sieben
Jahren wieder bevölkert wurde, dann an die
Ritter von Lipa und (1620) an
Österreich
[* 2] kam. Im J. 1637 wurde Deutsch-Brod zur königlichen
freien Stadt erklärt. Am wurde sie von den
Schweden
[* 3] eingenommen, geplündert und angezündet und 1644 nochmals
heimgesucht.
freisinnigePartei, die im März 1884 durch die Verschmelzung
(Fusion) der deutschen
Fortschrittspartei und
der liberalen Vereinigung (sogen.
Sezessionisten) begründete
Partei in
Deutschland. Durch Beschluß jener beiden bis dahin
getrennten
Fraktionen im
Reichstag und im preußischen Abgeordnetenhaus kam die
Fusion zu stande, um demnächst 15. und 16. März von
allgemeinen Parteitagen der
Fortschrittspartei und der liberalen Vereinigung, welche in
Berlin
[* 13] abgehalten wurden, genehmigt
zu werden.
Von den 106 Mitgliedern der beiden
Fraktionen im
Reichstag traten 100 der neuen
Partei bei. Die Verschmelzung
erfolgte auf
Grund von Einigungspunkten, welche zugleich als
Programm der neuen
Partei dienten. Man hatte sich in denselben
über einige
Punkte, in welchen die beiden
Fraktionen bisher voneinander abgewichen waren, verständigt; namentlich hatte die
Fortschrittspartei darein gewilligt, daß ihre bisherige programmäßige
Forderung der alljährlichen Feststellung
der Friedenspräsenzstärke der deutschen
Armee dahin modifiziert ward, daß die Feststellung derselben für jede Legislaturperiode
(drei Jahre) verlangt wurde.
Die in das Parteiprogramm der
Deutschfreisinnigen mit aufgenommene
Forderung der
Organisation eines verantwortlichen Reichsministeriums
gab zu einem hierauf bezüglichen Beschluß des
Bundesrats Veranlassung, welcher diese
Forderung in scharfer
Weise zurückwies.
Die neue
Partei bildete ein Zentralkomitee mit dem Abgeordneten v.
Stauffenberg als Vorsitzendem und den Abgeordneten
Hänel
und
Virchow als Stellvertretern. An die
Spitze des geschäftsführenden
Ausschusses trat
EugenRichter, während der Abgeordnete
Rickert sein Vertreter ward.
Außerdem wurden die Abgeordneten
Bamberger, v.
Forckenbeck,
Hänel und
Klotz mit in den Vorstand berufen.
Die
Hoffnung, daß die neue
Partei bei den
Neuwahlen im
Herbst 1884 bedeutend zunehmen und zu einer großen liberalen
Partei sich
erweitern werde, erfüllte sich nicht. Von 100 Mitgliedern schmolz die deutsche freisinnige Partei im
Reichstag auf 65
(Herbst 1885) zusammen.
Im Abgeordnetenhaus zählt sie seit 1885: 44 Mitglieder. Ihr Zentralbüreau befindet sich in
Berlin, ihr
offizielles
Organ ist die ebendaselbst allmonatlich erscheinende
»ParlamentarischeKorrespondenz«, welche nur an Parteigenossen
versandt wird.
[* 5]Heilstätte in
Loschwitz, eine unter dem Protektorat der
Königin Carola von
Sachsen
[* 14] stehende
Stiftung des
RotenKreuzes, welche von einem Stiftungsvorstand geleitet wird, an dessenSpitze ein von der
Königin ernannter
Vorsitzender steht. Die
Stiftung soll mitwirken an der Erfüllung der Aufgaben der freiwilligen
Krankenpflege. Sie besteht
in einer Anstalt, welche nach den unterm bestätigten
Statuten einen fünffachen
Zweck verfolgt:
4) Gewährung von freier
Kur an Pflegepersonal, welches in der Ausübung des
Berufs erkrankt ist, und 5)
Aufnahme kranker
Personen
gegen Entgelt (Kuranstalt). In letzterer Beziehung hat sich die Anstalt bereits einen guten
Ruf erworben. Gleichzeitig wird
in der Anstalt ziemlich umfassende Armenkrankenpflege ausgeübt. Im
Krieg soll die
Heilstätte zugleich
als Vereinslazarett dienen.