während in
Deutschland
[* 2]
Kerner 1783 die inländischen (Stuttg. 1783-92, 9 Hefte) und 1796 die ausländischen
Gehölze (Leipz., 4 Hefte) zu beschreiben anfing. In diese
Epoche gehören außerdem
Schmidts »Österreichische Baumzucht«
(Wien
[* 3] 1792-1822, 4 Bde.) und das bahnbrechende Werk von
Willdenow: »Wilde Baumzucht« (Berl. 1796, 2. Aufl.
1811).Hayne begann mit Guimpel und
Willdenow 1815 die Abbildungen deutscher und 1819 die der fremden Holzarten
und schrieb seine »Dendrologische
Flora der Umgegend und der
GärtenBerlins« (Berl. 1822);
Loudons
»Arboretum et Fruticetum britannicum«
(Lond. 1838, 8 reich illustrierte
Bände) blieb bis in die neueste Zeit der hauptsächlichste wissenschaftliche dendrologische
Ratgeber.
Aber erst durch
Kochs »Dendrologie«
(Erlang. 1869-72, 2 Bde.) hat die Dendrologie eine
dem jetzigen Standpunkt der
Wissenschaft entsprechendere
Ausbildung erfahren. Das dendrologische
Material ist in den letzten
Jahren außerordentlich stark vermehrt worden.
Willdenow beschrieb 1811 nur 770,Koch führt nahezu 1400
Arten auf; nun hat sich
aber seit
Willdenow die Liebhaberei für Ab- und
Spielarten und
Formen ungemein entwickelt, und mit Hinzurechnung
der letztern stehen der
Gärtnerei jetzt weit über 3000 verschiedene Gehölze, die bei uns im
Freien aushalten, zur
Verfügung.
Vgl. noch
Lauche, Deutsche
[* 4] Dendrologie (Berl. 1880);
Hartwig und Rümpler, Illustriertes Gehölzbuch (das. 1875).
(griech.,Baummesser), jedes
Instrument, mittels dessen die meßbaren Verhältnisse
stehender
Bäume ermittelt werden.
Zur Messung der Baumhöhen bedient man sich eines Höhenmessers (Hypsometers), der vorzugsweise
Dendrometer genannt wird, zur Messung des
Durchmessers eines
Meßbandes oder einer
Kluppe
[* 5] (s. d.), zur Ermittelung der
Holzmasse durch
Untertauchen von
Holzstücken unter
Wasser eines
Xylometers (s. d.).
(spr. dāngfähr-rosch'roh),PierreMariePhilippe Aristide, franz.
Offizier, geb. zu St.-Maixent,
zeichnete sich auf der polytechnischen
Schule und auf der
Applikationsschule in
Metz
[* 8] durch wissenschaftlichesStreben
aus, trat 1845 als
Leutnant in das
Geniekorps, machte den
Krimkrieg mit und wurde beim Beginn des
Kriegs von 1870 zum
Kommandanten
von
Belfort
[* 9] ernannt und zum Obersten befördert. Mit großer Geschicklichkeit und Thatkraft verteidigte er die
Festung,
[* 10] die
er rasch verproviantierte und durch
Befestigung der
Perches verstärkte, gegen
die deutsche
Armee vom
Oktober 1870 bis
zum
Februar 1871. Er schlug alle
Angriffe zurück, hielt ein furchtbares
Bombardement aus, kapitulierte erst, als die
PariserRegierung ihn ausdrücklich dazu ermächtigte, und zog mit seinen 12,000 Mann aus der
Festung mit allen kriegerischen
Ehren ab. Bei den
Wahlen vom wurde er vom
DepartementOberrhein und, nachdem er infolge der Abtretung
des Elsaß sein
Mandat niedergelegt, 2. Juli von drei
Departements in die
Nationalversammlung gewählt, in welcher er sich der
republikanischen
Partei anschloß und sehr freiheitliche
Ansichten kundgab. Auch als Mitglied der reformierten Generalsynode
vertrat er gegen die starre
OrthodoxieGuizots freisinnige
Grundsätze. Wegen dieser
Gesinnung ward er im
aktiven
Dienst nicht wieder angestellt. Seit 1876 Mitglied der Deputiertenkammer, starb er in
Versailles.
[* 11] Er ward
auf Staatskosten begraben und 1880 ihm in
Belfort eine
Statue errichtet.
Vgl.
Marais, Un français: le colonel Denfert-Rochereau (neue
Ausg., Par. 1885).
nach schwäbischer
Sage eine
Personifikation des
Todes (Sensenmann), nach welcher dieser in der Gestalt
eines alten bärtigen
Mannes auf den
Kirchhöfen sitzen und seine
Sense schärfen (»dengeln«) soll. Bei
Hebel
[* 12] ist es ein
Engel
in weißem Gewand mit goldenen
Flügeln, dessen Wirksamkeit an
Hermes
[* 13] Nekropompos (»Totengeleiter«) erinnert.
Nach dem
Sinn derSense befragt, gibt er wohl den
Bescheid, er mähe nur
Futter für des Christkindleins
Esel, des heil.
FridolinKühe; aber aus seinen sonstigen Mitteilungen entnimmt man doch, daß er wesentlich dabei beteiligt ist, wenn ein
Mensch stirbt:
er drückt die
Augen zu, er erweckt auch dereinst wieder, »wenn es Zeit ist«.
das
Schärfen der aus
Schweißstahl gefertigten
Sensen durch
Hämmern auf einem kleinen
Amboß, wodurch die
Schneide
dünn ausgetrieben wird. Das Nachschleifen erfolgt mittels eines
Wetzsteins. Das Dengeln ist nur bei
Sensen aus zähem
Material möglich,
weil sonst leicht ein Ausspringen stattfindet. Es erfordert viel Übung, um die ungleichmäßige
Härte
des
Blattes berücksichtigen zu können. Besonders harte
Stellen werden trocken gedengelt, um sie bei der stattfindenden Erwärmung
zu erweichen, während weiche
Stellen beim Dengeln mit kaltem
Wasser genetzt werden. Dengelmaschinen sind nach Art eines kleinen
Fallhammers gebaut; ihre Anwendung ist eine sehr beschränkte.
Leopold, Forstmann, geb. zu
Karlsruhe,
[* 16] studierte 1832-34 auf der
Forstschule daselbst, war 1839-48
Bezirksförster, seitdem Forstlehrer und Bezirksförster in
Karlsruhe;
starb daselbst. Er schrieb:
»Weg-,
Brücken- und Wasserbaukunde für
Forst- und Landwirte« (Stuttg. 1863) und gab die vierte
Auflage von
Gwinners
»Waldbau«
(das. 1858) und seit 1858 die »Monatsschrift für
Forst- und Jagdwesen« heraus.
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