Pulvers, wenn
Steinsalz für Viehsalzbereitung verwendet wird. Das Wermutpulver kann auch durch die doppelte
Menge gepulverter
Heuabfälle ersetzt werden und zwar so, daß zum Siedesalz mindestens noch 0,25, zum
Steinsalz mindestens noch 0,12 Proz.
Wermutpulver verwendet werden muß. Auch darf bei
Steinsalz, statt 0,5 Proz. Wermutpulver, 0,25
Proz.
Holzkohle zugefügt werden. Fabriksalz wird denaturiert durch 5 Proz.
kalciniertes oder 11 Proz. kristallisiertes
Glaubersalz oder durch 5 Proz.
Kieserit und 0,5 Proz. gemahlene
Holzkohle oder
Asche.
Außerdem sind mit
Genehmigung für chemische
Fabriken, Seifensiedereien,
Gerbereien etc. auch andre, für sie besonders passende
Denaturierungsmittel (Seifenpulver,
Palmöl,
Kokosöl,
Thran,
Petroleum,
Kupfer- undEisenvitriol,
Karbolsäure,
Zinnchlorid,
Alaun)
[* 2] zulässig.
Spiritus
[* 3] wird durch Zusatz von 10 Proz.
Holzgeist
(Methylalkohol) denaturiert, soweit nicht für
bestimmte
Gewerbe eine andre Denaturierung zugelassen ist.
(Dinbych, spr. dénnbi), altertümliche Hauptstadt von
Denbighshire
(Wales), im
Thal
[* 4] des Clwyd, am Abhang eines
steilen
Hügels, auf dessen Gipfel eine Burgruine thront, mit (1881) 6491 Einw.
Früher hatte es
Handschuh- und Stiefelfabrikation und
Gerbereien, jetzt treibt es lebhaften
Handel in landwirtschaftlichen
Produkten.
(franz.
Termonde), befestigte Hauptstadt eines
Arrondissements in der belg.
ProvinzOstflandern, an der Mündung
der schiffbaren
Dender in die
Schelde, über welche hier (seit 1825) eine
Brücke
[* 13] führt,
Knotenpunkt der Belgischen Staatsbahn,
hat eine alte Frauenkirche mit Gemälden von
van Dyck und (1884) 8883 Einw., welche Leinenfabrikation, Baumwollspinnerei
und Bierbrauerei
[* 14] betreiben. Dendermonde hat eine höhere Knabenschule, ein bischöfliches
Seminar, eine
Akademie
der
Zeichenkunst
[* 15] und ist Sitz eines
Tribunals. - 1483 wurde die Stadt von den
Brabantern für
ErzherzogMaximilian genommen, 1583 von
den
Franzosen erobert, aber 1584 von den Spaniern wiedergenommen. 1667 belagerte
Ludwig XIV. Dendermonde ohne Erfolg; 1706 ging
es an
Österreich
[* 16] über, und im österreichischen
Erbfolgekrieg ergab es sich 1745 den
Franzosen.
KaiserJoseph II. ließ
1784 die
Festungswerke schleifen, doch wurden sie 1822 wiederhergestellt.
(Dendera),
Ort in Oberägypten, eine Tagereise nördlich von
Theben am linken Nilufer, Kene gegenüber, hat
seinen
Namen von der alten ägyptischen Stadt
Tantarer (griech.
Tentyris), deren merkwürdige
Ruinen in der
Nähe des
Dorfs auf einer Bergebene am
Rande der
Wüste liegen. Berühmt ist unter denselben besonders ein der
Hathor,
[* 17] der
Göttin
der
Unterwelt, gewidmeter
Tempel,
[* 18] der, zur Zeit der 6. Dynastie entstanden, später umgebaut, seine gegenwärtige Gestalt,
eine
Kopie des uralten Heiligtums, unter den letzten
Ptolemäern und ersten römischen
Kaisern erhielt.
Das Gebäude, an dessen Vollendung 200 Jahre gearbeitet wurde, ist vortrefflich erhalten und ausgezeichnet durch Großartigkeit
und Reinheit der
Architektur wie durch
Reichtum und saubere Ausführung der Bildwerke und
Hieroglyphen.
Wände und
Säulen
[* 19] sind
mit feiner
Skulptur ganz bedeckt. Die Wandskulpturen im Innern stellen die im
Opfern begriffenen
KaiserAugustus,
Tiberius,
Claudius und
Nero in durchaus altägyptischer
Weise vor; durch das
Portal gelangt
man in eine unter
Augustus
begonnene, unter
Nero vollendete imposante
Halle,
[* 20] die von 24
Säulen in vier
Reihen getragen wird und im Innern 27,5 m
hoch und 43 m
lang ist.
Darauf folgen drei
Säle von verschiedener
Größe und ein von elf
Zellen umgebenes
Adyton. Der ganze
Tempel hat 81 m
Länge und 34 m
Breite.
[* 21] Neben der westlichen
Ecke des großen
Baues liegt ein kleines, unter
Nero vollendetes Heiligtum der
Isis,
[* 22] zu dessen
Pylonen
einDromos von 170
SchrittLänge führte, und 90
Schritt nördlicher heute halb verschüttet das Mamisi
(Geburtshaus), der
Hathor gewidmet, früher fälschlich Typhonium genannt. Eine
Beschreibung des
Tempels, mit Abbildungen, lieferte
Mariette Bei (Par. 1871,
Supplement 1874). An der
Decke
[* 23] der
Halle des Haupttempels fand man neben der riesenhaften Gestalt der
Himmelsgöttin
Nut (daher auch Himmelssaal genannt) den berühmten
Tierkreis, der sich seit 1822 im ägyptischen
Museum zu
Paris
[* 24] befindet.
Auf demselben erscheint der
Löwe als Anfangszeichen nach dem Durchschnittspunkt der
Ekliptik und des Weltäquators. Von der
Lage dieser Durchschnittspunkte hängt aber der
Ort des
Solstitiums ab, der immer in der Mitte von beiden
liegen muß. Auf dem
Tierkreis von Dendrah
ist er im
Krebs
[* 25] verzeichnet. Aus dieser
Abweichung vom gegenwärtigen
Stande der
Sonne
[* 26] glaubte
man auf das
Alter dieses
Tierkreises zurückschließen zu können, und nur das machte eine
Differenz, ob man jenes
Solstitium
als
Winter- oder als
Sommersolstitium betrachtete. Der gelehrte, noch nicht entschiedene Streit darüber
hat die verschiedensten Behauptungen hervorgerufen, wie denn z. B.
Fourier die Entstehung desselben zwischen 2500 und 2100,
Lalande um 1300 oder 1200,
Biot nicht vor 716,
Visconti nicht vor 328 setzt.
Vgl.
Mariette, Dendrah, description du grand temple (Par.
1873-75, 4 Bde.);
Dümichen, Baugeschichte des Denderatempels (Straßb. 1877);
Riel, Der
Tierkreis und
das feste Jahr
zu D. (Leipz. 1878).
Mangan- und Eisensalzen eindrangen, aus denen sich infolge einer Verdunstung des Lösungsmittels die unlöslichen Oxyde ausschieden.
Eine andre Entstehungsweise haben die Baum- oderStrauch-, auch federartigen Aggregate, welche an gediegenen Metallen, einigen
Metallverbindungen sowie an verschiedenen löslichen Salzen beobachtet werden. Hier ist die Verästelung Folge der Kristallisation
und daher symmetrisch. GediegenesSilber zeigt moosartige Gebilde, deren Verästelungen sich, da die Grundform
ein reguläres Oktaeder ist, unter rechten Winkeln schneiden. Ähnliche Formen zeigen Gold
[* 29] und Kupfer,
[* 30] wie auch lösliche Salze
beim Verdunsten des Lösungsmittels nicht selten Dendríten bilden.