1673 bemächtigten sich die Kaiserlichen der Stadt, deren Festungswerke nach dem
NimwegenerFrieden geschleift wurden. Zur
Zeit der französischen Herrschaft hob sich Deutz sehr durch
Schleichhandel. Seit 1816 ist es von der preußischen
Regierung wieder
befestigt worden.
Unmittelbar bei Deutz liegt der aufblühende
OrtKalk (s. d.).
Deutzia crenata S. et Z.
(fälschlich als gracilis in den
Gärten bezeichnet), ein prächtiger, 2 m hoherStrauch mit graugrünen,
5-8
cm langen Blättern, blüht ungemein reichlich in 8 und mehr
Zentimeter langen
Trauben und kommt in
Gärten mit gefüllten,
weißen und roten
Blüten vor.
Deutzia gracilisS. et Z., ein niedriger, buschigerStrauch mit grünen, bis 5
cm langen Blättern,
blüht ebenfalls reichlich in meist verästelten
Trauben, ist etwas empfindlich in unserm
Klima,
[* 4] läßt
sich aber vortrefflich treiben.
(spr. dö-pong), franz.
Name von
Zweibrücken. ^[= # (Bipontinum, in alten Urkunden auch Geminus pons), Hauptstadt des ehemaligen Herzogtums Z. ...]
[* 5]
1) Stadt in der span.
ProvinzGuipuzcoa, an der Mündung des
Flusses Deva in den Viscayischen
Meerbusen, mit (1878) 3267 Einw.,
kleinem
Hafen und besuchten Seebädern. - 2) (Déva) Stadt im ungar.
KomitatHunyad
(Siebenbürgen), Amtssitz des
Komitats, an der
Maros und der
BahnArad-Karlsburg, mit Franziskanerkloster (seit 1710) und Oberreal-Lehrerpräparandie,
hat ein großes Militärverpflegungsmagazin,
Spital, (1881) 3935 ungarische und rumän. Einwohner, starken
Wein- und Obstbau, ein ergiebiges Kupferbergwerk und ist Sitz eines
Gerichtshofs. Dabei auf steilem Trachytberg die
Ruinen eines
alten, 1849 zerstörten
Schlosses. - Deva hieß im
Altertum Dacopolis, lag in
Dacien und war schon früh berühmt.
König
Decebalus soll hier begraben sein. Hier besiegte
Johann Török 1555 die
Türken. Ehemals war Deva eine
Festung,
[* 6] von welcher
noch viele
Schanzen in der Umgegend übrig sind.
(neulat.), die Herabsetzung des
Nennwertes einer Geldsorte durch die
Staatsgewalt (im
Kurs gesunkenes
Papiergeld, verschlechterte
Münzen
[* 7] wie überhaupt solche, deren
Nominal- und Metallgehalt voneinander abweichen).
(sanskr.), Benennung der Sanskritschrift (»Nagarischrift
derGötter« oder »der
Brahmanen«). Die ursprüngliche Bedeutung des
Namens Nagari, mit dem mehrere indische
Schriftarten bezeichnet werden, ist zweifelhaft; wahrscheinlich
ist er von dem Sanskritwort nagara (»Stadt«) abzuleiten und
deutet vielleicht darauf hin, daß die
Schreibkunst
[* 8] in
Indien zuerst in
Städten ausgeübt wurde. Diese
Schrift besteht aus 50 (47)
Buchstaben, worunter 37
Konsonanten und 13
Vokale, nebst einer großen Anzahl kombinierter Schriftzeichen,
die durch die Verschlingung mehrerer aufeinander
folgender
Buchstaben entstehen; sie ist ihrem vorherrschenden
Charakter nach
eine Silbenschrift wie die semitische, aus der sie entstanden ist, und bezeichnet daher die
Vokale in der Mitte des
Wortes
nur durch beigesetzteHaken u. dgl., wird aber von links nach rechts
geschrieben wie unsre
Schrift. Eigentümlich ist, daß niemals nach dem
Schluß eines
Wortes ein
Absatz gemacht wird. Die von
den indischen
Grammatikern herrührende
Anordnung der
Devânagarî-Schrift ist eine streng systematische, indem die mit dem gleichen
Organ
ausgesprochenen
Laute reihenweise zusammengestellt sind.
(spr. döwoh),Paul, belg. Staatsmann, geb. zuBrügge, betrat 1820 die advokatorische
Laufbahn und nahm seitdem den lebhaftesten
Anteil an den auf die politische
BefreiungBelgiens gerichteten Bestrebungen. Als
Mitredakteur des Oppositionsblattes »Politique« vertrat er die
Idee der
Union zwischen den
Liberalen und den Katholiken gegen
die Herrschaft der Oranier. Während der
Revolution selbst vertrat er imKongreß den republikanischen
Tendenzen gegenüber die konstitutionelle
Monarchie als das einzige
Mittel zur festen
OrganisationBelgiens und entwarf mit
Nothomb
die
Verfassung. Im zweiten
Ministerium des
RegentenSurlet de Chokier war er im März 1831 Staatsminister ohne
Portefeuille, brachte
die Ernennung des
PrinzenLeopold zum König der Belgier vorzüglich mit in Anregung und wirkte im Juni 1831 als
Kommissar bei der
LondonerKonferenz wesentlich mit zur Beseitigung der Schwierigkeiten, welche sich der
Annahme der
Krone von
seiten des
Prinzen entgegenstellten.
Nach der
Erhebung desselben zum König der Belgier zog er sich von den Staatsgeschäften zurück und blieb nur noch Mitglied
der
Kammer der Abgeordneten. Im J. 1839, als es sich um die definitive
Annahme der 23
Artikel handelte,
erklärte sich Devaux im Nationalinteresse für die
Annahme derselben. Gleichzeitig mit dem Aufkommen des
MinisteriumsLebeau-Rogier 1840 gründete
er die für den Liberalismus tonangebende
»Revue nationale«. 1863 unterlag er bei den
Wahlen in
Brügge
dem katholischen Gegner und zog sich seitdem ganz vom politischen Schauplatz zurück. Er blieb bloß Mitglied des
Gemeinderats
von
Brügge, bis er 1875 erblindete, und starb Seit 1846 war er Mitglied der belgischen
Akademie. Er schrieb: ȃtudes
politiques sur l'histoire ancienne et moderne et sur l'influence de l'état de guerre et de l'état de
paix« (Par. 1875) und »Études politiques sur
les principaux événements de l'histoire romaine« (Brüss. 1880, 2 Bde.).