Darlehns- oder Depositalforderungen Depotwechsel gegeben werden. Ein solcher
Wechsel, meist ein
eigner Wechsel, ist allerdings zunächst
nicht zur Weiterbegebung bestimmt, sondern vielmehr zur
Hinterlegung bei dem ersten Empfänger, zu dessen
Sicherung er dienen
soll, solange das Kontokorrentverhältnis oder die
Forderung besteht. Der Umstand, daß es sich um einen Depotwechsel handelt,
schließt jedoch an und für sich die wechselmäßige Begebung desselben nicht aus, selbst dann nicht, wenn der
Wechsel in
seinem
Kontext oder in der Überschrift ausdrücklich als Depotwechsel bezeichnet ist.
Die in kaufmännischen
Kreisen vielfach verbreitete gegenteilige
Annahme ist nicht richtig, wenn auch der Depotwechsel seiner Bestimmung
nach nur ein Sicherungsmittel sein, so daß der Empfänger von dem Depotwechsel nur dann
Gebrauch machen soll, wenn
der Aussteller oder der Acceptant seiner Hauptverbindlichkeit nicht nachkommt. Übrigens werden die Depotwechsel nicht
selten durch die
Klausel »nicht an
Order« ausdrücklich als Rektawechsel bezeichnet, d. h. von der Begebbarkeit ausgeschlossen.
Ludwig,
Komponist und
Dirigent, geb. zu
Alverdissen
(Lippe),
[* 2] studierte in
Detmold
[* 3]
Violin- und Klavierspiel
sowie
Komposition und ließ sich 1857, nachdem er unter Leitung Marxsens in
Altona
[* 4] und
Lobes in
Leipzig
[* 5] seine
Studien abgeschlossen,
in
Hamburg
[* 6] als Musiklehrer nieder. Hier an die
Spitze eines Gesangvereins berufen, zeichnete er sich bald
als
Dirigent so sehr aus, daß ihm die größten Aufgaben
übertragen wurden, namentlich Aufführungen Händelscher Oratorien
in der Michaeliskirche, welche zu den Glanzpunkten des
Hamburger Musiklebens der letzten Dezennien gehören.
Nach größern
Reisen übernahm Deppe 1871 die Leitung der
Berliner
[* 7] Symphoniekapelle, gab dieselbe jedoch nach
Jahresfrist wieder auf, um seine Thätigkeit vorwiegend größern Oratorienaufführungen sowie dem
Unterricht zuzuwenden.
Daneben hat er sich als
Dirigent der 1876 ins
Leben gerufenen schlesischen
Musikfeste verdient gemacht. Unter seinen
Kompositionen
sind hervorzuheben: die
Ouvertüren zu
»Zriny« und
»Don Karlos«, eine
Symphonie in
F und Chorlieder. Auch hat Deppe durch
seine Instrumentierung mehrerer Händelscher Oratorien die richtige Würdigung dieses
Meisters wesentlich gefördert.
Er setzte auch
Liquets
»Histoire de la
Normandie«
(Rouen
[* 12] 1835, 2 Bde.) fort und bearbeitete für die
Sammlung historischer
Dokumente die ältesten
Statuten der
Handwerke der Stadt
Paris (1837) und eine Zusammenstellung der wichtigsten
auf die
StaatsverwaltungLudwigs XIV. bezüglichen Aktenstücke (1850-55, 4 Bde.).
Seine zuerst 1817 erschienene »Sammlung spanischer
Romanzen« erschien in zweiter
Auflage unter dem
Titel:
»Romancero castellano« (Leipz. 1844, 2 Bde.;
Bd. 3 von F.
Wolf, 1846).
(lat.),
Ergreifung, Festnehmung eines Verbrechers. Deprehensionis forum ist im
Strafprozeß der
Gerichtsstand
des
Ortes derErgreifung oder der Betretung des Verbrechers. Nach gemeinem
Recht konkurrierte dieser
Gerichtsstand
mit dem
Gerichtsstand des Wohn- oder Aufenthaltsorts des Verbrechers (forum domicilii) sowie mit dem
Gerichtsstand des begangenen
Verbrechens (forum delicti), d. h. die Untersuchung und Bestrafung eines Verbrechers konnte
ebenso gut von dem
Gericht, in dessen
Sprengel der Verbrecher ergriffen, wie von dem
Gericht, in dessen
Sprengel die That verübt wurde, oder auch von dem
Gericht des Wohnorts des Verbrechers beansprucht werden. Die deutsche Strafprozeßordnung
(§ 9) erklärt das
Gericht, in dessen
Bezirk der Beschuldigte ergriffen wurde, dann für zuständig, wenn die strafbare
Handlung
im
Ausland begangen worden und ein sonstiger
Gerichtsstand nicht begründet ist. Dasselbe gilt für den
Fall, wenn die strafbare
Handlung zwar im Inland begangen, jedoch weder der
Gerichtsstand der begangenen That noch derjenige
des Wohnorts ermittelt ist.
eine dem deutschen
Recht eigentümliche beschämende Privatstrafe,
auf welche früher bei Ehrverletzungen, entweder allein oder neben einer
Geldstrafe oder einer
Ehrenerklärung
und
Widerruf, erkannt werden konnte (s.
Abbitte). - In der
Rhetorik ist Deprekation die
[* 1]
Figur, wobei der Redner, statt mit
Gründen zu
wirken, sich bittweise an die
Richter oder andern Zuhörer wendet. - In der
Dogmatik versteht man darunter
FürbitteChristi
für die Gläubigen bei Gott.
[* 14] (lat.), in der
Astronomie
[* 15] s. v. w.
negative Höhe, d. h. die unter den
Horizont
[* 16] fortgesetzteVerlängerung
[* 17] eines
Höhenkreises. Von einem
Stern, der 10° unter dem
Horizont steht, sagt man, seine Depression betrage 10°. Unter Depression des
Horizonts
(Kimmtiefe) versteht man den
Winkel,
[* 18] den die von dem
Auge
[* 19] eines in einiger
Höhe über dem Meeresspiegel befindlichen Beobachters
aus nach dem scheinbaren
Horizont gezogene gerade
Linie mit der horizontalen
Ebene einschließt. Diese Depression kommt
namentlich bei Höhenbeobachtungen zur
See in Betracht, weil hier der scheinbare
Horizont als Anfang für die
Höhe genommen
werden muß, da die schwankende
Bewegung des
Schiffs die Anwendung des
Niveaus nicht gestattet. Durch die Depression wird die
Höhe eines
Sterns vergrößert. - In derPhysik heißt Depression die
Senkung des Flüssigkeitsspiegels in
Haarröhrchen, welche
¶
mehr
z. B. beim Eintauchen von Glasröhren in Quecksilber beobachtet wird. Diese Depression macht sich auch bei Barometern geltend und muß
mittels eigner Tabellen in Rechnung gezogen werden. Bei Thermometern spricht man von Depression des Nullpunktes, welche darin besteht,
daß das Quecksilber im Instrument nach der Bestimmung des Siedepunktes in schmelzendem Eis
[* 21] einen tiefern
Stand erreicht als vor jener Bestimmung. Diese von einer nachdauernden Ausdehnung
[* 22] des Gefäßes herrührende Depression muß bei genauen
Beobachtungen nach der Methode von Pernet berichtigt werden (Pernet, Beiträge zur Thermometrie, Münch. 1875). - In der Meteorologie
ist Depression s. v. w. barometrisches Minimum, ein Gebiet niedrigen Luftdrucks, dessen Fortschreiten für die
Gestaltung des Wetters von großem Einfluß ist. - In der Medizin versteht man unter Depression eine gedrückte Gemütsstimmung oder
Geistesabspannung.
Das dritte Depressionsgebiet der Sahara erstreckt sich von der GroßenSyrte im S. des Plateaus von Barka
nach S. und O. In diesem Gebiet liegt Sokna 284,27 m u. d. M. Auch die Danakilküstenebene am RotenMeer besitzt eine Depression, und
in Nordamerika
[* 27] liegt die Coloradowüste in der nördlichen Verlängerung des Busens von Kalifornien auf 80 km weit 90 m
u. d. M. Depression nennt man auch eine in die Länge gedehnte Strecke zwischen zwei Hochlandschaften, in welcher die Höhe beider erheblich
herabsinkt, wenn auch nicht bis unter die Meereshöhe.