gesamte ungarische Offizierkorps zur
Abdankung auf, die auch die
Regierung annahm.
Indes wurde der weitere Frühlingsfeldzug,
erst unter
Vetters und später unter
Görgeis Oberkommando, größtenteils nach den von Dembinski schon früher entworfenen
Plänen
ausgeführt. Dembinski war darauf mehrere
Monate in der Operationskanzlei zu
Debreczin
[* 2] beschäftigt, bis er im Juni 1849 beim
Herannahen der
Russen das
Kommando der ungarischen Nordarmee erhielt. Doch resignierte er noch vor
Eröffnung des Sommerfeldzugs,
weil sein
Plan, in
Galizien einzufallen, von der ungarischen
Regierung nicht gebilligt wurde.
Als infolge der zwischen
Kossuth und
Görgei entstandenen
Differenzen das Oberkommando von letzterm an
Mészáros überging (2. Juli), wurde diesem Dembinski als
Generalquartiermeister an die Seite gegeben, in welcher
Eigenschafter denRückzug
der Theißarmee bis
Szegedin
[* 3] und die
Schlacht bei Szöreg (5. Aug.) leitete. Dembinski zog sich von hier nach
Temesvár zurück, wo er
von der vereinigten österreichisch-russischen Macht aufs
Haupt geschlagen und seine
Armee völlig auseinander gesprengt
wurde. Dembinski rettete sich mit
Kossuth und den andern Revolutionshäuptern auf türkisches Gebiet. Im Juli 1850 nahm er seinen
Aufenthalt zu
Paris,
[* 4] wo er seitdem in völliger Zurückgezogenheit lebte und starb. Von ihm rühren her:
»MeinFeldzug
nach und in
Litauen und mein
Rückzug von Kurszany nach
Warschau«
[* 5] (hrsg. von Spazier, Leipz. 1832);
»Mémoires«
(Par. 1833);
»Denkwürdigkeiten über den ungarischen
Krieg 1848 und 1849« (das. 1849) und
»Memoiren über den
Aufstand von 1830 bis
1831« (poln.,
Krakau
[* 6] 1878, 2 Bde.).
Fluß in den belg.
ProvinzenLimburg
[* 9] und
Südbrabant, entspringt in der Gegend von
Tongern, wird bei
Diest schiffbar
und mündet nach 93 km langem
Lauf unterhalb
Aerschot in die
Dyle, nachdem er die Nebenflüsse Herck, Geete, Velpe und Lambek
aufgenommen.
ein
Fluß im brit.Guayana, entspringt im Maccarigebirge unter 4½° nördl.
Br., hat
einige bedeutende
Katarakte und mündet nach einem
Laufe von etwa 300 km bei
Georgetown in den Atlantischen
Ozean. Er ist 120 km
weit schiffbar, und etwa 44 km weit sind seine
Ufer mit blühenden Ansiedelungen besetzt.
in der kathol.
Kirche geistliche Gefängnisse für diejenigenGeistlichen, welche
wegen
Übertretung der kirchlichen
Satzungen zur
Haft und Bußübung verurteilt worden sind.
Von des
Keleos Töchtern freundlich begrüßt und nach der
Heimat gefragt, erzählte sie, sie heiße
Dos
(die Suchende ?), sei durch
Räuber aus
Kreta geraubt, diesen aber entflohen, und
bat umAufnahme. Die
Mutter der
Jungfrauen, Metaneira,
nahm die
Fremde auf und vertraute ihr ihren jüngsten Sohn,
Demophon, zur Wartung an. So erweist sich die
Göttin des
Ackerbaues,
der
Baum- und
Viehzucht und
[* 20] aller
Kultur, die sie im
Gefolge haben, auch durch
Pflege und
Erziehung der
Helden
als Begründerin und Festigerin der Volkskraft und der
Gemeinde. Demeter legte den
Knaben des
Nachts ins
Feuer, um ihm ewige
Jugend
zu verschaffen, ward aber von Metaneira belauscht und durch das Jammergeschrei derselben gestört.
als solcher wurden ihr ganz besonders die Thesmophorien (s. d.) gefeiert, das Fest der (Ehe-) Satzungen (Ende Oktober als Saatzeit).
Aber auch als Göttin der Gesittung überhaupt, welche als Folge des Ackerbaues angesehen wurde, galt die Demeter Thesmophoros, und
»vordemeterisches« Leben war gleichbedeutend mit wildem nomadischen Leben. Verehrt wurde Demeter außer in Eleusis,
dem uralten Sitz des Demeterkultus, besonders auf Kreta und den nördlichen Eilanden, in Argolis, Arkadien, auf der Westküste
von Asien,
[* 25] in Sizilien und Italien.
[* 26]
Ihr Dienst bestand zum Teil in einem Geheimdienst. Zu den ihr geweihten Festen gehörten außer den genannten Thesmophorien
die athenischen Proerosien, das Fest, das dem Bestellen der Felder voranging;
die Chloen, Opfer für die
reifende, aber noch grünende Saat;
In den Kunstdenkmälern gewinnt Demeter erst ziemlich spät größere Bedeutung. Während die ältere Zeit ihr
Verhältnis zu Poseidon, mit dem sie im Zwölfgötterkreis zusammengestellt wird, sowie ihr Wirken in der
Natur in eigentümlicher Symbolik andeutet (so bildet sie Onatas für Phigalia mit Pferdekopf, Delphin und Taube in der Hand),
[* 27] betont
die spätere Kunst vorzugsweise ihr Verhältnis zu Persephone, deren Verlust und Wiedergewinnung Kultus und Kunst gleich sehr
gefeiert haben. So prägt sich in Demeter, wesentlich unter Mitwirkung der attischen und zwar
zum Teil erst der Praxitelischen Schule (Praxiteles selbst bildete sie in einer Gruppe), das Ideal der Mütterlichkeit aus in
den matronalen Formen,
der vollen Bekleidung und der Verschleierung des Hinterhauptes, am edelsten verklärt in der sitzenden
Statue von Knidos (jetzt im BritischenMuseum in London).
[* 28]
Üppiger wird ihre Erscheinung in der römischen Kunst, die auch die halbe Entblößung des Busens nicht scheut, ihr Mohn und
Ähren in die Hand gibt, den Fruchtkorb zur Seite stellt, auch den Ährenkranz auf das Haupt drückt. In dieser Auffassung,
auf stattlichem Thron
[* 29] sitzend, zeigt sie ein pompejanisches Wandgemälde
[* 14]
(Fig. 1). Hier
und schon in griechischer Zeit wird ihr meist eine größere Fackel in die Hand gegeben. Wie sie mit fliegendem Gewand auf
einem Drachenwagen dem Räuber ihrer Tochter (s. Persephone) nacheilt, wird auf Sarkophagreliefs häufig dargestellt; noch
beliebter ist, namentlich auf Vasenbildern, die Aussendung des Triptolemos, der die Gabe der Demeter, die Kornähren,
über die Erde verbreitet.
Dieser Akt in streng religiöser Auffassung ist auf einem kolossalen Flachrelief des edelsten attischen Stils, welches in Eleusis
gefunden wurde und sich jetzt im Nationalmuseum zu Athen
[* 30] befindet, wiedergegeben
[* 14]
(Fig. 2). Man sieht links die jugendlichere
Gestalt der Persephone, mit langem mädchenhaften Haar
[* 31] und Zepter, welche die Ähren an Triptolemos gibt.
Hinter ihm steht in reicher matronaler Bekleidung, die lange Fackel in der Linken, Demeter, dem Jüngling einen Kranz (aus Bronze,
[* 32] daher fehlend) aufsetzend. In Reliefdarstellungen der Mysterienweihe hat die sitzende Demeter den Modius auf dem Kopf,
die verhüllte Ciste in der Linken, ein zum Opfer dienendes Schweinchen in der Rechten.