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ehemals im Besitz der Fugger, jetzt des Fürsten Pálffy, welcher hier ein Schloß mit Wildpark besitzt;
unter dem Schloßberg eine Tropfsteinhöhle.
ehemals im Besitz der Fugger, jetzt des Fürsten Pálffy, welcher hier ein Schloß mit Wildpark besitzt;
unter dem Schloßberg eine Tropfsteinhöhle.
(lat.), verkleinern, beeinträchtigen;
Detrektation, Verkleinerung, Beeinträchtigung.
(franz.), Beklemmung, Not. ^[= sagt man von Wechseln, deren Annahme oder Zahlung verweigert wird.]
tri (Regula de tri), s. Proportion. ^[= (lat.), Verhältnismäßigkeit, Ebenmaß; in der Mathematik die Verbindung zweier gleicher Differenz ...]
(lat.), Nachteil, Schade, Verlust.
tripŏde dictum (lat.), vom Dreifuß herab gesprochen, d. h. ein orakelmäßiger Ausspruch, von dem Dreifuß, auf welchem die Apollonpriesterin Pythia saß, wenn sie Orakelsprüche erteilte.
(lat.), Gerölle;
in der Pathologie feinste, molekulär zerfallene Gewebstrümmer.
(franz., spr. -trŏa), enger Paß, [* 2] Meerenge. ^[= (Straße), schmaler Meeresteil, welcher zwei größere Meere miteinander verbindet.]
(spr. ditreut), größte Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, am 1 km breiten Detroitfluß, der den St. Clairsee mit dem Eriesee verbindet, mit vorzüglichem Hafen und Knotenpunkt zahlreicher Eisenbahnen. Am Fluß liegen Mühlen, [* 3] Werften, Fabriken, Korn- und Warenspeicher und der großartige Güterbahnhof der Michiganbahn, hinter welchem die schöne, ja teilweise glänzend gebaute Stadt sich über eine Ebene von mäßiger Erhebung ausbreitet. Ein Park (Grand Circus) bildet den Mittelpunkt derselben, und von ihm laufen breite, von Bäumen beschattete Straßen strahlenförmig nach allen Richtungen aus.
Aber in diesen Stern hat man noch ein rechtwinkeliges Straßennetz hineingebaut, so daß der Plan stellenweise ein ziemlich verwickelter ist. Am Campus Martius, das ein Kriegerdenkmal ziert, erheben sich die neue, aus Sandstein erbaute City Hall [* 4] und das glänzende Opernhaus. An sonstigen öffentlichen Gebäuden sind zu erwähnen: das Zoll- und Postamt, die Handelskammer und ein Zuchthaus. Unter den zahlreichen Kirchen zeichnet sich die katholische Kathedrale aus.
Handel und Gewerbe blühen. Im J. 1880 beschäftigten die 919 gewerblichen Anstalten 16,110 Arbeiter in 31 Kleiderfabriken, 7 Eisen- und Stahlfabriken, 69 Stiefelfabriken, 41 Kornmühlen, 24 Gießereien und Maschinenbauwerkstätten, 28 Brauereien, 7 Schlächtereien, 62 Tabaksfabriken etc. Zum Hafen gehörten 1884: 309 Schiffe [* 5] von 93,546 Ton. Gehalt; der Handel geht hauptsächlich nach Kanada; ausgeführt wurden namentlich: Getreide, [* 6] Holz, [* 7] Wolle, Fleisch und Kupfer [* 8] (von den benachbarten Kupferschmelzen), zusammen im Wert von 3,397,057 Doll., während die Einfuhr sich auf 1,851,825 Doll. belief. Es liefen 1883-84 in den Hafen vom Ausland ein 2937 Schiffe von 225,583 T. Das Schulwesen ist gut geordnet. Die öffentliche Bibliothek enthält 30,000 Bände. - Schon 1610 ließen sich französische Händler an der Stelle der heutigen Stadt nieder; doch erst 1701 erhielt diese Niederlassung, durch das Fort Pontchartrain geschützt, Bedeutung.
Der Ort blieb seitdem ein wichtiger Militärposten und im Besitz der Franzosen bis 1759. Nach Beendigung des französisch-indianischen Kriegs kam er in die Hände der Engländer und wurde durch den Frieden von Versailles [* 9] 1783 an die Vereinigten Staaten [* 10] abgetreten. 1805 bis auf ein Haus niedergebrannt, wurde Detroit schöner als zuvor wieder aufgebaut, fiel 1812 im englisch-amerikanischen Krieg in die Macht der Engländer, wurde aber schon 1813 von den Amerikanern zurückerobert. Seine Wichtigkeit als Handelsplatz entfaltete sich erst seit Errichtung der Dampfschiffahrt auf den kanadischen Seen. Seitdem hat sich die Bevölkerung [* 11] in steigender Progression vermehrt. Während sie 1820: 1842 und 1840: 9192 Seelen betrug, zählte Detroit 1870: 79,577 und 1880: 116,340 Einw.
Troy (spr. trŏa), Jean François, franz. Maler, geb. 1679 zu Paris, [* 12] Schüler seines Vaters, des Porträtmalers François De Troy (1645-1730), ging nach Italien, [* 13] wo er bis zu seinem 27. Jahr blieb, und wurde nach seiner Rückkehr auf Grund einer Darstellung der Niobe und ihrer getöteten Kinder Mitglied und 1719 Professor der Akademie. Im J. 1738 wurde er Direktor der französischen Akademie in Rom und [* 14] starb daselbst, im Begriff nach Frankreich zurückzukehren, Er hat eine große Zahl von mythologischen, biblischen und historischen Gemälden für Kirchen und Schlösser geistvoll, aber flüchtig und ohne Wahrheit ausgeführt. (Hauptbilder: das Kapitel der Ritter des Heiligen Geistes, im Louvre zu Paris; die Pest, in Marseille.) [* 15] Ungleich wertvoller und kulturgeschichtlich wichtiger sind seine anmutigen Genrebilder aus der Gesellschaft seiner Zeit, die zu den liebenswürdigsten Schöpfungen der Rokokozeit gehören (das Austernfrühstück beim Herzog von Aumale; das Frühstück, im Museum zu Berlin; [* 16] die Liebeserklärung, im königlichen Schloß daselbst).
verdrängen.
(lat.), s. Schlundstößer. ^[= ein aus Fischbein verfertigtes sondenförmiges Instrument mit einem Schwammstückchen ...]
(franz., spr. dett), Schuld, besonders Staatsschuld;
dette flottante (engl. floating debt), die schwebende Schuld im Gegensatz zur fundierten (dette fondée).
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Kitzingen, [* 17] 187 m ü. M., am Main und an der Würzburg-Nürnberger Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts, hat ein gotisches Rathaus, ein Frauenkloster mit Erziehungsanstalt, vorzüglichen Weinbau (Dettelbacher), Steinbrüche, Mühlenbetrieb und (1880) 2217 fast nur kathol. Einwohner. In der Nähe Wallfahrt mit einem 1505 erbauten Kloster, zu dessen Kirche wegen eines wunderthätigen Marienbildes (»Vesperbild«) stark gewallfahrtet wird. Schon zu Anfang des 9. Jahrh. stand an der Stelle von Dettelbach der königliche Meierhof Tetelbach, der damals der uralten Abtei zu Kitzingen gehörte. Im 14. Jahrh. kam an das Hochstift Würzburg, [* 18] und 1484 erhielt es städtische Gerechtsame.
1) Kirchdorf im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg, [* 19] Bezirksamt Alzenau, am Main, 15 km unterhalb Aschaffenburg, mit (1880) 657 Einw. und Zündhölzerfabrik. Hier im österreichischen Erbfolgekrieg Sieg der verbündeten Engländer, Hannoveraner und Österreicher (der sogen. pragmatischen Armee), 42,000 Mann stark, unter Georg II. von England über die Franzosen unter Noailles welche den Verbündeten den Weg von Aschaffenburg nach Hanau [* 20] hatten verlegen wollen.
Vgl. Steiner, Beschreibung der Schlacht von Dettingen (2. Aufl., Darmst. 1834). -
2) (Dettingen unter Urach) Marktflecken im württembergischen Schwarzwaldkreis, Oberamt Urach, 394 m ü. M., an der Erms und an der Linie Metzingen-Urach der Württembergischen Staatsbahn, hat eine alte Kirche, ein Schloß, eine Papierfabrik, Baumwollspinnerei und -Weberei, Obst- und Weinbau und (1880) 3119 evang. Einwohner. Das Schloß gehörte früher den Grafen von Achalm und kam bald an Württemberg. [* 21] Graf Eberhard errichtete hier 1482 ein Chorherrenstift, das jedoch 1516 wieder aufgehoben wurde.
1) Wilhelm, Opernsänger (Baß), geb. zu Breinum bei Hildesheim [* 22] als Sohn eines Bauern, erhielt seine Schulbildung am Andreanum zu Hildesheim und später am Schullehrerseminar in Alfeld, das er aber bald verließ, um sich ¶
wandernden Schauspielern anzuschließen. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Direktor Santo, [* 24] und bald fand er Engagements in Hannover, [* 25] Braunschweig, [* 26] Breslau, [* 27] Kassel, [* 28] wo Spohr für ihn vom günstigsten Einfluß war, und Frankfurt [* 29] a. M. Im J. 1842 gastierte Dettmer, bereits auf hoher Stufe der Künstlerschaft stehend, am Hoftheater in Dresden, [* 30] wo er auch engagiert wurde und, nachdem er sich noch unter Mieksch' Leitung im Kunstgesang vervollkommt hatte, eine Reihe von Jahren hindurch der Liebling des Publikums war. Nichtsdestoweniger vertauschte er in den 60er Jahren das Dresdener Theater [* 31] mit dem zu Frankfurt a. M., und hier wurde er bis zu seinem Rücktritt von der Bühne 1874 als Sänger und Darsteller nicht minder gefeiert. Er starb daselbst
2) Friedrich, Schauspieler, Sohn des vorigen, geb. zu Kassel, ging, anfänglich zum Klaviervirtuosen bestimmt, heimlich zur Bühne, die er in Basel [* 32] 1852 zuerst betrat, und erhielt 1853 ein Engagement in Danzig. [* 33] Nach kürzerm Aufenthalt in Weimar [* 34] (1855) und Hamburg [* 35] (1855-56) wurde er 1856 Mitglied der Hofbühne zu Dresden und nahm dann ein abermaliges Engagement in Hamburg (1859-1860), um 1860 an das Dresdener Hoftheater zurückzukehren, wo er nun bis an seinen Tod eine sehr erfolgreiche Thätigkeit entfaltete. Er starb Dettmer erinnerte an Emil Devrient, dessen ganzes Rollenfach er sich angeeignet hatte, ohne ihn zu kopieren. Er besaß ein klangvolles, modulationsfähiges Organ, eine edle und charakteristische Haltung und ein natürliches, fein abgerundetes Spiel. Hauptrollen von ihm waren: Hamlet, Egmont, Uriel, Tell, Posa, Bolz, Fiesco, Richard II. etc. Früher wirkte Dettmer auch in der Oper mit, wozu ihn eine sympathische Baritonstimme befähigte; er sang den Barbier, Papageno, Scherasmin, Simeon, Don Juan u. a.