein Mann betreten durfte, und bei dessen Stiftungsfest am 13. Aug. die
Sklaven
Feiertag hatten.
Diese Diana wurde vollständig mit der
Schwester des
Apollon
[* 17] identifiziert und bei den
Säkularspielen ganz als
Artemis verehrt.
Ein Zeichen des alten Unterschieds erhielt sich darin, daß man der aventinischen Diana
Kühe opferte und ihren
Tempel mit Rinderhörnern,
nicht mit Hirschgeweihen schmückte, während der
Artemis die Hirschkuh heilig war. Außerdem waren in
Italien
[* 18] besonders der
Hain und
Tempel der am
Berg Tifata berühmt; auf seinen Trümmern wurde die
KircheSant' Angelo in Formis
bei
Capua gebaut. Über die bildlichen
Darstellungen der Diana s.
Artemis.
IhrenGatten wußte sie von den Greueln der Bartholomäusnacht, zu deren Opfer ihn die ränkesüchtige Katharina
erkoren, fern zu halten und zwischen ihrem BruderHeinrich III. und dem König von Navarra (1588) eine Aussöhnung zu bewirken.
Bei diesem hatte sie, nachdem er als HeinrichIV. den Thron
[* 24] bestiegen, großen Einfluß. Nachdem Diana noch
die Erziehung des nachmaligen KönigsLudwig XIII. geleitet, zog sie sich vom Hof zurück und starb ohne Nachkommenschaft 1619.