welche leider nur bis zum 14. Jahrh. reicht; »Saggi
critici« (das. 1868, 4. Aufl. 1881),
die als Meisterwerke der
Kritik in
Italien
[* 3] gelten; »Saggio critica sul
Petrarca« (das.
1869) und die »Nuovi saggi critici« (das. 1872, 2. Aufl.
1879).
(spr. desōschjeh),MarcAntoineMadeleine, franz. Liederdichter und
Dramatiker, geb. zu
Fréjus,
wurde für den geistlichen
Stand bestimmt, verließ aber denselben im richtigen
Gefühl mangelndenBerufs
bald wieder und widmete sich nach einem
Leben voll der buntesten
Abenteuer, welche ihn in die Gefangenschaft der
Schwarzen auf
San Domingo und in die größte Lebensgefahr brachten, 1797 zu
Paris der
Bühne; aber erst 1805 gelang es ihm, bekannt zu werden. 1806 trat
er in die lustige
Gesellschaft»Le
[* 9] Caveau«, deren
Präsident er bald wurde, und übernahm 1815 die
Direktion
des Vaudevilletheaters, das jedoch wegen scharfer
Konkurrenz nicht zu rechter
Blüte
[* 10] kommen konnte. Er starb am
Steinschnitt.
Eine große Zahl seiner
Stücke hat Désaugiers in
Gemeinschaft mit andern fabriziert; von seinen eignen, meist einaktigen, nennen wir
nur: »Les petites Danaïdes«, eine
Parodie der gleichnamigen
Oper, an der
PorteSt.-Martin 300mal hintereinander aufgeführt.
Im allgemeinen sind seine
Vaudevilles sehr leichte
Ware, wie auch seine
»Chansons«, die heute nicht mehr gelesen, kaum noch
gesungen werden. Nur wenige, die einen ernstern
Ton anschlagen und nicht für die Lust des
Augenblicks
bestimmt sind, wie: »La treille de la sincérité«, »Consolations
de la vieillesse«, »Le
Pour et le
Contre«, werden aus der Litteratur nicht verschwinden und ein bleibendes Denkmal sein des
liebenswürdigsten und lustigsten aller französischen Chansonniers. Seine
»Chansons et poésies diverses« sind öfters aufgelegt
worden (Par. 1808-16, 3 Bde.; 1827, 4 Bde.;
1858, 1 Bd.).
(spr. dössoh),PierreJoseph, franz.
Mediziner, geb. zu Magny-Vernais in der
Franche-Comté, erlernte
die
Chirurgie bei einem
Bader, bis er in das Kriegshospital zu Béfort kam, wo er sich namentlich in der Behandlung der
Schußwunden
übte. Im J. 1764 kam
er nach
Paris und erhielt schon nach zwei
Jahren den Lehrstuhl der
Anatomie daselbst.
Er brach der Behandlung der
Anatomie eine neue
Bahn und vervollkommte besonders die chirurgische
Anatomie.
Später wurde er
Professor
an der
École pratique, 1782 erster Chirurg an der
Charité und 1788 am
Hôtel-Dieu, auch
Lehrer der chirurgischen
Klinik an derselben; starb Desault ist der
Stifter einer neuen chirurgischen
Schule, die dem In- und
Ausland viele der
vorzüglichsten Wundärzte gegeben.
Sein Hauptverdienst besteht darin, daß er Genauigkeit und
Methode in das
Studium der
Chirurgie brachte, die Behandlung der
Knochenbrüche
durch Einführung besserer Verbandarten vervollkommte und zuerst die klinische Behandlungsweise der
Wundarzneikunst
in
Frankreich einführte. Seine
Lehre
[* 11] findet sich in den von seinen
Schülern im
Hôtel-Dieu gemachten und im
»Journal de
Chirurgie«
(Par. 1791-95, 4 Bde.; deutsch, Frankf.
1801-1806, 12 Bde.) mitgeteilten
Beobachtungen sowie in den von
Bichat unter Desaults
Namen herausgegebenen
»Œuvres chirurgicales«
(Par. 1798, 3 Bde.;
neueste Ausg. von
Roux, das. 1813; deutsch von Wardenburg,
Götting. 1799-1800, 4 Bde.).
Vgl. Labrune, Étude sur la vie et
les travaux de Desault
(Besançon
[* 12] 1868).
(franz., spr. desawöh), Verleugnung, Nichtanerkennung,
Widerspruch. ^[= im allgemeinen die Vereinigung von Bestimmungen, die sich untereinander aufheben (s. Gegensatz ...]
(spr. däbord-walmōr),Marcelline, franz.
Schriftstellerin, geb. zu
Douai, verlor früh ihre
Mutter, debutierte mit 16
Jahren an der
KomischenOper, verließ
aber die
Bühne, als sie sich mit dem
Schauspieler Valmore vermählte.
Nun wandte sie sich ganz der Litteratur zu und veröffentlichte
bald eine
Reihe zarter, seelenvoller Gedichte, welche durch ihre tiefe
Melancholie wie durch ihre große
Anmut und
Harmonie sich
alle
Herzen eroberten.
Sie erschienen unter den
Titeln: »Élégies et romances« (1818);
Außerdem schrieb sie mehrere gefühlvolle
Novellen
und Erziehungsschriften, z. B. »L'atelier d'un
peintre«, »Le salon de
Lady Betty«,
»Violette« (deutsch, Leipz. 1840),
»L'écolier« u. a. Sie starb Nach
ihrem
Tod erschien noch ein
Band
[* 13]
»Poésies inédites« (1860). Mit deutscher Innigkeit und Tiefe der
Empfindung vereinigt die
Dichterin französische Lebhaftigkeit und
Grazie; ihreElegien gehören zu den zartesten und innigsten,
welche die französische
Poesie hervorgebracht hat. Eine
Ausgabe ihrer
»Contes et scènes de la
vie de famille« erschien 1874 (2
Bde.) und der
»Poésies de l'enfance« zuletzt 1881.
Vgl.
Sainte-Beuve,
Mad. Desbordes-Valmore, sa vie et sa correspondance (1870).
(spr. däkāng), 1)
JeanBaptiste, franz.
Maler, geb. 1706 zu
Dünkirchen,
[* 15]
war inParisLargillièresSchüler und
ließ sich dann in
Rouen
[* 16] nieder, wo er 1791 starb. Er malte mit Vorliebe häusliche und ländliche
Szenen, ist aber weniger
durch seine
Bilder als durch sein (kritikloses) Werk »La vie des peintres flamands, allemands
et hollandais« (Par. 1753-63, 4 Bde.)
bekannt.