Deuterogamīe
(griech.), zweite Ehe. ^[= (v. altdeutschen Ewa, Euua, Eoa, Ea, d. h. Bündnis, Vertrag, Einigung, auch Gesetz), die nach ...]
(griech.), zweite Ehe. ^[= (v. altdeutschen Ewa, Euua, Eoa, Ea, d. h. Bündnis, Vertrag, Einigung, auch Gesetz), die nach ...]
Bücher, s. Bibel, [* 2] S. 880, und Kanonische Bücher.
(griech.), s. v. w. Deuteragonist (s. d.). ^[= (auch ), im Drama der alten Griechen der von Äschylos eingeführte zweite Schauspieler, ...]
(griech.), s. Pentateuch. ^[= (griech.), die "fünf Bücher" Moses' im Alten Testament. Bei den Juden führen diese ...]
(griech., »zweites Gesetz«),
Name des 5. Buches Mosis, von der wahrscheinlich unrichtigen Voraussetzung aus, daß die Gesetzgebung der vier ersten Bücher durchweg die ältere sei;
s. Pentateuch.
(griech.) nennt man Krankheiten, welche nicht selbständig, sondern im Gefolge und in Abhängigkeit von andern Krankheiten auftreten.
und Deuteropyramiden (griech.), durch ihre Stellung von den Prismen und Pyramiden im engern Sinn (Protoprismen und Protopyramiden) ebensowohl wie von den Tritoprismen und Tritopyramiden verschiedene Prismen und Pyramiden des quadratischen und hexagonalen Kristallsystems;
vgl. Kristall.
(griech., Deuterōse), Wiederholung;
Deuterosen der Juden, Erklärungen und Ergänzungen des geschriebenen jüdischen Gesetzes.
(griech.), s. v. w. Zweites Gesicht. ^[= (engl. Second sight), ein besonders in Schottland und Nordengland herrschender Glaube, daß ...]
Martin, Philosoph, geb. 1815 bei Langenpreising in Oberbayern, studierte in München [* 3] Theologie und Philosophie unter Görres, Schelling und Baader, ward 1837 zum Priester geweiht, 1841 Dozent der Philosophie am Lyceum zu Freising, [* 4] 1846 außerordentlicher Professor der Philosophie an der Universität München, wurde aber 1847 mit Döllinger, Lasaulx u. a. seiner Stelle enthoben und nach Dillingen versetzt, lebte seit 1852, in den Ruhestand getreten, wieder in München und starb 1864 im Bad [* 5] Pfäfers. Deutinger hat in seinem Hauptwerk: »Grundlinien einer positiven Philosophie« (Regensb. 1843-49, 7 Bde.), den Versuch einer Zurückführung aller Teile der Philosophie auf christliche Prinzipien gemacht, der sich auf Grund einer empirisch keineswegs unanfechtbaren und merklich theologisch gefärbten dualistischen Ansicht vom Wesen des Menschen aufbaut.
Das Bewußtsein der Freiheit, verbunden mit jenem der Abhängigkeit, ist ihm zufolge die ursprüngliche Antinomie im menschlichen Selbstbewußtsein; aus der Wechselwirkung des Gegensatzes eines freien und unfreien Lebensgrundes gehen alle spezifisch menschlichen Thätigkeiten und deren Gesetze hervor. Derselben sind drei: je nachdem das freie Menschen-Ich, der Geist, seine Herrschaft übt nacheinander erstens über den idealen oder Gedankenstoff im Denken, zweitens über den realen oder materiellen Stoff im Können, drittens über sich selbst als sein eignes Objekt im sittlichen Handeln.
Werk des erstern ist das Wahre, das also wesentlich
Erkenntnis, des zweiten das
Schöne, das wesentlich
Kunst ist; aus dem dritten
entspringt der vollendete sittliche
Charakter. Von seinen zahlreichen andern
Schriften sind zu erwähnen:
»Geschichte der griechischen
Philosophie« (Regensb. 1852-53, 2 Bde.)
und »Über den gegenwärtigen Zustand der deutschen
Philosophie« (das. 1866, aus dem
Nachlaß).
Vgl. Kastner, Deutingers Leben und Schriften (Regensb. 1874);
Neudecker,
Studien zur Geschichte der deutschen
Ästhetik (Würzb. 1879).
Bezeichnung eines Begriffs oder einer Vorstellung, wenn man aller einzelnen Merkmale derselben sich bewußt ist.
Die Deutlichkeit ist von der Klarheit insofern verschieden, als diese darin besteht, daß man einen Begriff von andern Begriffen, jene dagegen darin, daß man die einzelnen Merkmale, die im Begriff selbst liegen, unterscheidet.
s. Protoplasma. ^[= (griech., "das zuerst Gebildete", Plasma, Sarkode), diejenige Substanz im tierischen ...]
Deutsch
(got. thiudisk, althochd. diutisc, mittelhochd.
diutsch, altsächs. thiudisc, niederd. düdesk, niederländ.
duitsch, schwed. tysk, dän. tydsk) stammt von dem gotischen
Substantiv thiuda (althochd. diota,
»Volk«) ab und bedeutet daher ursprünglich s. v. w. volkstümlich, dem
Volk angehörig,
teils im
Gegensatz zu dem, was bei einzelnen
Stämmen vorkommt, teils zu dem
Fremden, Ausländischen (zunächst
Lateinischen
und
Welschen), so in Bezug auf
Sitte, Leute etc., namentlich aber auf die
Sprache.
[* 6] Im 10. Jahrh., als die
deutschen
Herzogtümer und
Völker zu einem
Reich vereinigt blieben, wurde dann das altdeutsche
diutisc (latinisiert theodiscus)
zum Volksnamen.
Lange schwankte die Schreibweise zwischen deutsch
und teutsch, das besonders im 17. Jahrh.
im
Gebrauch war; die ältere und nach
Grimm allein richtige ist jedoch deutsch.
Vgl. J. Grimm, Exkurs über Germanisch und Deutsch, in der »Deutschen Grammatik« (Bd. 1).
1) Emanuel Oskar, Orientalist, geb. zu Neiße [* 7] i. Schl. von jüdischen Eltern, erwarb sich bei einem Oheim frühzeitig eine gründliche Kenntnis der hebräischen und chaldäischen Litteratur, vollendete dann seine Studien in Berlin [* 8] und ging 1853 nach London, [* 9] wo er eine Stelle an der Nationalbibliothek des Britischen Museums erhielt und durch seine der Förderung der semitischen Studien gewidmeten Arbeiten bald zu großem Ruf gelangte. Hierher gehören namentlich seine glänzenden Abhandlungen über den Talmud (deutsche Bearbeitung, 3. Aufl., Berl. 1880) und über den Islam (deutsch, das. 1874) in der »Quarterly Review« sowie seine Artikel über die »Targums« und den »Samaritanischen Pentateuch« in Smiths Bibellexikon; ferner: »Egypt, ancient and modern«, »Hermes [* 10] Trismegistus«, »Judeo-arabic metaphysics«, »Semitic palaeography, culture and languages« u. a. Deutsch starb in Alexandria, wohin er sich zur Stärkung seiner Gesundheit begeben hatte. Nach seinem Tod erschienen seine »Litterary remains« (Lond. 1874, mit Biographie).
Dorf in Niederösterreich, Bezirk Bruck, an der Donau, unterhalb Wien, [* 11] mit Schloß, einem an Altertümern reichen Museum, Schwefelquelle und (1880) 965 Einw. Auf einem Berg in der Nähe steht die Kirche St. Peter und Paul (aus dem 13. Jahrh.).
Zwischen Deutsch-Altenburg und Petronell lag das alte Carnuntum (s. d.).
(tschech. Nēmecký Brod), Stadt im südöstlichen Böhmen, [* 12] an der Sazawa und der Österreichischen Nordwestbahn, welche sich hier nach Kolin [* 13] und Pardubitz teilt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 2 Vorstädte, 5 Kirchen, darunter die Dechanteikirche mit altem Kunstwerk auf dem Turm [* 14] (Ziskas Sieg über Siegmund darstellend), ein Rathaus mit altem Uhrwerk, ein Prämonstratenser-Chorherrenstift mit Oberrealgymnasium, Waisenhaus und (1880) 5436 Einw. An industriellen Unternehmungen bestehen in Deutsch-Brod mehrere Mühlen, [* 15] eine Dampfbrettsäge, Stärke- und Spodiumfabrik, Tuchfabriken und Glasraffinerie. - Deutsch-Brod, das schon 793 bestand, gehörte im 12. Jahrh. den Herren v. Lichtenburg, hatte um 1258 eine Deutschherrenkommende, erhielt 1278 Stadtrechte und ward 1321 zur Bergstadt erhoben. Hier Sieg der Hussiten unter Ziska über Kaiser Siegmund. Der Sieger zerstörte die Stadt und vertrieb die deutschen Bewohner, so daß die Stadt erst nach ¶
sieben Jahren wieder bevölkert wurde, dann an die Ritter von Lipa und (1620) an Österreich [* 17] kam. Im J. 1637 wurde Deutsch-Brod zur königlichen freien Stadt erklärt. Am wurde sie von den Schweden [* 18] eingenommen, geplündert und angezündet und 1644 nochmals heimgesucht.