Der
Kampf fand auf drei verschiedenen Schlachtfeldern statt: zwischen
Jüterbog und Dennewitz schlug sich
Tauenzien
mit
Bertrand, zwischen Dennewitz und Niedergörsdorf ein Teil des Bülowschen
Korps mit der
DivisionDurutte von
Reynier, südlich davon
beim Dorf Gölsdorf die andern Teile des Bülowschen
Korps mit den sächsischen
Divisionen Sahr und Lecoq.
Tauenzien, im
Begriff,
rechts abzumarschieren, um sich mit
Bülow zu vereinigen, stieß auf das
KorpsBertrand und begann gegen 9
Uhr
[* 9] die
Schlacht gegen einen fast doppelt so starken Feind. Er hielt vier
Stunden lang aus, und als seine
Truppen ermatteten und
BülowsHilfe schon nahe war, ließ er seine
Reiterei gegen den Feind anstürmen und drängte ihn gegen
Rohrbeck zurück. Am Nachmittag griff
Bülow in den
Kampf ein, indem seine
BrigadeThümen bei Görsdorf den Feind angriff.
Dieselbe hatte einen harten
Stand, mußte ihre letzten
Reserven in den
Kampf führen, und erst gegen 4
Uhr gelang es, das Dorf
Dennewitz zu nehmen und die
Franzosen über den sumpfigen
BachAa zurückzuwerfen. Um das Dorf Gölsdorf und den
Windmühlenberg, wo eine französische
Batterie stand, kämpften stundenlang die
BrigadenKrafft und
Hessen-Homburg gegen die
Sachsen
[* 10] unter
Reynier, nahmen endlich Dorf und Anhöhe, mußten aber, als das frische
KorpsOudinot den
Sachsen zu
Hilfe kam und
nun 40
Bataillone gegen 15 standen, nach verzweifeltem
Kampf das Dorf räumen und schienen der Übermacht
erliegen zu müssen. Da kam noch zur rechten
Stunde, gegen 4
Uhr, auf
Bülows dringendes Gesuch,
Borstell mit seiner
Brigade an
trotz
Bernadottes Gegenbefehl.
Aufs neue wurde gestürmt, die
Franzosen aus dem Dorf hinausgedrängt; aber sie kamen mit verstärkten
Kräften und nahmen es wieder. Der
Kampf wogte unentschieden hin und her, die
Franzosen hatten hier noch die Überzahl. Da beging
Ney, der den Überblick über das Ganze verloren hatte, den Fehler, das ganze Oudinotsche
Korps von Gölsdorf nach Rohrbeck
abzurufen, wo eben
Tauenzien und die
BrigadeThümen das
KorpsBertrand aufs äußerste bedrängten. Als
Oudinot
ankam, war dieses
Korps und die
DivisionDurutte bereits in wilder
Flucht, in welche auch die
TruppenOudinots mit fortgerissen
wurden, während die
Preußen
[* 11] ihren
Angriff auf Gölsdorf erneuerten, die
Sachsen nach tapferer Gegenwehr hinauswarfen und zum
Rückzug zwangen.
Nur wenige schwedische und russische Truppenteile hatten sich am
Kampf beteiligt.
Bernadotte blieb bei
Eckmannsdorf stehen; nicht einmal die noch frische schwedische
Reiterei schickte er zur Verfolgung ab, so daß, da die
Preußen
vom neunstündigen
Kampf erschöpft waren, der Feind vor völliger Vernichtung bewahrt wurde. Auch in den folgenden
Tagen hinderte
Bernadotte jede kräftige Ausnutzung dieses
Siegs. Die Verluste der
Preußen, welche 50,000 gegen 70,000
standen, betrugen an
Toten und Verwundeten 9000 Mann; aber sie nahmen 15,000
Franzosen gefangen und erbeuteten 80
Kanonen und
über 400
Munitions- und andre
Wagen. In völliger
Auflösung kam die
ArmeeNeys in
Wittenberg an; die
Schuld an der
Niederlage schoben die
Franzosen den
Sachsen zu.
GeneralBülow wurde später in den Grafenstand erhoben und erhielt den Ehrennamen
Bülow von Dennewitz. Auf der
Walstatt steht ein eisernes
Monument zur
Erinnerung an jene denkwürdige Waffenthat.
John, engl.
Dramatiker und
Kritiker, geb. 1657 zu
London,
[* 12] vollendete seine
Bildung in
Cambridge
und auf
Reisen, worauf er sich der Litteratur, besonders der dramatischen, widmete, wenn auch ohne besondern Erfolg. Als unverträglicher
Kritiker, welcher
Addisons
»Cato« und
Popes »Lockenraub« getadelt, erwarb er sich einen
Platz in des letztern
»Dunciade« und ward
außerdem der Gegenstand einer sarkastischen Abhandlung, welche
Pope gemeinsam mit
Swift herausgab.
Seinen
herabgekommenen Vermögensverhältnissen half der
Herzog von
Marlborough durch eine
Stelle auf; in seinen alten
Tagen erhielt
Dennis auch von der
Direktion des Haymarket-Theaters ein
Benefiz, für das sein früherer Gegner
Pope großmütig den
Prolog schrieb.
Dennis starb SeineStücke erschienen gesammelt
London 1697-1720, seine »Select works« daselbst
1718, 2 Bde.
einer Person oder Sache (Art Metonymie), wenn dieselbe, statt mit ihrem eignen Namen, nach einem andern Gegenstand, welcher mit
ihr in Beziehung steht, benannt wird, z. B. »Bacchus« statt Wein, der »Corse« statt Napoleon etc.