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folgenden, durch ein durchsichtiges Mittel gebrochenen Lichtstrahlen gebildet wird (vgl. Linse), [* 2] im Gegensatz zu Katakaustik, wodurch man eine durch Zurückwerfung von Lichtstrahlen an einer krummen Fläche erzeugte Brennlinie bezeichnet.
folgenden, durch ein durchsichtiges Mittel gebrochenen Lichtstrahlen gebildet wird (vgl. Linse), [* 2] im Gegensatz zu Katakaustik, wodurch man eine durch Zurückwerfung von Lichtstrahlen an einer krummen Fläche erzeugte Brennlinie bezeichnet.
s. v. w. Diachylonpflaster, ^[= (griech., im Volksmund oder Diakonuspflaster), s. Bleipflaster.] s. Bleipflaster.
(Diakonus, griech., »Diener«),
im allgemeinen jeder, welcher Dienste [* 3] leistet, besonders kirchliche; daher im Neuen Testament Name für eine den Bischöfen untergeordnete Klasse von Gemeindebeamten (Phil. 1, 1;. 1. Tim. 3, 8-13),. deren Obliegenheiten (Aufrechterhaltung der Ordnung beim Gottesdienst, Hilfe bei der Austeilung des Abendmahls) zuerst Justinus Martyr beschreibt. Weil man ihre Einsetzung Apostelgesch. 6, 1-6. dargestellt glaubte, überwies man ihnen auch die Sorge für Arme und Kranke und beschränkte ihre Zahl in jeder Gemeinde in der Regel auf sieben. Später erweiterten sich ihre Befugnisse; sie wurden den alttestamentlichen Leviten gleichgestellt, wie die Presbyter den Priestern, der Bischof dem Hohenpriester. So stellt das Diakonat in der katholischen Kirche den dritten Ordo dar, den Abschluß der Ordines majores.
Vgl. Seidl, Der Diakonat in der katholischen Kirche (Regensb. 1884).
In der lutherischen Kirche ist Diakon (»Helfer«) bloßer Titel für einen Hilfsgeistlichen oder zweiten und dritten Pfarrer an einer Gemeinde; in der reformierten Kirche wurde das Amt der Diakonen als notwendiger Bestandteil der Kirchenverfassung betrachtet und wieder seinem ursprünglichen Sinn genähert. Im Anschluß hieran hat es neuerdings den Namen für eine eigentümliche Form evangelisch-kirchlicher Armenpflege geliefert, welche im Dienste der sogen. innern Mission (s. d.) steht. Diakonat, Amt, Würde, Amtswohnung des Diakonen, Hilfspredigers; diakonieren, als Diakon fungieren, namentlich den Altardienst versehen.
in der ältern
Kirche im engern
Sinn
Frauen, welche
für ihr
Geschlecht das waren, was die
Diakonen (s. d.) für die ganze
Gemeinde, nämlich amtlich bestellte
Armen- und Krankenpflege
rinnen.
Der
Name »Diakonin« findet sich bereits
Röm.
16, 2;. die Form »Diakonisse« ist etwas spätern Ursprungs. Nach einigen
Auslegern kommen Gehilfinnen der
Diakonen
1. Tim. 3, 11. vor; auch wird
Tit. 2, 3;.
1. Tim. 5, 9. ff.
ein dem Gemeindedienst gewidmetes Witweninstitut beschrieben.
Später verschwinden die
Witwen und »Presbytiden« unter den Diakonissinnen. Diese
wurden förmlich ordiniert, und es war ihnen der
Unterricht der weiblichen
Katechumenen, das Aus- und Ankleiden der weiblichen
Täuflinge, der Besuch der Kranken und Gefangenen, namentlich der Märtyrerinnen, die
Aufsicht über die
Frauen in der
Kirche nebst ähnlichen
Geschäften
übertragen. In
Konstantinopel
[* 4] arbeiteten unter
Chrysostomos über 40 Diakonissinnen in der
Gemeinde, unter ihnen die junge
Witwe
Olympias aus einem der vornehmsten
Geschlechter. Um 600 erbaute der
Patriarch Cyriacus eine
Kirche, die er zu
Ehren seiner
Schwester, welche Diakonissin war, Diakonissenkirche nannte, die noch heute
als
Moschee steht. Im
Occident wurde die
Anstellung von
Frauen für den Kirchendienst im 8. Jahrh. förmlich verboten. Im
Orient
kommen Diakonissinnen bis zum 12. Jahrh. vor.
Mit der Reformation kamen auch die ersten Keime des biblischen Diakonissenamtes wieder zum Vorschein, wie im Stift Kappel bei Siegen [* 5] noch zu Lebzeiten Melanchthons und in Wesel [* 6] seit 1575. In einigen kleinern protestantischen Gemeinschaften in England und Holland hat dieses Amt von der Reformation an bis fast zu unsern Zeiten, wenn auch verkümmert, sich erhalten. Nach vorausgegangenen mehrfachen theoretischen Erörterungen wurde durch den Pfarrer Theodor Fliedner (s. d.) in Kaiserswerth a. Rh. das erste Diakonissenhaus der Neuzeit gegründet und damit der Anstoß zur lebenskräftigen Erneuerung des apostolischen, altchristlichen Diakonissenamtes in einer für die Bedürfnisse der Jetztzeit entsprechenden Form gegeben.
Die
»Schwestern« werden nach einer je nach
Charakter und Vorbildung längern oder kürzern Probezeit kirchlich
eingesegnet.
Gelübde finden nicht statt. Die
Verbindung mit ihrer
Familie bleibt frei, ebenso
Besitz und
Verwaltung des Privatvermögens.
Stets bleiben sie in enger
Verbindung mit ihrem Mutterhaus, welches über ihre
Stellung und Sendung verfügt
und sie in
Krankheit
und
Alter versorgt. Sie behalten die
Freiheit, in die
Ehe zu treten und zu pflege
bedürftigen Eltern auf
deren
Wunsch zurückzukehren.
Ursprünglich und hauptsächlich zur Krankenpflege bestimmt, hat dieses Mutterhaus auch die Kindererziehung und Lehrerinnenbildung, die Pflege der Gemütskranken und die Rettung gefallener Frauen in den Bereich seiner Wirksamkeit gezogen und will überhaupt auf allen Gebieten menschlichen Elends dienen, wo weibliche Kräfte helfend eintreten können. Selbst in Konstantinopel und Smyrna, Beirut, Jerusalem, [* 7] Alexandria, Kairo [* 8] und Florenz [* 9] sind Kranken-, Waisen- und Erziehungshäuser von Kaiserswerth aus gegründet worden, wie denn überhaupt mit dem Beginn der Diakonissenthätigkeit die Krankenhäuser und namentlich die Krankenpflege eine heilsame Reformation erfahren haben.
Unmittelbar oder mittelbar durch die in Kaiserswerth vollzogene Wiederbelebung des alten Diakonissenamtes angeregt, entstanden nach und nach in der ganzen protestantischen Welt bis 1884 über 60 selbständige Diakonissenhäuser mit etwa 6000 Schwestern und ca. 1750 Arbeitsfeldern außerhalb der Mutterhäuser und zwar zu: Berlin [* 10] (Elisabeth-Krankenhaus, 1837, 101 Schwestern), Paris [* 11] (1841, 67 und 1874, 15 Schw.), Straßburg [* 12] (1842, 165 Schw.), Echallens, jetzt St.-Loup (1842, 54 Schw.), Dresden [* 13] (1844, 218 Schw.), Utrecht [* 14] (1844, 61 Schw.), Bern [* 15] (1845, 210 Schw.), Berlin (Bethanien, 1847, 223 Schw.), Stockholm [* 16] (1849, 136 Schw.), Pittsburg, jetzt Rochester in Nordamerika [* 17] (1849, 18 Schw.), Breslau [* 18] (1850, 175 Schw.), Königsberg [* 19] i. Pr. (1850, 204 Schw.), Stettin [* 20] (1851, 32 Schw.), Ludwigslust (1851, 140 Schw.), Karlsruhe [* 21] (1851, 89 Schw.), Riehen bei Basel [* 22] (1852, 174 Schw.), Neuendettelsau in Bayern [* 23] (1854, 228 Schw.), Stuttgart [* 24] (1854, 286 Schw.), Augsburg [* 25] (1855, 63 Schw.), Halle [* 26] a. S. (1857, 70 Schw.), Darmstadt [* 27] (1858, 135 Schw.), Zürich [* 28] (1858, 80 Schw.), St. Petersburg [* 29] (1859, 34 Schw.), Speier [* 30] (1859, 70 Schw.), Kraschnitz in Schlesien [* 31] (1860, 74 Schw.), Hannover [* 32] (1860, 189 Schw.), Hamburg [* 33] (Bethesda, 1860, 27 Schw.), London [* 34] (Hyde Park, 1861, 14 Schw.), Danzig [* 35] (1862, 93 Schw.), Kopenhagen [* 36] (1863, 115 Schw.), Treysa, jetzt Kassel [* 37] (1864, 34 Schw.), Haag [* 38] in Holland (1865, 35 Schw.), Mitau [* 39] in Kurland [* 40] (1865, 14 Schw.), Posen [* 41] (1865, 66 Schw.), Pest (1866, 10 Schw.), Frankenstein i. Schl. (1866, 121 Schw.), Riga [* 42] in Livland (1866, 10 Schw.), Berlin (Lazarus-Krankenhaus, 1867, 43 Schw.), London (Tottenham, 1867, 39 Schw.), Reval [* 43] in Esthland (1867, 18 Schw.), Helsingfors in Finnland (1867, 12 Schw.), Altona [* 44] i. Holst. (1867, 58 Schw.), Bremen [* 45] (1868, 23 Schw.), Christiania [* 46] (1868, 172 Schw.), Wyburg (1869, 5 Schw.), Bielefeld [* 47] (1869, 352 Schw.), Neutorney bei Stettin (1869, ¶
150 Schw.), Braunschweig [* 49] (1870, 42 Schw.), Frankfurt [* 50] a. M. (1870, 64 Schw.), Flensburg [* 51] (1874, 76 Schw.), Berlin (Paul Gerhardt-Stift, 1876, 55 Schw.), Sarata in Südrußland (1867, 21 Schw.), Nowawes bei Potsdam [* 52] (Oberlinhaus), Gallneukirchen in Oberösterreich, Stettin (Stift Salem), Hamburg (Bethlehem), Arnheim und Philadelphia [* 53] in Nordamerika. Das Diakonissenhaus in Kaiserswerth besaß 1885: 693 auf 200 Arbeitsfeldern thätige Schwestern. Die Gesamteinnahme der Mutterhäuser außer den sechs zuletzt genannten betrug 1883: 5,607,886 Mk. Auch gehören hierher die Schwestern der Barmherzigkeit (sisters of mercy) in Davenport und Plymouth [* 54] und das Haus der Barmherzigkeit in Clever bei Windsor.
Vgl. Schäfer, Die weibliche Diakonie (Hamb. 1880, 3 Bde.).