im »Század«
etc. und beteiligte sich namentlich 1844 an der Redaktion des »Budapesti
Hirlap«. Während der Revolutionsjahre lebte er auf seinen
Gütern, namentlich mit finanzwissenschaftlichen
Studien beschäftigt, und veröffentlichte eine
Schrift: »Über die schwebenden österreichischen Finanzfragen«
(Pest 1856).
Seit einiger Zeit
Präsident der
Ungarischen Bodenkreditanstalt, wurde er 1856 auch zum Vorsitzenden der ungarischen
Akademie
erwählt und erwarb sich in beiden
Stellungen große
Verdienste um
Förderung der nationalen
KulturUngarns. Gegen Ende
des
Jahrs 1865 in den
Landtag gewählt, ward er durch
Krankheit an der Ausübung seines
Mandats gehindert. Dessewffy starb
(franz., spr. dessäng, engl.
design),
»Zeichnung«, im französischen Sprachgebrauch eine jede künstlerische und für industrielle
Zwecke dienende, im deutschen
besonders eine solche, nach welcher eine
Weberei,
[* 3]
Stickerei oder ein ähnliches
Kunstprodukt gearbeitet wird, oder das eingewebte,
gestickte, gepreßte oder gedruckte
Muster selbst. In
Fabriken hat man dafür besondere Musterzeichner
(Dessinateure), die anfangs in besondern
Musterzeichenschulen (s. d.), jetzt in
Fachschulen und
Kunstgewerbeschulen ausgebildet
werden.
Beim Sticken wird das Dessin vom
Papier, worauf es gezeichnet ist, auf das zu stickende
Zeugübertragen, indem es, auf seinem ganzen
Umriß mit
Nadeln
[* 4] durchstochen, auf das
Zeug gelegt und feiner Kohlenstaub oder gepulverte
Kreide
[* 5] darauf
gestreut wird; die auf dem
Zeug entstandenen
Punkte geben dann einen
Umriß, nach welchem das
Muster leicht mit
Kreide,
Rötel
oder
Tusche nachgezeichnet werden kann.
Vgl.
Bötticher, Dessinateurschule (Leipz. u. Berl.
1839);
Eine schwere
Krankheit hatte ihm seit 1867 nicht mehr die
Darstellung großer
Rollen
[* 25] gestattet. Von seinen alljährlichen Gastspielen
war besonders das im
Verein mit
EmilDevrient und Lina Fuhr unternommene in
London
[* 26] epochemachend.
Lewes stellte Dessoir als
Othello
überEdmundKean, das
»Athenäum« über
Macready und
Brooks. Bis zu seinem
Engagement in
Berlin spielte Dessoir alle
ersten Liebhaberrollen, von da ab lenkte er ins Charakterfach ein; zuletzt spielte er fast ausschließlich die ersten
Charakterrollen
in klassischen
Dramen. Selten hat ein
Schauspieler in gleicher
Weise wie Dessoir durch die Tiefe und Folgerichtigkeit
seiner Auffassung die Gebildeten befriedigt und die
Menge durch das Überwältigende, durchaus Innerliche seiner
Darstellung
hingerissen. Am besten gelangen ihm die
Charaktere, in denen eine dämonische Naturkraft mit philosophischer
Reflexion
[* 27] sich
paart. - Seine
GattinTherese, geborne
Reimann, geb. zu
Hannover,
[* 28] war bis 1832 Mitglied der Hofbühne
daselbst und kam dann als erste Liebhaberin an das Stadttheater zu
Leipzig, wo sie sich mit Dessoir vermählte. Sie folgte letzterm 1835 nach
Breslau, kehrte dann, nach der Trennung von ihm, an das
LeipzigerTheater
[* 29] zurück und folgte 1845 einem
Ruf nach
Mannheim, wo
sie starb.
2)
Ferdinand, Sohn des vorigen, ebenfalls
Schauspieler, geb. zu
Breslau, war erst Landwirt, bildete
sich dann in
Mannheim für die
Bühne aus und debütierte 1852 in Freiburg
[* 30] i. Br. als
Fürst in »Dorf und Stadt«. Nachdem er mehrere
Jahre sich in den verschiedensten
Rollen auf kleinern
Bühnen versucht hatte, finden wir ihn 1856-57 in
Stettin
[* 31] in ersten komischen, auch in
Charakterrollen und
Buffos beschäftigt. Er gastierte dann in
Kassel
[* 32] und
Leipzig, wo er ein
längeres
Engagement annahm. 1861 verheiratete er sich mit
Jenny Jenke und ging nach
Riga
[* 33] und
Bremen,
[* 34] von wo er 1863-64 als
Regisseur
und Darsteller für erste komische und ernste
Charakterrollen in
Weimar
[* 35] engagiert wurde, und kehrte auch
nach einem mehrjährigen Aufenthalt in
Berlin 1867 dahin als Oberregisseur und Darsteller zurück. 1868-1869 war er Mitglied
des Lobetheaters zu
Breslau, trat 1870 in den
Verband
[* 36] der Hofbühne zu
Dresden,
[* 37] 1877 in den des Thaliatheaters zuHamburg
und leitete von 1878 bis 1879 das
Dresdener Residenztheater, worauf er 1880 ein
Engagement in
Prag annahm. Zu seinen hervorragenden
Rollen zählen: Vansen,
Mephistopheles,
Jago, Karlos,
Shylock,
Narziß, Argan,
Falstaff.
Da er sich aber als entschiedenen Anhänger konstitutioneller Ideen zeigte, legte er das Kommando nieder. Am übernahm
er die Verwaltung der auswärtigen Angelegenheiten sowie den Vorsitz in dem von Decazes gebildeten liberal-konstitutionellen
Ministerium und ward vom König zum Marquis erhoben, trat
jedoch schon 1819 aus dem Ministerium, da er Decazes'
Nachgiebigkeit gegen die Reaktion nicht billigte, aus und ward unter dem MinisteriumVillèle 1822 auch aus der Liste der Staatsminister
gestrichen. Er starb