steile, zerrissene Kalksteinwände und Felshörner im westlichen
Flügel der
Berner Alpen (3251 m), auf dem
Scheitel mit Firnmulden
belastet, welche das schlanke
Oldenhorn (3134 m) überragen. Zu verschiedenen
Zeiten, namentlich 1714 und 1749, haben sich
gewaltige Felsmassen an den höhern Teilen abgelöst und, thalwärts stürzend, schöne
Alpen
[* 2] samt zahlreichen
Hütten
[* 3] überschüttet (s.
Derborence).
Die Alpenbewohner glaubten den
Berg von
Teufeln bewohnt und ließen wiederholt den »Eingang
der
Hölle« beschwören.
(griech.),
Band
[* 6] zum Zusammenhalten des Haupthaars, Stirnband, Kopfbinde; im orientalischen
Altertum bei Ägyptern,
Assyrern und Babyloniern Zeichen der
Würde königlicher und andrer angesehener
Personen. Bei den
Hebräern Neser genannt, schmückte
es die
Könige und Hohenpriester in der Form einer goldenen, emporragenden Stirnplatte, die an der eigentlichen
Kopfbedeckung angeheftet war, wohl auch durch Perlenschnüre oder goldene Kettchen gehalten wurde, die um die
Schläfe gingen
und hinten zusammengeknüpft waren.
Das Diadem der
Könige von
Persien,
[* 7]
Armenien und
Parthien sowie der Königinnen war ein blau-weißes, breites
Band, mit dem sie die
Mütze umwickelten. Von den Persern ging es auf
Alexander d. Gr. und seine Nachfolger über. Die Griechen
schmückten damit schon früher mehrere
Götter, namentlich den
Zeus,
[* 8] die
Hera
[* 9] und
Aphrodite,
[* 10] und später wurde es ein allgemeiner
Schmuck von
Frauen (s. Fig. 1 und 2) und jungen Männern, namentlich olympischen Siegern
(vgl.
Diadumenos), ohne die Bedeutung königlicher
Würde.
Solche Diademe wurden aus
Leder,
Zeug und
Metall gefertigt. Bei den
Römern soll schon
Ancus Marcius das Diadem den
Tuskern entlehnt
haben; doch war es in den
Zeiten der
Republik verhaßt, und noch
Cäsar scheute den Widerwillen des
Volkes
vor demselben. Welcher
Kaiser das eigentliche Diadem als Würdezeichen eingeführt hat, ist ungewiß. Nach
Jordanis trug es Aurelian
zuerst. Allgemein wurde sein
Gebrauch, auch unter den nichtrömischen
FürstenEuropas, erst seit
Konstantin d. Gr., bis es später
die
Kronen
[* 11] verdrängten oder nur eine
geringe Andeutung übrigließen. Die Damendiademe des
Mittelalters
und der Gegenwart, Kopfreife, die sich in der Mitte zu einer kleinen
Spitze erheben, stammen aus dem
Orient. - Über prähistorische
Diademe s.
Metallzeit.
[* 12]
gefeierte
Statue des griech. Bildhauers Polyklet, ein junger Wettkämpfer, der sich selbst die Siegerbinde
umwindet.
Man nimmt mit
Wahrscheinlichkeit an, daß dieser von
Plinius als »weicher
Jüngling« bezeichnete, also zarte, feine,
elegante
Jüngling das Gegenstück bildete zu dem nicht weniger berühmten Doryphoros (s. d.)
desselben Künstlers.
(Diagnōsis, griech.), Erkennung, Beurteilung; insbesondere das
Urteil, welches sich der
Arzt über das
Wesen
einer
Krankheit bildet. Die
Kunst, eine Diagnose zu stellen, heißt Diagnostik; sie ermittelt den
Namen der
Krankheit und das
Stadium,
in welchem sie sich zur Zeit befindet; das
Urteil über ihren mutmaßlichen Verlauf heißt
Prognose (Vorhersage).
Handelt es sich darum, unter zwei oder mehreren Möglichkeiten durch genaueste Sichtung aller Einzelerscheinungen die richtige
Krankheit festzustellen, so spricht man von Differentialdiagnose.
Die richtige Diagnose ist die Grundbedingung für ein einzuschlagendes rationelles Heilverfahren; ohne Diagnose kann
nur ein
Charlatan behandeln. Um zu einer Diagnose zu gelangen, beginnt derArzt mit dem Krankenexamen, durch
welches er über die Vorgeschichte und den ersten Anfang des
Leidens unterrichtet wird. Dann berücksichtigt er die subjektiven
Klagen des
Patienten, welche gewöhnlich, aber durchaus nicht immer auf die erkrankten
Organe hinweisen; endlich stellt er eine
objektive Untersuchung mit physikalischen, chemischen oder optischen Hilfsmitteln an, welche als physikalische
Diagnostik den Hauptakt bildet. Aus dem
¶
mehr
Gesagten geht hervor, daß das Ermitteln einzelner Symptome, wie Gelbsucht, Wassersucht, Fieber etc., nicht als Diagnose gelten kann,
da zu einer solchen eine oft außerordentlichen Scharfsinn erfordernde logische Operation gehört, welche aus der Summe der
Symptome erst das Urteil zusammensetzt. Folgendes diene als Beispiel: Der Arzt tritt an das Bett
[* 17] eines ihm
unbekannten, etwa 30 Jahre alten Kranken. Er erfährt von ihm, daß er seit zwei Tagen leidend sei, daß er plötzlich mit
Frost- und Hitzegefühl erkrankt sei; eine Ursacheweiß er nicht anzugeben.