Xerxes auf seinem Zug
nach Griechenland und war ihm stets ein freimütiger Ratgeber. Er unterrichtete zwar die Spartaner von dem
Feldzug des Xerxes, doch wäre Sparta ohne Zweifel verloren gewesen, hätte Xerxes des Demaratos Aufforderung, Kythera zu besetzen, befolgt.
Seine Nachkommen herrschten noch nach 100 Jahren als Dynasten in Phrygien.
Begrenzungslinie, eine durch Übereinkunft zwischen zwei Mächten oder kriegführenden Heeren bestimmte
Linie, welche von beiden Teilen nicht überschritten werden darf. Meist vereinigt man sich über eine solche
bei eingegangenen Waffenstillständen oder angeknüpften Friedensunterhandlungen, um für die Dauer der erstern oder bis zum
wirklichen Friedensschluß jeder Kollision der beiderseitigen Heere vorzubeugen. Um diesen Zweck desto sicherer zu erreichen,
wird gewöhnlich für beide Teile je eine besondere Linie bezeichnet und das ganze dazwischenliegende Terrain für neutral
erklärt; in der Regel folgt auch die Demarkationslinie soweit wie möglich natürlichen Terraingegenständen, Flüssen,
Bächen, Wegen etc. In einem solchen Fall heißt dann im weitern Sinn auch dieser ganze trennende Raum die Demarkationslinie Vorzugsweise unter
diesem Namen bekannt ist die infolge des Baseler Friedens zwischen Preußen und der französischen Republik auf Grund eines
besondern Vertrags vom 17. Mai 1795 bestimmte Demarkationslinie, welche die Franzosen sich anheischig machten in ihren militärischen Operationen
nicht zu überschreiten, um dadurch den Kriegsschauplatz von den preußischen Staaten fern zu halten. Demarkationslinie heißt auch s. v. w.
Grenzlinie, besonders wenn sie vorher streitige Grenzen bestimmt.
Eine solche Demarkationslinie zwischen den portugiesischen und spanischen Entdeckungen bestimmte der 1494 zu Tordesillas
zwischen Johann II. von Portugal und dem König Ferdinand von Kastilien geschlossene Vertrag, welcher eine nähere Bestimmung
der von Papst Alexander VI. 6. Mai 1493 festgesetzten Linie enthielt, und wonach alles, was 370 Seemeilen östlich von den Inseln
des Grünen Vorgebirges entdeckt werden würde, den Portugiesen, was westlich, den Spaniern gehören sollte.
Auch bei Abgrenzungen von Ländern nach Maßgabe der Nationalität pflegen Demarkationslinien gezogen zu werden, ebenso bei
Gebietsabtretungen, welche durch einen Krieg herbeigeführt wurden. So ist z. B. in den Friedenspräliminarien von Versailles
vom 26. Febr. 1871, Art. 1, die Demarkationslinie genau bestimmt, indem Frankreich auf alle seine Rechte und Ansprüche auf
diejenigen Gebiete verzichtete, welche östlich von dieser Linie gelegen sind (vgl. Reichsgesetzblatt 1871, Nr. 26).
(spr. dömartoh), Gilles, franz. Kupferstecher, geb. 1722 zu Lüttich, wurde 1764 Mitglied der Akademie von
Paris und starb daselbst 1776. Demarteau rühmte sich, der Erfinder der Krayonmanier zu sein, während dieser
Ruhm dem Françoys gebührt. Doch hat Demarteau dies Verfahren verbessert und mit großem Geschick ausgeübt. Er hat sehr viel produziert;
in dem von ihm herausgegebenen »Catalogue des estampes gravées au crayon d'après
différents maîtres qui se vendent à Paris chés Demarteau, etc.« sind 664 Nummern aufgezählt.
Demarteau bediente sich häufig eines aus D und einem Hammer (marteau) darin zusammengesetzten Monogramms.
Vgl. »Gilles Demarteau, graveur
du roi, sa vie et son œuvre« (Brüssel 1882).
(franz.), die Maske abnehmen, entlarven;
im Kriegswesen vor einer Batterie die Deckungen entfernen, sie dem
Auge des Feindes bloßlegen;
es geschieht meist durch Eröffnen des Feuers.
(Demat, Diemat), früheres Feldmaß in Marschländern, in Eiderstedt und Nordstrand für Marschland 216, für Geestland
324, im Amt Bredstedt für Marschland 180, für Geestland 300, im Amte Tondern 227,812, auf Sylt und Föhr 180, auf den Halligen 432,
in der Landschaft Stapelholm 360 QRuten à 21,023 qm.
(im Altertum Jasonius Mons), höchster Gipfel des Elburzgebirges im nördlichen Persien, nordöstlich von Teheran,
erhebt sich 5630 m hoch, ist ein Vulkan im Zustand der Solfataren, wie bedeutende Schwefelablagerungen, Entwickelung heißer
Dämpfe, bis 52° R. heiße Quellen, Basalt, Schlacken und Bimsstein beweisen.
Wielke, russisch-poln. Dorf bei Praga, am rechten Weichselufer.
Hier 31. März 1831 Gefecht zwischen den siegreichen
Polen unter Skrzynecki und den Russen unter Diebitsch-Sabalkanski.
Heinrich, poln. General, geb. 16. Jan. 1791 im Krakauischen, besuchte 1806-1809 die Ingenieurakademie zu Wien
und trat dann als gemeiner Soldat in ein polnisches Jägerregiment. Als 1812 der Feldzug gegen Rußland
eröffnet wurde, war er Leutnant, ward auf dem Schlachtfeld von Smolensk von Napoleon I. selbst zum Kapitän ernannt und focht 1813 bei
Leipzig mit. 1815 kehrte er in sein Vaterland zurück, wo er in Zurückgezogenheit lebte. Beim Ausbruch der Revolution
von 1830 wurde er Major eines Regiments, das sich in der Woiwodschaft Krakau bildete, erhielt aber bald darauf den Oberbefehl
über die mobile Nationalgarde dieses Gebiets und focht mit diesem Korps in der Schlacht bei Grochow.
Bald darauf stellte ihn der Oberfeldherr Skrzynecki an die Spitze einer Kavalleriebrigade, mit welcher Dembinski in
dem Gefecht bei Kuflew den Feldmarschall Diebitsch mit einem Heer von 60,000 Mann einen Tag lang aufhielt. Eine nicht minder
glänzende Waffenthat war die Erstürmung der für uneinnehmbar gehaltenen Brücke bei Ostrolenka. Hierauf marschierte Dembinski mit
einer kleinen Schar mitten durch das von feindlichen Heeresmassen überschwemmte Land nach Warschau, wo
er sofort zum Gouverneur und nach Skrzyneckis Rücktritt zum Oberfeldherrn ernannt, aber auf diesem Posten schon nach wenigen
Tagen durch Krukowiecki ersetzt wurde. Er trat dann in Rybinskis Korps ein, führte bei dessen Übertritt auf preußisches Gebiet
die Nachhut und überschritt 5. Okt. 1831 ebenfalls die Grenze. Er begab sich darauf nach Frankreich und trat 1843 in
die Dienste Mehemed Alis von Ägypten, der ihn mit der Reorganisation der ägyptischen Armee beauftragte, kehrte aber bald wieder
nach Paris zurück. 1848 verließ er sein Asyl und bemühte sich, eine Verbindung der Slawen mit den Magyaren zu stande zu bringen.
Nachdem er den Slawenkongressen in Breslau und Prag beigewohnt, ging er nach Debreczin, dem damaligen Sitz der ungarischen Regierung,
und ward daselbst 5. Febr. 1849 zum Oberkommandanten der revolutionären Hauptarmee ernannt. Die Eifersucht Görgeis aber sowie
die Abneigung der Truppen gegen den hochfahrenden Ausländer bereiteten ihm vielfache Schwierigkeiten. Als Dembinski nach
der unglücklichen Schlacht bei Kapolna (26.-28. Febr. 1849) beim Rückzug hinter die Theiß aus Unkenntnis des Terrains falsche
Dispositionen traf, forderte ihn das
mehr
gesamte ungarische Offizierkorps zur Abdankung auf, die auch die Regierung annahm. Indes wurde der weitere Frühlingsfeldzug,
erst unter Vetters und später unter Görgeis Oberkommando, größtenteils nach den von Dembinski schon früher entworfenen Plänen
ausgeführt. Dembinski war darauf mehrere Monate in der Operationskanzlei zu Debreczin beschäftigt, bis er im Juni 1849 beim
Herannahen der Russen das Kommando der ungarischen Nordarmee erhielt. Doch resignierte er noch vor Eröffnung des Sommerfeldzugs,
weil sein Plan, in Galizien einzufallen, von der ungarischen Regierung nicht gebilligt wurde.
Als infolge der zwischen Kossuth und Görgei entstandenen Differenzen das Oberkommando von letzterm an Mészáros überging (2. Juli),
wurde diesem Dembinski als Generalquartiermeister an die Seite gegeben, in welcher Eigenschaft er den Rückzug
der Theißarmee bis Szegedin und die Schlacht bei Szöreg (5. Aug.) leitete. Dembinski zog sich von hier nach Temesvár zurück, wo er
von der vereinigten österreichisch-russischen Macht aufs Haupt geschlagen und seine Armee völlig auseinander gesprengt
wurde. Dembinski rettete sich mit Kossuth und den andern Revolutionshäuptern auf türkisches Gebiet. Im Juli 1850 nahm er seinen
Aufenthalt zu Paris, wo er seitdem in völliger Zurückgezogenheit lebte und 13. Juni 1864 starb. Von ihm rühren her: »Mein Feldzug
nach und in Litauen und mein Rückzug von Kurszany nach Warschau« (hrsg. von Spazier, Leipz. 1832); »Mémoires«
(Par. 1833); »Denkwürdigkeiten über den ungarischen Krieg 1848 und 1849« (das. 1849) und »Memoiren über den Aufstand von 1830 bis
1831« (poln., Krakau 1878, 2 Bde.).
Vgl. Danzer, Dembinski in Ungarn (Wien 1873).