z. B. beim Eintauchen von Glasröhren in Quecksilber beobachtet wird. Diese Depression macht sich auch bei Barometern geltend und muß
mittels eigner Tabellen in Rechnung gezogen werden. Bei Thermometern spricht man von Depression des Nullpunktes, welche darin besteht,
daß das Quecksilber im Instrument nach der Bestimmung des Siedepunktes in schmelzendem Eis einen tiefern
Stand erreicht als vor jener Bestimmung. Diese von einer nachdauernden Ausdehnung des Gefäßes herrührende Depression muß bei genauen
Beobachtungen nach der Methode von Pernet berichtigt werden (Pernet, Beiträge zur Thermometrie, Münch. 1875). - In der Meteorologie
ist Depression s. v. w. barometrisches Minimum, ein Gebiet niedrigen Luftdrucks, dessen Fortschreiten für die
Gestaltung des Wetters von großem Einfluß ist. - In der Medizin versteht man unter Depression eine gedrückte Gemütsstimmung oder
Geistesabspannung.
In der Geographie heißt Depression eine Landstrecke, welche tiefer als das Niveau der Ozeane liegt. Die größte Depression, von dem Flächeninhalt
der Skandinavischen Halbinsel, bildet das Kaspische Meer mit seinen benachbarten Gebieten. Der Spiegel des
Kaspischen Meers liegt 25,6 m tiefer als der des Schwarzen Meers, während der Spiegel des Toten Meers sogar 392 m unter dem des
Mittelmeers liegt. Andre Depressionen liegen in der Sahara. Die westlichste und größte reicht angeblich bis in die Nähe des
Atlantischen Ozeans und anderseits bis nördlich von Timbuktu, die zweite erstreckt sich von der Küstengegend
der Kleinen Syrte südlich vom Atlas nach W. und umfaßt das Schattgebiet von Algerien und Tunis, welches die Franzosen mittels
eines Kanals vom Meer her in eine Wasserfläche verwandeln wollen.
Das dritte Depressionsgebiet der Sahara erstreckt sich von der Großen Syrte im S. des Plateaus von Barka
nach S. und O. In diesem Gebiet liegt Sokna 284,27 m u. d. M. Auch die Danakilküstenebene am Roten Meer besitzt eine Depression, und
in Nordamerika liegt die Coloradowüste in der nördlichen Verlängerung des Busens von Kalifornien auf 80 km weit 90 m
u. d. M. Depression nennt man auch eine in die Länge gedehnte Strecke zwischen zwei Hochlandschaften, in welcher die Höhe beider erheblich
herabsinkt, wenn auch nicht bis unter die Meereshöhe.
(Senk- oder Plongierschuß), jeder unter die Horizontallinie gerichtete Schuß.
Der Winkel, welchen
die Schußrichtung mit letzterer bildet, heißt Depressionswinkel. In hoch gelegenen Befestigungen, z. B.
in Ehrenbreitstein bei Koblenz, gibt es auch besonders für diesen Schuß konstruierte Depressionslafetten.
(lat.), Entwertung, Wertherabsetzung, wird jeder Rückgang im Kurs der Wertpapiere oder auch des Preises
von einem der beiden Edelmetalle (Gold und Silber) genannt;
Agostino, ital. Minister, geb. zu Mezzana bei Stradella, studierte die Rechte,
ließ sich als Advokat in Stradella nieder und beteiligte sich eifrig an den nationalen Bestrebungen der Italiener. 1849 war
er Gouverneur von Brescia und wurde sodann in das sardinische Parlament gewählt, wo er sich der Linken anschloß
und mehrmals Vizepräsident war. 1860 schloß er sich der Expedition Garibaldis nach Sizilien an, ward von diesem zum Prodiktator
von Sizilien ernannt und betrieb mit Eifer den Anschluß der Insel an das Königreich Italien; er befahl daß alle
Beamten Viktor Emanuel den Eid der Treue leisten und alle Münzen des Königs Bildnis tragen sollten.
Darüber zerfiel er mit Garibaldi und legte 17. Sept. sein Amt nieder. Am übernahm er im Ministerium Rattazzi das Portefeuille
der öffentlichen Arbeiten, trat zurück, ward Marineminister, in welcher Stellung er den Prozeß gegen
Persano wegen der Schlacht bei Lissa einleitete, und auf kurze Zeit (bis 4. April) Finanzminister, trat aber dann an die
Spitze der fortschrittlichen Opposition in der Zweiten Kammer gegen die Konsorteria und ward nach deren Sturz Ministerpräsident
und Finanzminister. Doch konnte das Ministerium die eigne Partei, trotzdem sie bei den Neuwahlen im Oktober 1876 bedeutend
verstärkt wurde, nicht zusammenhalten; besonders die in ihren Erwartungen getäuschten Süditaliener fielen bald von Depretis ab
und ließen sich nicht dadurch beschwichtigen, daß dieser im Dezember 1877 Nicotera fallen ließ. Schließlich brach wegen
der Verwaltung der angekauften oberitalienischen Bahnen im Ministerium Zwist aus, und weil Depretis bei einer
Ministerkrisis im März 1878 das Kabinett nicht rekonstruieren konnte, trat er zurück. Als Cairoli bereits im Dezember 1878 wieder
gestürzt wurde, bildete Depretis wieder ein aus den Führern der Gruppen der Linken gebildetes Ministerium, das aber wegen der Ablehnung
des Vorschlags von Depretis betreffs der Mahlsteuer im Juli 1879 sich wieder auflöste. Im November vereinigte
sich Depretis mit Cairoli und übernahm in dessen Ministerium das Innere, legte das Wahlreformgesetz in der Kammer vor und trat 1881 wieder
an die Spitze des Kabinetts. Er führte die Wahlreform, die Abschaffung des Zwangskurses und den Ausbau des
Eisenbahnnetzes durch und befestigte durch diese Erfolge seine politische Stellung, zumal er sich mehr und mehr gemäßigt
und monarchisch gesinnt zeigte. 1885 übernahm er das Portefeuille des Auswärtigen.
Anfangsworte des 130. Psalms, der in der katholischen Kirche als Bußpsalm gesungen wird. De profundis steht in Frankreich häufig am
Schluß von Todesanzeigen und bedeutet dann etwa s. v. w. »beten
wir für ihn (oder sie)!«
(spr. déttförd), eine Vorstadt Londons, am rechten Themseufer, oberhalb Greenwich, in der
Grafschaft Kent gelegen, mit großen Schlachthäusern, in denen alles in London vom Ausland ankommende Vieh geschlachtet werden
muß (auf der ehemaligen königlichen Schiffswerfte), einem ausgedehnten königlichen Proviantmagazin, Kesselschmieden, Bau von
Schiffsdampfmaschinen, Eisengießerei und (1881) 84,653 Einw.
(Deputatum, lat.), im allgemeinen das, was jemand als ihm beschiedenes Teil
zugedacht ist (daher die Redensart: »Der hat sein Deputat«, insbesondere,
wenn ihm etwas Unangenehmes widerfahren ist). Besondere Bedeutung hat das Deputat im öffentlichen, namentlich im
Beamtenrecht. Hier heißt Deputat das, was einem Beamten, Geistlichen, Lehrer oder einer sonstigen Person (Deputatist)
außer dem ordentlichen Gehalt an Lebensmitteln, Holz etc. ausgesetzt und entweder unentgeltlich oder gegen einen bestimmten
mehr
regelmäßig niedrigen) Preis zu entrichten ist, z. B. Deputatgetreide, Deputatholz etc.
Wo diese Leistungen abgelöst und in feste Geldbeträge umgewandelt worden sind, pflegte man sich zur Bestimmung der letztern
nach dem Durchschnittspreis der letzten 25 oder 20 Jahre (mit Auslassung der beiden teuersten und der beiden wohlfeilsten
Jahre) zu richten. Die Verpflichteten haben dabei fast immer gewonnen, die Berechtigten häufig verloren.
- Bei sequestrierten Stammgütern ist Deputat das, was dem Besitzer daraus zum Unterhalt ausgesetzt ist. Endlich bedeutet, wiewohl
seltener, Deputat s. v. w. Besoldung, Bestallung, auch s. v. w. Apanage.