Auch die
Ausgaben ausgewählter
Reden (mit erklärenden Anmerkungen) von
Westermann und v.
Bamberg
[* 2] (3 Bde., in der Weidmannschen
Sammlung) und von Rehdantz (6. Aufl., Leipz. 1881) sind zu nennen.
AndreHerausgeber verschiedener
Reden sind F. A.
Wolff,
Buttmann, Ammersfoordt,
Dissen,
Franke,
Weber, Rudiger etc. Übersetzungen
sämtlicher
Reden besitzen wir von
Papst (Stuttg. 1836-42, 19 Bdchn.), ausgewählter
Reden von
Westermann
(das. 1860-68, 4
Tle.), Rauchenstein und
Döderlein (das. 1860), der Staatsreden von
Jacobs (2. Aufl., Leipz. 1833).
Vgl.
Schäfer,
Demosthenes und seine Zeit (Leipz. 1856-58, 3 Bde.; 2. Aufl. 1882 ff.;
Boullée,
Histoire de Démosthène (2. Aufl., Par. 1868);
Croiset, Des idées morales dans l'éloquence
politique de Démosthène (das. 1874);
(lat. Humilitas) steht dem
Hochmut (s. d.) entgegen.
Beide kommen darin überein, daß der wirkliche
Wert der
eignen Persönlichkeit verkannt, aber von dem Hochmütigen höher, von dem Demütigen dagegen niedriger angeschlagen wird,
als er thatsächlich ist.
Die Demut geht, falls die Geringschätzung seiner selbst lediglich eine
Maske,
der demütige
Schein nur geheuchelt, in Duckmäusertum und das ihr gebührende
Lob in
Verurteilung über.
(spr. dönäng), aufblühende Industriestadt im franz.
DepartementNord,
ArrondissementValenciennes, nahe der
Schelde und der
Selle, an der Nordbahn, im
Zentrum eines ausgedehnten Kohlengebiets,
mit Kohlengruben, bedeutenden Eisenwerken,
Spiritus- und Zuckerfabriken und (1881) 16,006 Einw.,
deren Zahl 1851 erst 1714, 1861 schon 10,254 betrug.
(Denarius),
Zehner, älteste röm. Silbermünze, wurde zuerst 269
v. Chr. geprägt und war
normal 4,55 g (1/72 Pfd.) schwer; dann aber bald reduziert, blieb sie
bis auf
Nero unverändert 3,90 g (1/84 Pfd.) schwer. 1 Denar = 10
As = 82
Pf. Teile des Denars waren der
Quinarius (½) und der
Sestertius (¼). Wertzeichen des Denars ist X oder ^. Das Gepräge in früherer Zeit war auf der einen
Seite meist ein behelmter und geflügelter weiblicher
Kopf (wahrscheinlich der
Roma),
[* 7] auf der andern die beiden
Dioskuren
[* 8] zu
Pferde,
[* 9] später auch die
Viktoria (oder
Diana) auf dem Zweigespann; ebenso bei Quinarien und Sestertien, die nur in den Wertzeichen
(V oder Q und HS oder IIS) sich vom Denar und unter sich unterscheiden.
Der römische Denar zur Zeit der spätern
Republik kam der etwas leicht ausgemünzten attischen
Drachme (zu etwa 80
PariserGran)
[* 10] so nahe, daß man beide im gemeinen
Leben für gleich annahm und
daher auch noch in der Kaiserzeit, wo
der Denar viel leichter geworden war, der
NameDrachme durch Denar übersetzt wurde und umgekehrt.
Nero reduzierte den Denar von neuem
und führte zuerst die
Legierung mit
Kupfer
[* 11] ein, welche in der
Folge eine immer stärkere wurde. Der Silberdenar wurde dadurch
zur
Scheidemünze, behielt aber seinen Münzwert von1/25Aureus.
Diese erst in den letzten
Zeiten der
Republik geprägte Goldmünze (mißbräuchlich Denarius aureus genannt) wog ursprünglich
8,18 g, wurde aber gleichfalls bald reduziert und sank unter
Caracalla auf 6,55 g.
Später, unter
Gallienus, trat die größte
Verwirrung ein bis auf
Konstantin, welcher die Goldmünze auf 4,55 g festsetzte und ihr den
NamenSolidus gab. Der Silberdenar hatte durch die Münzverschlechterung des 3. Jahrh. seine
Geltung als 1/25Aureus verloren und war zu einer kleinen
Rechnungsmünze herabgesunken;
Diokletian stellte den Denar aus reinem
Silber wieder her.
in den frühern nordital.
Staaten die kleinste Geldrechnungseinheit, = 1/12Soldo oder 1/240Lira, überhaupt
aber 1/240 der betreffenden Geldrechnungseinheit, der Maßeinheit. In
Piemont und der
Lombardei eine bei der Numerierung des
Seidengarns übliche Gewichtsgröße. Bis 1854
war inPiemont der Haspelumfang
(Faden)
[* 14] eine alte
PariserAune = 1,188
m, und die
Numerierung gab das
Gewicht von 400
Faden in alten Denari an (1 Denaro = 0,05336 g).
In
Mailand
[* 15] war der Seidengarndenaro = 0,05099, und in
Krefeld
[* 16] rechnet man dem entsprechend 70
MailänderDenari = 67
Turiner Denari.
Seit 1854 hat in
Turin
[* 17] das
Gebinde eine
Länge von 450
m, und die Numerierung gibt das
Gewicht desselben in halben Dezigrammen
(0,05g) an, welche noch jetzt Denaro genannt werden.
(franz.), einen
Körper mit gewissen
Substanzen mischen, um ihn zu bestimmter Verwendung untauglich zu
machen. Am häufigsten denaturiert man
Salz
[* 18] und
Spiritus,
[* 19] welche bei der Benutzung als
Genußmittel einer
Besteuerung unterliegen, dagegen steuerfrei bleiben, wenn sie zu gewerblichen
Zwecken verwendet werden. Die denaturierenden
Beimischungen müssen so gewählt werden, daß sie das
Salz und den
Spiritus zur Benutzung als
Genußmittel untauglich machen,
aber die Verwendung zu bestimmten andern
Zwecken nicht beeinträchtigen. Zum Denaturieren von
Salz, welches als Viehsalz
dienen soll, eignen sich daher nur
Substanzen, welche dem Vieh weder schädlich noch unangenehm sind.
In den Zollvereinsstaaten
dient zur Denaturierung von Vieh- und Dungsalz 0,25 Proz.
Eisenoxyd oder
Rötel, außerdem 1 Proz.
Pulver von unvermischtem
Wermutkraut, wenn Siedesalz, und 0,5 Proz. desselben
¶
mehr
Pulvers, wenn Steinsalz für Viehsalzbereitung verwendet wird. Das Wermutpulver kann auch durch die doppelte Menge gepulverter
Heuabfälle ersetzt werden und zwar so, daß zum Siedesalz mindestens noch 0,25, zum Steinsalz mindestens noch 0,12 Proz.
Wermutpulver verwendet werden muß. Auch darf bei Steinsalz, statt 0,5 Proz. Wermutpulver, 0,25
Proz. Holzkohle zugefügt werden. Fabriksalz wird denaturiert durch 5 Proz.
kalciniertes oder 11 Proz. kristallisiertes Glaubersalz oder durch 5 Proz. Kieserit und 0,5 Proz. gemahlene Holzkohle oder Asche.
Außerdem sind mit Genehmigung für chemische Fabriken, Seifensiedereien, Gerbereien etc. auch andre, für sie besonders passende
Denaturierungsmittel (Seifenpulver, Palmöl, Kokosöl, Thran, Petroleum, Kupfer- und Eisenvitriol, Karbolsäure,
Zinnchlorid, Alaun)
[* 21] zulässig. Spiritus wird durch Zusatz von 10 Proz. Holzgeist (Methylalkohol) denaturiert, soweit nicht für
bestimmte Gewerbe eine andre Denaturierung zugelassen ist.